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Produktsteckbrief

Das Extrem

Bezeichnung Das Extrem
Hersteller Ravensburger
B2B Info Vertrieb
Warengruppe Jugendbücher
Artikelnummer 34875
EAN Code 4005556348756
Alter von: 11 / bis 16
Verfügbar von / bis Jan 2002 /2005 -
Cirka-Preis 6,50 €
Marken Ravensburger
Lizenzthema
Folge25
AutorApplegate, Katherine
GenreScience Fiction
ZielgruppeJugendliche
Seitenzahl148
Sprachedeutsch
MaterialKarton/Papier

Beschreibung:

Das Extrem

Die Yirks bauen an einem neuen Hauptquartier. An Bord der Kampfdrohne von Visser Drei gelangen die Animorphs in die Nähe des Objekts - im Fliegenmorph - und landen in der lähmenden Kälte der Arktis!

Die Animorphs entdecken, dass ihre Yirk-Feinde sich ein neues, unangreifbares Hauptquartier bauen. An Bord der Kampfdrohne von Visser III gelangen sie in die Nähe des Objekts - im Fliegenmorph - und landen in der lähmenden Kälte der Arktis! Erst als Eisbären werden sie wieder Herr der Lage.

Leseprobe
Mein Name ist Marco. Vermutlich sind wir uns noch nie begegnet, aber ich wette, ihr kennt jemanden wie mich. Jede Klasse hat einen Marco. Na, ihr wisst schon: Das ist der eine, der immer am schlauesten, witzigsten, charmantesten, coolsten ist und am besten aussieht. Das bin ich.
Meinen Nachnamen darf ich euch nicht verraten. Ich kann euch auch nicht sagen, wo ich wohne oder sonst irgendwas Spezielles über mich, das gewissen Leuten helfen würde, mich zu finden.
Glaubt mir, ich wünschte, ich könnte es. Anonymität hat auch ihre Schattenseiten.

