Beschreibung:

Das Geheimnis

Die Yirks glauben zu wissen, wer sich hinter den "Animorphs" verbirgt: andalitische "Banditen". Also wollen sie deren Lebensraum zerstören: den Naturpark hinter Cassies Haus.

Leseprobe
Das Gebäude der Kommandozentrale war größer, als es zuerst schien. Es war ein Blockhaus, zwei Stockwerke hoch, mit einer Veranda. Im Erdgeschoss waren an den Seiten und hinten keine Fenster. Nicht ein einziges. Im ersten Stock gab es zwar ein paar, aber sie waren dunkel. Zu dunkel, um drinnen etwas erkennen zu können.
Auf dem Dach des Hauses waren starke Scheinwerfer montiert. Rings um das Gebäude war der Wald gerodet worden, und das nackte, verwüstete Erdreich war taghell beleuchtet. Mehrere gewaltige Maschinen standen dort fein säuberlich in einer Reihe. Planierraupen, merkwürdige Krane, Lastwagen und ein monströses Ding, das wie ein riesiges Kinderspielzeug aussah. Vermutlich wurden damit die Bäume gefällt.
Ich bemerkte, dass mehrere Männer am Rand der Lichtung herumliefen. Offensichtlich hatten sie die Aufgabe, alles Verdächtige sofort zu melden. Sie gingen im Abstand von etwa fünfzig Metern und schienen sehr nervös. Der vorderste lief direkt an uns vorbei. Marco und ich kauerten uns flach hinter einen umgefallenen Baumstamm und rührten uns nicht.
Der Mann trug eine braune Tarnuniform und hohe Lederstiefel. Er hatte ein Gewehr.
< Also, für ein Holzfällercamp sieht das wirklich etwas extrem aus. Der Typ da vorne ist jedenfalls kein Holzfäller >, sagte ich. Ich richtete meine Ohren auf das Gebäude, konnte aber absolut nichts hören. Entweder war da niemand drin, oder sie hatten das Haus wirklich gut schallisoliert.
< Hörst du was? >, fragte mich Marco.
< Nicht aus dem Gebäude. Aber ich rieche was, das ich nicht zuordnen kann. Was ziemlich Merkwürdiges. >
< Ja. Ich auch. Tiergerüche, aber ganz komische. >
< Hork-Bajirs? >
< Könnte sein. >
< Die Wachen sind ausnahmslos Menschen >, erklärte ich.
< Weißt du, vielleicht hat das alles gar nichts mit den Yirks zu tun. Wer immer diese Typen sein mögen, sie haben wahrscheinlich was ganz anderes vor. Ich meine, normale Menschen benehmen sich auch manchmal komisch. Nicht jeder Spinner ist deswegen ein Controller. >
< Nein. Aber das Kraftfeld ... Wenn das Drogendealer oder so wären, könnten sie wohl kaum so ein Kraftfeld erzeugen. >
< Gutes Argument. > Ich verstummte. Ich hatte ein Geräusch gehört. Mehrere Geräusche. Bewegung. Vorsichtig, heimlich, leise. Ich sah Marco an.
< Ja, hab ich gehört >, sagte er.
< Hinter uns. Da ist jemand. > Ich spürte, wie die Angst in mir hochkroch. Obwohl - eigentlich hatte nur der menschliche Teil von mir Angst. Mein Wolfs-Ich war einfach nur wachsam. < Wo sind die Wachen? >, fragte ich.
< Uh-oh >, sagte Marco. Grelles Licht! Überall Licht. Überall! Die ganze Welt war auf einmal strahlend weiß. Ich hatte das Gefühl, als könnte mich das ganze Universum sehen.
PAMM! PAMM! PAMM! In den Zweigen über uns das scharfe Krachen mehrerer Explosionen. Ich schaute hoch. Etwas kam runtergeflogen. Ein Netz! Große Stahlnetze fielen plötzlich aus den Bäumen, von schweren Gewichten an den Rändern heruntergezogen.
< LAUF! > Wir rannten los. Das Netz genau über mir fiel. Ich rannte aus Leibeskräften und - frei! Das Netz streifte mich noch am Rücken. Aber ich war draußen!
TSSSSSII-UPP! TSSSSSII-UPP! Ein gleißend roter Lichtstrahl schoss aus den dunklen Fenstern im ersten Stock des Blockhauses. Knapp neben mir traf der Strahl einen Baumstumpf. Er verdampfte das Holz und hinterließ ein fünfzehn Zentimeter großes Loch im Stumpf. Draconstrahlen! Ich fing an zu rennen. Aber irgendwas stimmte nicht. Wo war Marco?

Aus der Reihe: Animorphs (HC-Bücher)

Format: 14 x 21 cm