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Produktsteckbrief

Insel des Schreckens

Bezeichnung Insel des Schreckens
Hersteller Ravensburger
B2B Info Vertrieb
Warengruppe Jugendbücher
Artikelnummer 34438
EAN Code 4005556344383
Alter von: 12 / bis 16
Verfügbar von / bis Jan 2004 /2005 -
Cirka-Preis 10,95 €
Marken Ravensburger
Lizenzthema
AutorHorowitz, Anthony
GenreAbenteuer
ZielgruppeJugendliche
Seitenzahl312
Sprachedeutsch
MaterialKarton/Papier

Beschreibung:

Insel des Schreckens

Alex Riders neuester Einsatz führt ihn in die Karibik. Er soll als Tourist getarnt gegen einen russischen Exgeneral ermitteln. Doch der Einsatz geht schief und Alex gerät in die Fänge des skrupellosen Generals, der einen schrecklichen Plan verfolgt.

Alex Rider erholt sich gerade von seinem letzten Abenteuer, als der Geheimdienst einen neuen Auftrag für ihn hat. Alex soll als Tarnung für zwei Agenten dienen, die gegen den russischen Exgeneral Sarov ermitteln. Schauplatz ist eine traumhafte Insel in der Karibik, und mit der Aussicht auf Ferien unter Palmen erklärt sich Alex schließlich bereit mitzumachen. Doch alles kommt anders als geplant. Die beiden Agenten verschwinden spurlos und Alex gerät selbst in die Fänge des skrupellosen Generals, der einen teuflischen Plan verfolgt.

Leseprobe
Smithers hatte sein Büro im elften Stock, und Alex musste zugeben, dass er von dem Büro auf den ersten Blick sehr enttäuscht war.
Schon bei seinen früheren Einsätzen als Geheimagent hatte man Alex verschiedene Instrumente und Geräte mitgegeben, die von Smithers entwickelt worden waren. Deshalb hatte Alex eigentlich erwartet, dass Smithers irgendwo im Untergeschoss eine Art Werkstatt hatte, umgeben von schnellen Autos, Motorrädern, Hightech-Waffen und Männern und Frauen in weißen Overalls. Aber dieser Raum hier war total langweilig: groß, fast quadratisch und völlig nichts sagend.
Das Zimmer hätte genauso gut das Büro eines Managers in irgendeiner Firma sein können, einer Versicherung vielleicht oder einer Bank.
Mittendrin stand ein Stahl-Glas-Schreibtisch mit Telefon und Computer, einer Topfp?anze, zwei Briefkörben aus Plastik mit den Aufschriften "Posteingang" und "Postausgang" und einer ausziehbaren Schreibtischlampe. An einer Wand stand ein zweisitziges Ledersofa, an der Wand gegenüber ein silberglänzender Metallaktenschrank mit sechs Schubladen. An der Wand hinter dem Schreibtisch hing ein Bild - Blick von der Küste auf das Meer mit hohem Wellengang.
Enttäuscht war Alex vor allem deshalb, weil von Smithers "Spezialspielzeug" nichts zu sehen war. Nicht mal ein elektrischer Bleistiftspitzer.

