Beschreibung:

Die Drohung

Das in Band 20 von den Yirks geplante Kidnapping von sieben Präsidenten großer Industriestaaten soll ausgeführt werden. Die Animorphs können dies nicht vereiteln - aber verzögern.

Leseprobe
< AAAAAHHHHH! > Diesmal traf es Tobias. Ich starrte auf den kahlen Mann. Ich sah, wo er hinschaute. Er beobachtete eine Möwe, die mitten im Flug plötzlich gezuckt hatte.
Tobias? < Das ist der Kerl da! >, sagte ich plötzlich ganz sicher. < Der Glatzkopf! Er macht das! >
Ich beobachtete, wie der kahle Mann unauffällig eine andere Möwe ins Visier nahm. Auch diese Möwe verkrampfte sich mitten in der Luft, erholte sich dann und machte, dass sie wegkam. Keiner von uns. Eine richtige Möwe.
< Ax! Was macht dieser Kerl da? Ich sehe gar keine Waffe. > Ax klang so verdattert wie ich. < Vielleicht ... vielleicht benützt er einen ganz schwachen Draconstrahler. Möglicherweise versteckt am Körper, mit der Sonnenbrille als Impulsgeber. >
< Willst du damit sagen, er kann auf alles feuern, was er betrachtet? >, fragte ich.
< Ja. Es verursacht einen heftigen Schmerz, wie ihr vielleicht bemerkt habt. > So viel Humor hatte ich bei Ax noch nie erlebt. Und da ich auf der Empfängerseite des Röntgenblicks dieses Glatzkopfs gewesen war, fand ich das gar nicht witzig.
< Dann ist er also ein Controller, der Vögel verscheucht >, sagte Tobias. < Er tötet uns nicht, weil das zu auffällig wäre, wenn überall tote Vögel vom Himmel fielen. >
< Ja, sein Job ist es offenbar, eventuell gemorphte Andaliten zu verjagen >, fand auch Marco. Die Yirks glauben noch immer, dass wir eine kleine Bande von Andaliten sind. Sie haben keinen Schimmer, dass wir Menschen mit andalitischen Morphfähigkeiten sind.
< Oh, nein! >, stöhnte Cassie. < Jetzt sieht er zu mir her - AAAAAHHHH! > < Cassie! > < Oooh. Aua, das tat weh. Oh, Mann, das war wie 'ne Ganzkörperbehandlung beim Zahnarzt ohne Betäubung, ehrlich. >
< Cassie, hau ab. Flieg weg. Das würde eine Möwe tun. Aber nicht alle zugleich! >, fügte ich rasch hinzu. < Wir dürfen uns nicht so bewegen, als wüssten wir, was los ist. >
< Und wir müssen hier bleiben und uns von dem Kerl da was verbraten lassen? >, fragte David. < Wir sollten entweder türmen oder ihm kräftig in den Arsch treten! >
Ich hatte den Schmerz gespürt. Ich wusste, wie eklig er war. Aber ich konnte nicht zulassen, dass sie alle abdüsten. Nicht alle auf einmal. Wir mussten normale Möwen spielen. Trotzdem wusste ich, was die anderen empfanden. Auch ich fühlte es, während ich hilflos und wehrlos in der Luft trieb und darauf wartete, dass mich der Glatzkopf zum zweiten Mal erwischte.
< Er schaut mich an! >, schrie David. < Was soll ich machen? >
< Nichts >, knirschte ich. < Nimm es hin. Dann darfst du abzischen. >
< AAAAAHHHHH! > Ich kam mir wie der Fiesling des Universums vor, dass ich David den Treffer kassieren ließ. Aber wir durften uns nicht verraten. Damit hätten die Yirks die Bestätigung gehabt, dass wir in die Anlage einzudringen versuchten.
Ich sah, wie David zusammenzuckte. Ich fragte mich, wie er wohl reagieren würde. < Okay, das war aber ein großes Wehweh! >, sagte David. < Kann ich mich jetzt verkrümeln? >
< Ja, flieg nur >, sagte ich. < Übrigens, David? Hast du gut gemacht. > < Danke >, sagte er und klang ehrlich. Dann hängte er noch in einem spöttischen Tonfall < Vielen Dank > an.
Ich sah ihm nach, wie er davonflog. Ax und Tobias und Rachel hatten es alle geschafft, sich in harmlos-natürlichen Kreisen aus der Sichtlinie des Glatzkopfs zu bewegen. Nur ich war noch da. Der Glatzkopf sah mich an.
Ich hätte meine Zähne zusammengebissen, wenn ich welche gehabt hätte. Der Schmerz traf mich so übel wie beim ersten Mal und ich schrie genauso laut auf. Dann flog ich davon und folgte den anderen mit dem Gefühl, dass die Welt diesmal vielleicht wirklich dem Untergang geweiht war. Denn soweit ich es beurteilen konnte, waren wir geschlagen, noch ehe es losging.

Aus der Reihe: Animorphs (HC-Bücher)

Format: 14 x 21 cm