Letzte Woche zum Beispiel wollte ich durch die Flure meiner Schule rennen und meinen Namen schreien, damit jeder ihn hören sollte. Ich wollte auf einen Tisch in der Cafeteria hüpfen und auf irgendjemands Kartoffelomelette rumtanzen, bis ein Lehrer von der Pausenaufsicht kam, um mich wegzuziehen. Ich wollte eine Versammlung einberufen, damit mir jeder gratulieren konnte. Ich hatte ein Date an Land gezogen! Aber nicht irgendein Date. Nein, ein Date mit dem schönsten Mädchen an unserer ganzen Schule. Wenn nicht gar der ganzen Welt. Marian.
Nicht nur, dass Marian umwerfend aussieht mit ihren langen, schwarzen Haaren, den tiefen, dunklen Augen und diesen Grübchen, bei denen ich jedes Mal am liebsten losheulen möchte, wenn sie lächelt. Sie ist auch beinahe so schlau, charmant und charismatisch wie ich. Ihr seht also, wir sind ein perfektes Paar. Der einzige Fehler, den ich bei ihr entdecken kann, ist der, dass sie meine Witze offenbar nicht sehr komisch findet. Das und dazu ihr Musikgeschmack.
Wollt ihr das Coolste an diesem Date wissen? Marian hat mich eingeladen, mit ihr auszugehen. Ich brauchte gar nichts zu tun. Wir verließen gerade gemeinsam den Musiksaal der Schule, als Marian zu mir sagte:
Wow, Marco, du scheinst ja echt 'ne Menge über klassische Musik zu wissen. Und wenn ich das sagen darf, du bist ein ungewöhnlich hübscher, männlicher Mann. Ich will dich, und zwar auf der Stelle.
Okay, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber den Satz über meine profunden Musikkenntnisse hat sie definitiv gesagt.
Entweder das oder ich kann die Lehrer austricksen wie kein Zweiter, sagte ich. Im Grunde weiß ich praktisch null über klassische Musik. Aber mein Papa besitzt eine riesige Sammlung Klassik-CDs. Manchmal beansprucht er den Fernseher für sich allein und guckt Dokumentationen über Mozart und Beethoven und andere Typen mit diesem leicht irren Blick.
Nun, ich habe für kommenden Sonntagnachmittag Karten für die Philharmonie, sagte Marian.
Auf dem Programm steht Beethovens Dritte. Das ist meine absolute Lieblingssinfonie. Möchtest du nicht mitkommen?
Tja, also ? ich bin mehr ein Fan von seiner Dreiunddreißigsten, sagte ich und hoffte, dass ich nicht aus den Latschen kippen und ihr vor die Füße rollen würde. Marian hatte mich eben zu einem Date eingeladen! Marian sah mich an. Seine Dreiunddreißigste? Das kapier ich nicht. Sollte das ein Witz sein?
Natürlich! Es ist ein Witz, hah HAH!, sagte ich mit einem leicht hysterischen Unterton. Ich liebe Beethovens Dritte. Sie ist so ? Ich war unsicher, was ich sagen sollte. Ich hatte im ganzen Leben noch nichts darüber gehört. Wie gesagt, ich bin der größte Trickser, wenn es um Schule und Lehrer geht. Marian blickte mich aufmunternd an und wartete, dass ich meinen Satz beendete.
Sie ist einfach so ? Schön?, hakte Marian ein. Ja!, antwortete ich. Das trifft es perfekt. Obgleich ich mehr in Richtung erlesen tendierte. Vielleicht sogar mitreißend. Oh ja!, rief Marian. Das ist alles richtig! Dann kommst du also mit?
Klar, kiekste ich. Wunderbar.
Marian öffnete eins ihrer Notizbücher und kritzelte es hinein. Dann riss sie das Blatt heraus und gab es mir. Hier ist meine Nummer. Ruf mich an, damit wir was ausmachen können.
Okay, sagte ich und stopfte das Blatt lässig in meine Hosentasche. Sobald ich nach Hause käme, würde ich es einrahmen lassen, aber das brauchte Marian ja nicht zu wissen. "Das wird bestimmt ein Riesenspaß." Marian seufzte. Dann lächelte sie und ihre Grübchen ließen mein Herz einige Schläge aussetzen. Dann streckte sie ihre schöne Hand aus und berührte mich am Arm. Es kribbelte mich am ganzen Körper. Entweder war ich heftig verknallt oder die Kantine hatte wieder mal verdorbenes Fleisch serviert.
Ich seh dich dann, sagte sie und ging. Uh-huh, grunzte ich. Na, das klingt doch obercool, nicht wahr? Ich meine, was kann denn einem Jungen Besseres passieren, als von dem schönsten Mädchen an seiner Schule zu einem Rendezvous eingeladen zu werden, stimmt's? Für jeden normalen Jugendlichen, der ein normales Dasein führt, wäre dies quasi der Höhepunkt seines gesamten Lebens. Leider bin ich kein normaler Jugendlicher. Und ich führe eindeutig kein normales Dasein. Sicher, Teile davon sind normal. Ich gehe zur Schule. Mach Hausaufgaben, wenn mir danach ist. Esse mit meinem Papa zu Abend. Sehe fern. Spiele Videospiele mit meinem besten Kumpel, Jake, und zieh ihn nach Strich und Faden ab.

