E-Commerce-Umsatz 2004: 13 Milliarden Euro

HDE - Hauptverband des Deutschen Einzelhandels
19. November 2003

 
Für 2004 erwartet der HDE beim Online-Shopping Umsätze in Höhe von 13 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2003 bedeutet das eine Steigerung um etwa 18 Prozent. Der E-Commerce-Umsatz 2003 wird schätzungsweise elf Milliarden Euro betragen. Das prognostizierte heute in Berlin Olaf Roik, E-Commerce-Experte des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE). Damit befinde sich der elektronische Handel mit privaten Endkunden auch 2003 weiter in einem stabilen Aufwärtstrend. Die Wachstumsdynamik schwäche sich in diesem und im kommenden Jahr aber leicht ab.

Für den Online-Handel sei jetzt der Höhepunkt des Jahres gekommen, so Roik: „Im Online-Weihnachtsgeschäft werden in diesem Jahr zehn Prozent des Jahresumsatzes, also etwa 1,1 Milliarden Euro, umgesetzt.“ Als Weihnachtsgeschäft werde der Mehrumsatz in den Monaten November und Dezember bezeichnet, der über dem Durchschnitt der ersten zehn Monate des Jahres liege. Der Sondereffekt des Weihnachtsgeschäftes sei besonders auch für den Online-Handel von zentraler Bedeutung für den gesamten Geschäftsverlauf. Dies verwundere kaum, da die Produkte, die besonders häufig auf dem Gabentisch landen, oft auch zu den sogenannten E-Commerce-affinen Warengruppen zu rechnen seien. „Bücher, CDs, DVDs, elektronische Erzeugnisse, Spielwaren und Textilien zählen hier zu den umsatzstärksten Sortimenten“, sagte Roik. „Im November und Dezember werden aber nicht nur Weihnachtsgeschenke gekauft. In diesen Monaten werden im Internethandel insgesamt, inklusive des Weihnachtsgeschäftes, 2,75 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das ist etwa ein Viertel des gesamten Jahresumsatzes.“

Insgesamt, so Roik, würden neben den klassischen Versandhandelsunternehmen vor allem die sogenannten Multi-Channel-Betriebe von der positiven Entwicklung im E-Commerce profitieren. Das seien Unternehmen, die sowohl stationäre als auch Online-Angebote unterhielten: „Nach einer aktuellen HDE-Umfrage bieten gut 25 Prozent der stationären Geschäfte ihren Kunden die zusätzliche Möglichkeit zum Einkauf im Internet“, erläuterte der HDE-Experte.

Der Online-Handel habe sich längst zu mehr entwickelt als dem Fernabsatz von klassischen Einzelhandelswaren. Beim Einkauf im Internet würden Branchengrenzen von den Kunden wie selbstverständlich übersprungen. Das Buch und die Digitalkamera würden gleich neben Reisen, Eintrittskarten oder kostenpflichtigen Software-Downloads im unbegrenzten virtuellen Einkaufsregal stehen, erläuterte Roik. Der HDE betrachte daher in seiner Prognose für den B2C-E-Commerce alle Transaktionen über wirtschaftliche Güter. Dazu zählen sowohl Sachgüter, als auch Dienstleistungen, Nutzungsrechte und Informationen. Diese weite Definition trage der Tatsache Rechnung, dass sich der Einzelhandel zunehmend zu einem umfassenden Dienstleister und Anbieter von komplexen Lösungen für seine Kunden entwickle.