Helle Freude: Gute Zeiten – jedenfalls für „Sorgenfresser“

BRANDORA Redaktion - Juli 2010

 
Krise? Lecker!

Schlaflos in der Medienkrise hatte der Berliner Animationsproduzent Gerhard Hahn plötzlich die rettende Idee nicht nur für die eigenen Sorgen: Witzige Plüschpuppen mit Riesenhunger auf große Probleme und kleinen Kummer – Sorgenfresser eben, die mit ihrem Reißverschlussmund alles vertilgen, was uns Bauch- und Kopfschmerzen bereitet! Noch in derselben Nacht weckte Hahn seine Künstler, und die Idee nahm Gestalt an.

Deine Tochter fürchtet sich vor Monstern unterm Bett? Dein Sohn hat weiche Knie vorm Elfmeter? Und du armer Tropf bist Minister unter Merkel? Kein Grund zur Panik! Schreibt auf, was euch bedrückt. Rein in den Sorgenfresser-Mund damit, Reißverschluss zu und dann entspannt euch! Zugegeben, das Koalitionsproblem wird dadurch nicht gelöst und nicht jeder Elfer landet im Tor. Aber danach geht es einem gleich besser und das hilft beim Lösen der Probleme.

Der umtriebige Animationsproduzent und Regisseur Gerhard Hahn („Asterix in Amerika“, „Werner Beinhart“, „Renaade“, „Lola Rabbit“, „Schule der kleinen Vampire“) stellte bereits Benjamin Blümchen auf zwei Beine und entwarf Bibi Blocksberg. Doch dass die Sorgenfresser etwas ganz Besonderes sind, war ihm sofort klar. Mit dem Zeichner Sascha Wüstefeld entwarf er die lustigen Wesen in Rekordzeit, und die Designerin Anke Loose nähte auf ihrer altersschwachen Singer die ersten Sorgenfresser- Prototypen Saggo, Ernst und Rumpel. Eine kleine Spielzeughandlung in Berlin Prenzlauer Berg stellte sie ins Schaufenster. Einen Tag später waren sie bereits vergriffen. Um die immer größer werdende Nachfrage nach den sympathischen Puppen zu stillen, wurde in Ungarn eine erfahrene und verantwortungsvolle Plüschmanufaktur beauftragt. Von dort kommen jetzt die Sorgenfresser.

Sorgenfresser helfen bei Grusel, Frust und Kummer
Die neu gegründete Firma „Helle Freude“ übernahm Herstellung und Vertrieb und veröffentlichte auch das erste, liebevoll gestaltete Sorgenfresser-Bilderbuch „Keine Angst, Lilly“ (Text: Gerd Hahn, Zeichnungen: Sascha Wüstefeld). Der Geheimtipp Sorgenfresser begann sich herumzusprechen. Bis nach Norwegen. Von dort meldete sich eine Kinderpsychologin, die die Sorgenfresser in der therapeutischen Arbeit einsetzen will. Nicht lange, und die Sorgenfresser wurden auch von Lehrern entdeckt: Mit ihrer Hilfe bringen Lehrer neuen Schwung in den Unterricht und thematisieren Ängste. Die Praxis zeigt: Das einfache Sorgenfresser-Prinzip (Reißverschluss auf – Sorge rein, Reißverschluss zu) funktioniert nicht nur bei Kindern, die sich gruseln, wenn es dunkel wird, Angst vor Klassenarbeiten haben oder unter schnödem Alltagsfrust leiden. Immer mehr Erwachsene bekennen, dass sie ihren eigenen „Sorgie“ haben wollen. Dem Vernehmen nach helfen sie nämlich auch bei Liebeskummer, Gewichtsproblemen, Einsamkeit, Leistungsdruck, Haarausfall und Geldsorgen - sagen die Sorgenfresser-Macher mit einem Augenzwinkern.

Gesprächsthema Nr. 1 waren die Sorgenfresser auch beim letzten internationalen Cartoon Forum in Stavanger. Auf der renommierten Fachmesse für Animationsfilm hatte Gerd Hahn die „Booboo Dolls“ (englischer Titel) seinen Kollegen vorgestellt: Prompt landeten die Sorgenfresser in der Top Ten- Liste der Produzenten und Investoren auf Platz 1. Tatsächlich ist nun auch eine Fernsehserie geplant (Trailer, siehe unter www.hahnfilm.de oder www.hellefreude.net). Helle Freude hat derweil bereits elf Sorgenfresser entwickelt. Jeder sieht anders aus und hört auf einen eigenen Namen: Biff, Schnulli, Sepp, Saggo, Rumpel, Om, Gump, Ernst, Enno, Ed oder Polli sind in ausgewählten Boutiquen sowie unter www.sorgenfresser.de im Internet zu finden. Sehr, sehr viele Menschen – in Berlin und anderswo wollen gerade Sorgenfresser haben.