Smithers saß am Schreibtisch und hämmerte auf der Computertastatur herum. Seine Finger schienen viel zu groß für die kleinen Tasten. Denn Smithers war einer der dicksten Menschen, die Alex je gesehen hatte.
Heute trug er einen schwarzen dreiteiligen Anzug; die Krawatte schien eine alte Schulkrawatte zu sein, die schlaff auf dem gewaltigen Bauch lag.
Als Smithers Alex erblickte, hörte er auf zu tippen und drehte sich auf seinem Ledersessel herum, der mit Sicherheit spezialverstärkt worden war, um nicht unter seinem Gewicht zusammenzubrechen.
"Mein lieber Junge!", rief Smithers erfreut aus. "Wie schön, dich wieder einmal zu sehen! Komm rein, komm rein! Wie gehts dir denn so? Ich hab gehört, dass du ein wenig Probleme hattest bei der Sache in Frankreich. Du musst wirklich besser auf dich aufpassen, Alex. Ich wäre zu Tode betrübt, wenn dir was passieren würde."
Plötzlich rief er laut: "Tür zu!" Erschrocken fuhr Alex herum. Hinter ihm schloss sich die Tür von alleine.
"Sprachaktivierter Mechanismus", erklärte Smithers beiläufig.
"Setz dich doch, Alex."
Alex setzte sich auf den lederbezogenen Besuchersessel vor dem Schreibtisch. Kaum hatte er Platz genommen, war ein leises Summen zu hören: Die Schreibtischlampe schwenkte zu ihm herum und der Lampenschirm streckte sich zu ihm hin wie ein Metallvogel, der einen Wurm näher inspizieren will. Gleichzeitig flimmerte der PC-Monitor kurz auf und ein Menschenskelett wurde sichtbar.
Alex starrte es entsetzt an, dann hob er die Hand. Das Skelett hob gleichzeitig die Hand. Alex schüttelte sich, als ihm klar wurde, dass er sein eigenes Skelett sah - oder vielmehr, dass er durch sich hindurchsah.
"Gut siehst du aus", stellte Smithers fest. "Ausgezeichneter Knochenbau!"
"Was ...?", fragte Alex lahm.
"Daran arbeite ich gerade", erklärte Smithers.
"Ziemlich einfacher Röntgenapparat. Aber recht nützlich, wenn jemand eine Waffe trägt."
Smithers drückte auf eine Taste und der Monitor wurde schwarz.
"Kommen wir zur Sache. Mr Blunt meinte, du möchtest gerne unseren Freunden von der CIA helfen. Prima Feldagenten haben sie. Sehr, sehr gute Leute - nur darf man ihnen natürlich nicht über den Weg trauen und außerdem haben sie kein Fünkchen Humor. Skelettinsel, hab ich gehört ...?"
Er beugte sich vor und drückte auf einen Schalter am Schreibtisch. Alex blickte auf, als sich etwas an der Wand hinter Smithers regte. Die Wellen auf dem Bild an der Wand bewegten sich! Dann veränderte sich das Bild auf Weitwinkelperspektive, und Alex entdeckte, dass das Gemälde eigentlich ein Plasma-Flachbildschirm war, auf den über Satellit ein Bild vom Atlantik übertragen wurde.
Alex sah eine völlig unregelmäßig geformte Insel mitten im türkisfarbenen Meer. In der Bildschirmecke waren Datum und Uhrzeit eingeblendet; offenbar wurde das Bild live übertragen.
"Tropisches Klima", murmelte Smithers. "Um diese Jahreszeit dürfte es da eine Menge Regen geben. Ich habe mal einen Poncho entwickelt, der auch als Fallschirm benutzt werden kann, aber den wirst du wahrscheinlich nicht brauchen. Und ich hätte da noch eine wunderbare Moskitofalle. Allerdings sind Moskitos so ziemlich das Einzige, was man mit dem Ding nicht umbringen kann. Aber das wirst du vermutlich auch nicht brauchen! Eigentlich hat man mir gesagt, dass du nur ein einziges Gerät brauchst - nämlich eins, mit dem du mit der Außenwelt in Kontakt bleiben kannst."
"Einen Geheimsender", sagte Alex. "Warum muss er denn geheim sein?", fragte Smithers, zog eine Schublade auf und nahm etwas heraus, das er vor Alex auf den Tisch legte. Ein einfaches Handy.
"Ich hab aber schon ein Handy", murrte Alex enttäuscht.
"So eins hast du bestimmt nicht", gab Smithers zurück. "Dieses Handy stellt dich direkt zu unserem Hauptquartier hier in London durch, auch wenn du in Amerika bist. Es funktioniert unter Wasser. Und im Weltraum. Die Tasten sind Fingerabdrucksensoren, deshalb kannst nur du das Handy benutzen. Das hier ist nur Modell 5. Wir haben auch ein Modell 7 entwickelt. Das musst du bei der Nummerneingabe verkehrt herum halten, sonst explodiert es in deiner Hand und ..." "Dann hätte ich gern Modell 7", sagte Alex.
"Das hat Mr Blunt verboten", erklärte Smithers und beugte sich verschwörerisch vor, so weit es sein Bauch zuließ. "Aber für dich habe ich ein kleines Extra eingebaut. Siehst du die kleine Antenne hier? Wenn du die Notrufnummer 999 wählst, schießt eine winzige Nadel aus dem Ding heraus. Natürlich vergiftet. Betäubungsmittel. Haut jeden im Umkreis von zwanzig Metern auf der Stelle um." "Super", sagte Alex und nahm das Handy.
"Haben Sie sonst noch was für mich?"
"Man hat mir gesagt, dass du keine Waffen tragen darfst", seufzte Smithers bedauernd, beugte sich vor und sagte zu der Topfp?anze auf dem Schreibtisch: "Bringen Sie doch bitte mal die Sachen rauf, Miss Pickering."
