Märklin-Insolvenzverwalter will sich mit Verkauf Zeit lassen

Reuters - April 2009

 
Der Insolvenzverwalter von Märklin will sich mit dem Verkauf des Modelleisenbahnbauers Zeit lassen. Rechtsanwalt Michael Pluta stellte dem Gläubigerausschuss am Freitag sein Konzept zur Rettung des Göppinger Unternehmens vor. "Der Ausschuss teilte die Meinung, dass wir den Investorenprozess nicht unnötig beschleunigen müssen", teilte er im Anschluss mit. Märklin stoße bei Händlern und Kunden auf positive Resonanz. Der Verkauf soll wie geplant im Mai angestoßen werden, bis zu einem Abschluss könne es aber auch Frühherbst werden, erklärte eine Sprecherin Plutas.

Der Ulmer Insolvenzexperte hatte den Abbau von 397 Stellen beschlossen und will die ausufernden Produktlinien beschneiden. Kernkompetenz von Märklin seien Modelleisenbahnen für die Spur H0. Pluta sagte, Märklin in eine Publikumsgesellschaft mit Beteiligung von Eisenbahn-Fans umzuwandeln, sei "nur eine von vielen Varianten" . Die Idee sei von einer Investmentbank ins Spiel gebracht worden, die sich um die Abwicklung des Aktienverkaufs kümmern wolle.

Ein Käufer für den 150 Jahre alten Spielwarenhersteller, der seit 2006 den Investoren Kingsbridge und Goldman Sachs(GS.N: Kurs) gehört hatte, müsste neben dem Kaufpreis 100 Millionen Euro zur Deckung von Verbindlichkeiten und anderen Verpflichtungen mitbringen.