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Seit 25 Jahren treiben Millionen Menschen weltweit „Kuhhandel“ – jetzt bluffen und zocken sie auch in einer ausgebufften Masterversion des Ravensburger Karten-Klassikers um das liebe Vieh. Das geht künftig auch ratz fatz zu zweit. Oder, in voller Besetzung, zu sechst statt wie bisher zu fünft. Aber Vorsicht: Nun mischt sich auch böses Viechzeugs ein: Ratten nagen an den ersteigerten Beständen und kosten bei der Endabrechnung Punkte. Neu sind auch besonders wertvolle Prämienkarten. Und neu ist die rattenscharfe Grafik des französischen Zeichners Mathieu Leysenne. Zum ersten, zum zweiten und zum … 25. Jubiläum von Kuhhandel gehen die mehr oder minder wertvollen Tiere zu neuen Konditionen über den Auktionstisch: In der Neuauflage Prämienkarten bringen Schnelligkeit ins Spiel Der Grundmechanismus ist freilich der alt bewährte: Erst werden schlappe Hühner, fette Schweine, stolze Pferde und andere Haustiere ersteigert, dann wird verdeckt gehandelt. Da schiebt einer seinem Mitspieler mit Pokermine einen Stapel Geldscheine zu und lacht sich ins Fäustchen, weil der andere viel zu viel gelöhnt hat, für das begehrte Tier. Die neu eingeführten Prämienkarten bringen nun jenseits des coolen Bluffs auch Schnelligkeit ins Spiel: Der jeweilige Versteigerer zählt rückwärts von Vom Gebrauchtwagenhändler zum Spiele-Bestseller-Autor Der Erfinder des Spiels, Rüdiger Koltze, lebt seit vielen Jahren selbst auf einem idyllischen niedersächsischen Hof in der Nähe von Göttingen. Und dort hält der 66-Jährige, umgeben von Obstbäumen, selbst angelegten Teichen und reichlich Wald, tatsächlich Ziegen, Gänse, Hühner und anderes Getier. So friedlich es zuhaus' bei Koltze zugehen mag, so schlitzohrig und kaltschnäuzig geht man bei seinem Spiel zu Werke. Und Koltze sieht darin keinen Widerspruch, im Gegenteil: „Man kann in diesem Spiel etwas testen, was man im Leben so nicht tun kann.“ Als Koltze die Idee zu „Kuhhandel“ entwickelte, finanzierte er sein Studium in Berlin mit Gebrauchtwagenhandel und wurde dabei wohl ungewollt mit einer Mischung aus „Berliner Schnauze“ und „Rosstäuscher-Mentalität“ rau aber herzlich konfrontiert. Umgewandelt in eine spielerische Form entstand sein berühmtes Kartenspiel. Beim Handeln in der realen Welt, versichert Koltze mit einem Augenzwinkern, „war ich immer fair“. Dass ein Spieler darin nicht nur eine Auktion verlieren sollte, sondern dazu noch das jeweils eingesetzte Geld, galt als radikal. Doch schnell war klar, dass genau dieses Draufgängertum ankam: Im Erscheinungsjahr 1985 landete „Kuhhandel“ auf der Bestenliste zum „Spiel des Jahres“. Seither hat Ravensburger weltweit rund 1,5 Millionen Exemplare verkauft. In den Niederlanden ist „Koehandel“ bis heute unter den Top Ten der beliebtesten Gesellschaftsspiele. Auch in Japan wird kräftig nach den Regeln des ehemaligen Gebrauchtwagenhändlers „Kuhhandel“ betrieben. |