Alex Enttäuschung über das langweilige Büro hatte sich bereits ziemlich verflüchtigt. Umso mehr, als er sah, dass sich das zweisitzige Sofa an der Wand in der Mitte teilte: Die beiden Teile glitten auseinander und der Boden dazwischen öffnete sich. Von unten glitt geräuschlos ein weiteres Sofastück herauf, das sich mit den beiden anderen Teilen zu einem Dreisitzer verband. Auf dem neuen Mittelstück saß eine junge Frau mit übergeschlagenen Beinen.
Sie hielt ein kleines Päckchen in den Händen, stand auf und legte es vor Smithers auf den Schreibtisch.
"Hier sind die Sachen, die Sie verlangt haben", sagte sie. Dann legte sie ein Blatt Papier daneben. "Und das hier ist soeben eingegangen - der Bericht aus Kairo."
"Danke, Miss Pickering." Smithers wartete, bis die junge Frau wieder verschwunden war - dieses Mal benutzte sie weniger theatralisch die Tür - und überflog dann schnell den Bericht.
"Das sind schlechte Nachrichten", murmelte er. "Sehr schlechte Nachrichten. Nun gut ..."
Er schob den Bericht in den unteren der beiden Briefkörbe, der die Aufschrift "Postausgang" trug. Plötzlich schoss ein kleiner elektrischer Blitz heraus und das Papier verbrannte sich selbst. Eine Sekunde später waren nur noch ein paar Ascheflocken zu sehen.
"Ich beuge die Regeln ein wenig", fuhr Smithers schließlich fort, "wenn ich dir diese Sachen mitgebe. Aber ich habe sie extra für dich entwickelt und sehe nicht ein, warum du sie nicht mitnehmen solltest. Lieber sichergehen als sicher sterben."
Er drehte das Päckchen um und eine grellbunte Packung Kaugummi glitt heraus.
"Was mir bei der Arbeit mit dir am meisten Spaß macht", sagte Smithers, "ist, dass ich für dich Dinge, hm, umgestalten muss, die man in der Hosentasche jedes Vierzehnjährigen finden würde. Und auf das Ding hier bin ich ganz besonders stolz."
"Kaugummi?", fragte Alex enttäuscht.
"Ja, aber er bringt ganz besondere Blasen hervor. Du kaust dreißig Sekunden lang darauf herum, bis sich die chemischen Stoffe in deinem Speichel mit der Kaumasse gut vermischt haben. Sie dehnt sich dann aus. Und zwar gewaltig. Du musst mir aber versprechen, den Kaugummi rechtzeitig aus dem Mund zu nehmen. Er bricht so ziemlich alles auf, was es gibt.
Wenn du die gekaute Masse zum Beispiel in den Lauf eines Revolvers steckst, bricht sie ihn einfach auseinander. Oder ein Schloss an einer Tür."
Alex drehte das Päckchen um. Auf der Seite stand in Großbuchstaben BUBBLE 0-7. "Welchen Geschmack hat der Kaugummi?"
"Erdbeergeschmack. Und hier habe ich noch etwas anderes. Es ist noch gefährlicher und ich hoffe, dass du es nicht brauchen wirst. Ich hab es "Striker" genannt und wäre dir sehr dankbar, wenn ich es wieder zurückbekommen könnte."
Smithers schüttelte das Päckchen erneut und ein Schlüsselring fiel neben den Kaugummi auf die Schreibtischplatte. An dem Ring hing ein kleines Figürchen, ein Fußballspieler in weißen Shorts und rotem Hemd. Alex beugte sich vor und drehte die Figur um. Sie war ungefähr drei Zentimeter groß und zeigte Michael Owen im Dress des FC Liverpool.
"Danke, Mr Smithers", sagte er, "aber ich war eigentlich nie ein Fan des FC Liverpool." "Das ist nur ein Prototyp", erklärte Smithers.
"Nächstes Mal nehmen wir eben einen Fußballspieler von deinem Verein. Wichtig ist der Kopf. Merke dir das gut, Alex: Wenn du den Kopf zweimal im Uhrzeigersinn und einmal in der Gegenrichtung drehst, machst du das Ding scharf." "Explodiert es dann?"
"Das ist eine Stun-Granate. Riesenblitz und Riesendonner. Nach dem Auslösen hast du zehn Sekunden. Sie ist nicht stark genug, um jemanden zu töten - aber in einem geschlossenen Raum lähmt sie deinen Gegner ein paar Minuten lang total und gibt dir die Chance abzuhauen."
Alex steckte die Michael-Owen-Figur, den Kaugummi und das Handy in die Hosentasche und stand auf.
Smithers "Spielzeug" flößte ihm neue Zuversicht ein. Schon möglich, dass er nur einen ganz einfachen Überwachungseinsatz vor sich hatte, nichts weiter als kostenlose Ferien, wie Blunt es genannt hatte. Trotzdem fühlte er sich wohler, weil er jetzt nicht mit leeren Händen auf die Skelettinsel reisen musste.
"Viel Glück, Alex", sagte Smithers. "Ich hoffe, dass du mit der CIA gut zurechtkommst. Die Amis sind doch anders als wir, du wirst schon sehen. Und nur der Himmel weiß, was sie mit dir anfangen wollen."
"Bis bald, Mr Smithers."
"Du kannst meinen Privatlift nehmen." Noch während Smithers das sagte, glitten die sechs Schubzüge des Aktenschranks auseinander und dahinter wurde eine hell beleuchtete Liftkabine sichtbar. Alex schüttelte den Kopf. ?Nein danke, Mr Smithers. Ich nehme lieber die Treppe."
"Wie du willst, alter Junge", sagte Smithers leicht beleidigt. "Pass gut auf dich auf. Und denke dran: Verschluck bloß nicht den Kaugummi!"

Aus der Reihe: Kinderliteratur 8 - 12 Jahre

Format: 12,8 x 20,5 cm