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Die Modelleisenbahn Holding GmbH aus Bergheim b. Salzburg (Österreich) hat als Eigentümer heute, Donnerstag, 22. Oktober, die weiteren Restrukturierungspläne für die Gebr. Fleischmann GmbH und Co. KG in Heilsbronn (Bayern) in einer Betriebsversammlung der Belegschaft bekannt gegeben. Laut CEO Leopold Heher kann Fleischmann nach derzeitiger Einschätzung mit einem Umsatz von maximal 20 Millionen Euro jährlich rechnen (Plan 2009: 19 Mio.?). Für dieses Volumen, das europaweit immer noch beachtliche zehn Prozent Marktanteil bedeutet, benötigt Fleischmann in Heilsbronn aber nicht die derzeitigen 226 Arbeitsplätze, sondern nur mehr etwa 130. Das Management von Fleischmann wird demnächst in Verhandlungen über die dafür notwendigen betriebsbedingten Kündigungen und den begleitenden Sozialplan eintreten. CEO Heher legte ein Bekenntnis zur Marke Fleischmann und zur großen Tradition des Unternehmens ab. Die Modelleisenbahn Holding habe schon beim ersten Schritt der Restrukturierung ab Frühjahr 2008 mit einem Sozialplan in der Höhe von 3,4 Millionen Euro bewiesen, dass sie zu Fleischmann stehe. Der jetzt anstehende zweite Schritt werde das nachhaltige Überleben des Unternehmens in einem sehr schwierigen Marktumfeld ermöglichen. Derzeit leiste die überwiegende Anzahl der Mitarbeiter in Heilsbronn Kurzarbeit, da die Kapazitäten auf einen Umsatz von rund 25 Millionen Euro ausgelegt seien. Der zu erwartende operative Verlust von mehreren Millionen Euro im Jahr 2009 sei nur durch Veräußerung von nicht notwendigem Betriebsvermögen auszugleichen. Heher machte klar, dass die Zeit angesichts dieser Zahlen dränge. Fleischmann müsse das neue Geschäftsjahr mit der reduzierten Struktur beginnen, wenn nicht das gesamte Unternehmen gefährdet werden soll. Die Details der Restrukturierung Der Werkzeugbau wird zwischen Heilsbronn (Know-how) und dem österreichischen Roco-Standort Gloggnitz (moderner Maschinenpark) aufgeteilt. Die Montage der Komponenten wird nach Arad in Rumänien verlegt. Phase 1 war erfolgreich Aus der Sicht der Modelleisenbahn Holding hat ein Produktionsstandort in Deutschland durchaus Berechtigung. Allerdings müsse dieser flexibel und schlagkräftig agieren und sich auf die technischen Kernkompetenzen, Knowhow und Steuerung konzentrieren. Das gelte ganz besonders für die Modelleisenbahn-Branche, die bei schrumpfenden Märkten einen tiefgreifenden Strukturwandel von den Marktteilnehmern verlange. |