Asmodee stärkt Markenportfolio mit Zombicide-Übernahme
Asmodee übernimmt die Rechte an der Marke „Zombicide“ von CMON. Damit verliert der aufgrund der US-amerikanischen Strafzölle aktuell finanziell angeschlagene Verlag eine seiner erfolgreichsten IPs. Für Asmodee wiederum ist der Deal der Beginn einer neuen Akquisitionsstrategie, mit der der französische Spieleverlag seine globale Stellung weiter ausbauen will.
Asmodee hat kürzlich bekanntgegeben, dass es die Rechte an der Marke „Zombicide“ von CMON übernimmt. Bei „Zombicide“ handelt es sich um ein kooperatives Miniaturen-Brettspiel rund um die Zombie-Apokalypse. Es gehörte 2012 zu den ersten Titeln, die den Crowdfunding-Boom der Brettspielbranche mitprägten. Das mittlerweile ikonische Brettspiel hatte damals beeindruckende 780.000 US-Dollar auf Kickstarter und gilt seither als Symbol für den Crowdfunding-Erfolg im Brettspielbereich.
In den nachfolgenden Jahren hatte CMON fast 41 Millionen US-Dollar über zahlreiche Crowdfunding-Aktionen für die Fortführungen der Reihe einsammeln können. Mit mehr als 2 Millionen verkauften Exemplaren weltweit zählt „Zombicide“ zu einem der erfolgreichsten Titel der letzten Dekade.
Asmodees neue Expansionsstrategie
Dementsprechend prestigeträchtig ist die Akquirierung dieses bedeutenden Titels für den Global Player Asmodee. CEO Thomas Koegle sagte zu dem Deal: „Wir sind stolz, dass wir mit Zombicide eine ikonische IP in unser Portfolio aufnehmen konnten – und freuen uns darauf, sie international weiterzuentwickeln.“
Für Asmodee kommt der Kauf zum richtigen Zeitpunkt. Bereits vor wenigen Wochen hatte Koegler eine neue Übernahmestrategie angekündigt, mit der das Unternehmen seine internationale Marktstellung weiter ausbauen will: Künftig sollen gezielt kleinere Verlage, Vertriebe und Markenrechte übernommen werden, um an die expansive Wachstumsphase der 2010er-Jahre, als sich Asmodee vom französischen Fachverlag zu einem globalen Branchenakteur entwickelte, nun in einem zweiten Schritt anzuknüpfen. Nach Unternehmensangaben sind über 20 potenzielle Übernahmeziele in Planung, die Übernahme von mit „Zombicide“ markierte lediglich den Auftakt der geplanten Strategie.

CMON unter Druck: Verluste, Verkäufe, offene Kampagnen
CMON wiederum verliert damit seinen wohl bedeutendsten Titel des bisherigen Markenportfolios. In gewisser Hinsicht stellte „Zombicide“ die Blaupause für nachfolgende Releases des Publishers dar. Zudem veröffentlichte man zahlreiche Spin-Offs wie zuletzt beispielsweise eine Marvel- und eine Monty Python-Version des Brettspiels.
Dass der ehemalige Spiele-Gigant zu solch verzweifelten Maßnahmen greifen muss, zeigt das Ausmaß seiner aktuellen finanziellen Lage aber auch der gravierenden Folgen, die die US-amerikanischen Strafzölle auf die Brettspielbranche haben. Da Brettspielhersteller einen Großteil ihrer Materialien aus anderen Ländern beziehen müssen, treffen sie die neuen Einfuhrbedingen umso stärker. Auch sorgt die unklare US-Handelspolitik – insbesondere das wiederholte Ankündigen und Zurückziehen neuer Strafzölle – für Planungsschwierigkeiten bei den Verlagen.