Aber es gibt noch einen anderen Teil meines Lebens, der alles andere als normal ist. Ja, er ist so bizarr, so wahnsinnig, so total irre, dass ich's selbst nicht glauben würde, wäre ich nicht mittendrin. Wisst ihr, ich bin nämlich so eine Art Superheld. Nein, nicht Batman, obwohl das eigentlich gut geraten wär. Auch nicht Spider-Man. Aber ich fliege tatsächlich, klebe an Wänden und wirble böse Jungs durch die Luft wie Actionfiguren aus Plastik. Superhelden setzen ihre besonderen Kräfte ein, um die Welt zu retten. Und genau das tun meine fünf Freunde und ich. Die Welt retten. Nicht vor irgendwelchen Clowns natürlich.
Ich wünschte, unsere Erzfeinde wären so zahm wie ein Haufen Oberschurken aus einem Comicalbum. Stattdessen kämpfen Rachel, Cassie, der Vogeljunge Tobias, der Andalit Ax, mein bester Freund Jake und ich gegen eine ganze Rasse von Außerirdischen, welche die Erde erobern wollen. Ich spreche von den Yirks. Um euretwillen hoffe ich, dass ihr noch nie von ihnen gehört habt. Denn diejenigen, die von ihnen wissen, wurden fast ohne Ausnahme von ihnen versklavt. Die yirkanische Invasion ist geheim. Aber sie findet statt. Glaubt mir, es passiert in diesem Moment. Die Yirks sind schleimige, graue Schnecken, die, aus ihren Pools kommend, in eure Ohren schlüpfen und sich in und um jede Falte eures Gehirns schmiegen. Haben sie das erst getan, besitzen und kontrollieren sie euch. Dann seid ihr ihre Sklaven. Ihr werdet zu etwas, das wir als Controller bezeichnen. Jemand, der keinen freien Willen hat. Und ihr könnt nicht um Hilfe schreien, denn der Yirk kontrolliert, welche Worte aus eurem Mund kommen.
Ihr könnt nicht weglaufen, weil der Yirk bestimmt, wie weit und wie schnell euch eure Füße tragen. Und ihr könnt euch nicht dagegen wehren, wenn der Yirk eure Familien und Freunde in die Versklavung mit hineinzieht. Denn ihr seid selbst Sklaven.
Ziemlich unheimlich, was? Aber das vielleicht Unheimlichste an dieser ganzen Invasion von Aliens ist, dass man Controller nicht von stinknormalen Leuten unterscheiden kann. Sie sehen stinknormal aus. Sprechen stinknormal. Benehmen sich stinknormal. Möglicherweise sind eure Eltern ja Controller? Vielleicht hegt sogar eure süße, liebenswürdige Großmutter schon Pläne zur Unterwerfung des Planeten?

Dieser Krieg - und es ist ein Krieg - treibt einen sehr leicht in den Wahnsinn. Man darf niemandem vertrauen. Deshalb hab ich euch auch meinen Nachnamen nicht gesagt. Und deshalb ist das Leben, das früher für mich immer ein Spaß war, zumeist düster geworden, nachdem wir eines Nachts eine Abkürzung über jene verlassene Baustelle nahmen. Denn dort auf dieser Baustelle trafen wir den sterbenden Andalitenprinzen Elfangor. Dort erzählte er uns von den Yirks. Und dort gab er uns die albtraumhafte Macht, uns in jedes Tier zu verwandeln, dessen DNS wir übernehmen konnten. Unsere einzige klägliche Waffe. Seitdem konnte ich keinen anderen Menschen mehr ohne Misstrauen anschauen. Niemanden. Nicht einmal Marian.
Und das ist der Grund, warum sich nach jenen ersten Momenten der Freude über Marians Einladung der Argwohn in mein Gehirn zu fressen begann. Der nagende, kleine Wurm des Zweifels. Was, wenn sie eine von ihnen war? Was, wenn die süße, perfekte Marian mit diesen hinreißenden Grübchen ein Controller war? Gewiss, ich hätte nichts dagegen, Marians Sklave zu sein, aber Sklave eines Yirks zu sein, ist eine andere Geschichte. Ein Date, schärfte ich mir ein. Dabei kann ich sie abchecken, bevor wir beschließen, fest miteinander zu gehen.

Aus der Reihe: Animorphs (HC-Bücher)

Format: 14 x 21 cm