Die Zukunft des Spielzeugs: Welche Innovationen und Entwicklungen erwarten uns in den kommenden Jahren?

20.11.2025 BRANDORA
Spielwaren
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KI ist klar, aber sonst? Was sind die entscheidenden Entwicklungen, die der Spielwaren-Markt 2026 und in den folgenden Jahren durchlaufen wird? Die Glaskugel mit perfekter Trefferquote hat noch niemand gefunden. Doch Hersteller, die Konsumgewohnheiten aufmerksam beobachten, können sich vorausschauend positionieren.

Wer auf dem Spielwaren-Markt über Innovationen und Entwicklungen in den kommenden Jahren nachdenkt und diese Begriffe vornehmlich im technologischen Kontext betrachtet, der kommt natürlich an Künstlicher Intelligenz nicht vorbei – weiterhin das dominierende Thema. Schließlich treibt jede Nennung einerseits das Interesse auf Käufer-Seite in die Höhe – soviel zum Vermarktungs-Aspekt. Andererseits eröffnet die Nutzung von KI scheinbar ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten für Produkte.

Doch hier ist Vorsicht geboten. Wer in großen Lettern „KI“ auf seine Verpackungen schreibt, der muss auch ausgefeilten Inhalt liefern. Eine App, die Vehikel und Charaktere auf dem Screen eines mobilen Endgeräts in die reale Welt zeichnet, wird anno 2026 keine Bäume mehr ausreißen. Hersteller müssen neue Konzepte erdenken.

Wie nutzt man die Künstliche Intelligenz gewinnbringend?

Individualisierter und individualisierbarer Content ist derzeit hoch gefragt und so arbeiten unter anderem tonies oder der Tessloff Verlag an dem Thema. Doch auch hier müssen die Konzepte überzeugen. Ein paar eingesetzte Namen in eine ansonsten standardisierte Storyline werden nicht reichen.

Ein Running Gag war es zuletzt auf Social Media, per KI Bilder von sich selbst als Action-Figur anfertigen zu lassen. Vieles, was digital funktioniert, wird früher oder später auch analog in den Handel kommen. Bedenkt man also die nahezu sicher anhaltende Tendenz zum Kidult-Markt, dann scheint es sehr naheliegend, dass individualisierte Action-Figuren in der Verpackung bestimmter Franchises wie Barbie, Masters of the Universe, Ghostbusters oder Teenage Mutant Ninja Turtles angefertigt und in Original-Verpackung nach hause geliefert werden.

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Retro-Content bleibt hoch im Kurs

Generell werden Retro-Lizenzen auch in den kommenden Jahren hoch im Kurs bleiben. Schließlich bleibt die derzeitige Eltern- und Großeltern-Generation noch für einige Zeit die kaufkräftige. Seit „Stranger Things“ kann man beobachten, wie die 1980er-Jahre durchkämmt werden auf der Suche nach IPs, die noch nicht ausgeschlachtet wurden. Das Roadhouse-Remake soll angeblich sogar eine Fortsetzung bekommen. Highlander kommt neu ins Kino – sollte die Neuauflage erfolgreich werden, so werden Action-Figuren und Sammelpuppen auf dem Fuß folgen. Und selbst die Gerüchte um ein Comeback von Zurück in die Zukunft wollen nicht abreißen – egal, wie energisch Michael J. Fox und Christopher Lloyd versichern, daran nicht mitzuwirken.

Teilweise lässt sich sogar beobachten, dass nicht nur die erzählten Welten der 1980er Jahre zurückgeholt werden – auch die Darstellungsweise wird teilweise imitiert. So nimmt man zugunsten der Nostalgie also gern auch technologische oder ästhetische Rückschritte in Kauf. Dies kommt beispielsweise im Videospiel-Sektor zum Tragen. So hat Reef Entertainment das 16-Bit-Game „Terminator 2D No Fate” in der Pipeline.

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Was wollen die Kidults von morgen?

Auch Generation Z und Generation Alpha werden nach und nach zu den Kidults von morgen. Einerseits ist bei vielen von ihnen eine sogenannte „kollektive Nostalgie“ zu beobachten, also die Sehnsucht nach einer früheren Zeit, die sie selbst wegen zu später Geburt gar nicht erlebt haben. Das bedeutet: Stranger Things und ähnliche Franchises sind auch bei Jahrgängen um die Jahrtausendwende beliebt, weil das Nachspüren einer vermeintlich schöneren, unschuldigeren Zeit auch sie berührt.

Andererseits wird man bei ihnen mittelfristig auch eine Nostalgie an die tatsächlich erlebte Jugend evozieren können, indem man Franchises bedient, die aktuell hoch im Kurs sind. Konkret dürften das die Digital-Riesen der vergangenen Jahre sein, namentlich etwa Roblox, Fortnite oder Minecraft. Solche Titel könnten in einigen Jahren das sein, was Star Wars heutzutage ist und jede Menge physische Spielwaren zutage fördern, mit denen sich die Kidults von morgen ihre Wohnungen dekorieren.

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Memes, SoMe-Trends und Tik-Tok-Challenges

Was sind darüber hinaus noch Inhalte, die junge Leute in ein paar Jahren an ihre unbeschwerten Jugendtage erinnern werden? Zum Beispiel Internet-Phänomene wie Memes, Social-Media-Trends oder Tik-Tok-Challenges. Vor dem Riesen-Erfolg von „Skibidi Toilet“ hätte kaum jemand damit gerechnet, dass ein irre dreinblickender, Kopf, der aus einem Lokus auftaucht, zum Kult-Charakter wird. Mittlerweile existiert nicht nur eine Funko-Puppe, sondern auch diverse andere physische Spielwaren. Wer solche Smash-Hits frühzeitig antizieren will, der braucht eine hohe Online-Affinität und muss aufkeimende Trends konstant screenen.

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Anime-Kino wird Hollywood gefährlich

Was die Seh-Gewohnheiten der jüngeren Generationen anbelangt, so ist abschließend noch ein weiterer Trend zu nennen, der für viele nicht neu aber ist aber unbedingt im Sujet „Character & Entertainment“ betont werden muss: Anime ist weiter auf dem Vormarsch. Filme aus Japan, China und Korea machen Hollywood schon 2025 ernsthafte Konkurrenz an den Kinokassen. Der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die bereits länger zu beobachten ist. Das Ende der Fahnenstange muss jedoch keineswegs erreicht sein. Typische US-Franchises und Megastars verlieren ihre Zugkraft, während Anime-Streifen wie „Demon Slayer“ zu gigantischen Erfolgen werden. Diese Verschiebung wird sich früher oder später auch im Spielwarenmarkt niederschlagen.

Ein Gespür für Online-Trends, eine Sichtung der nicht-amerikanischen Kino-Releases und die optimale Nutzung von KI können also entscheidende Wettbewerbs-Vorteile im Spielwaren-Markt 2026 sein. Es gilt, die Schwerpunkte richtig zu setzen.