Kompetenz im Handel ist wieder gefragt

EK/servicegroup - April 2008
  • Umsatz der EK stieg 2007 um 1,6 Prozent
  • Spielwaren mit 10 Prozent Umsatzplus
  • Ertragslage bleibt weiterhin stabil
  • Werte zählen wieder mehr als Preise

Die EK/servicegroup hat ihren Gesamtumsatz 2007 um 1,6 Prozent auf 1.415,5 Mio. € gesteigert. Damit konnte sich die Verbundgruppe von der Negativ-Entwicklung im Einzelhandel insgesamt abkoppeln.

Die EK-Vorstände Frank Segerath und
Franz-Josef Hasebrink strahlen mit
glänzenden Zahlen um die Wette
Dies gab der EK-Vorstand auf der Jahrespressekonferenz am 18. April 2008 in Bielefeld bekannt. Gründe für das positive Abschneiden sehen die Verantwortlichen vor allem in der Nutzung der Potenziale, die im Zuge der strategischen Neuausrichtung seit 2006 erschlossen wurden. „EK ist ein Unternehmen in konsequenter Entwicklung. Wir haben uns im vergangenen Jahr erfolgreich auf den Ausbau unserer Kernkompetenzen als Beschaffungs-Verbund, System-Geber und Kompetenz-Netzwerk konzentriert und ernten jetzt die Früchte dieser Arbeit. Angesichts des nach wie vor rauen Konsumklimas sind wir mit diesem Ergebnis sehr zufrieden“, sagte Franz-Josef Hasebrink, Vorstandsvorsitzender der EK/servicegroup.

2007 haben sich die Bielefelder in einem Umfeld bewegt, das von einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum einerseits und anhaltender Konsumzurückhaltung andererseits geprägt war. Steigende Energiekosten, die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung und höhere Preise bei vielen Lebensmitteln drückten auf die Kauflaune der Verbraucher und bescherten dem klassischen Einzelhandel in Deutschland mit 2 Prozent das höchste reale Umsatzminus seit fünf Jahren.

Werte zählen wieder mehr als Preise
„Wir wissen, dass Inflationsangst, die Sorge um den Arbeitsplatz und die Notwendigkeit, für das Alter vorzusorgen, eine starke Motivation ist, etwas auf die hohe Kante zu legen. Umso mehr kommt es darauf an, dieser Entwicklung Positives entgegenzusetzen. Denn da, wo der Einkauf von Qualitätsprodukten Spaß macht, wird auch in schwierigen Zeiten mit einem guten Gefühl Geld für Konsumgüter ausgegeben. Und genau diesen Einkaufs-Spaß haben viele unserer Handelspartner ihren Kunden wiedergegeben. Werte zählen wieder mehr als Preise und deshalb können unsere Händler damit wieder Geld verdienen“, so Franz-Josef Hasebrink.

Wesentliche Erfolgskomponenten waren auch 2007 ein klares Marken-Profil und eine deutliche Positionierung. Das Ergebnis: eine Reihe von Firmenkonjunkturen quer durch alle EK-relevanten Branchen.

Konzept-Lösungen für den guten Einkauf

Zu den wichtigsten Unterstützungsleistungen der EK zählten hier eine hohe Sortimentskompetenz mit dem passenden Waren-Mix aus Markenartikeln und Eigenmarken sowie Kauflust weckende Präsentationen. Unter den ebenso individuellen wie verbrauchernahen Marketing- und Vertriebskonzeptionen für die unterschiedlichsten Betriebstypen der Handelspartner standen 2007 besonders die Systemlösungen im Blickpunkt.

„Unsere Systemleistungen stehen für die klare Profilierung im Wettbewerb und haben außerdem ein hohes Wertschöpfungspotenzial. Die Handelspartner, die sich – je nach Branche – für eines unserer Markenstore- oder Flächenkonzepte entschieden haben, gehören eindeutig zu den Gewinnern“, verdeutlicht EK-Vorstandsmitglied Frank Segerath den Stellenwert des EK-Systemgeschäfts.

Beispiel „Haus & Co.“: Das aktualisierte Nahversorger-Konzept für Mehrbranchenhäuser kombiniert zentral geplante Sortiments-, Marketing- und Dienstleistungskompetenz im Haushaltwarenbereich mit dem guten Namen des Fachhändlers vor Ort. Die Marke Haus & Co. ist grenzübergreifend erfolgreich und steht an 40 Standorten in Deutschland und weiteren im benachbarten Ausland für ein modernes und sympathisches Einkaufserlebnis.

Beispiel „Kurz suchen – gut finden“: Die Papier, Büro, Schreibwaren- (PBS-) Systemfläche der sale & service GmbH hat sich längst etabliert. Die EK-Tochter betreut u. a. Kauf- und Warenhäuser sowie den großflächigen Fachhandel und setzt beim PBS-Konzept auf die klare Einteilung in fünf Themen (Schreiben/Schenken/Büro/Feiern/Schule). Und das mit Erfolg, denn die Systemfläche wurde bereits 43 Mal umgesetzt.

Beispiel „ideenreich“ und „electroplus“: Die neusten Markenstore-Konzepte im Geschäftsbereich living bzw. comfort sind wie alle anderen EK-Systemgeschäfte auf spezielle Verbrauchertypen und das Kaufverhalten bestimmter Zielgruppen zugeschnitten. Beide Konzeptionen laufen seit kurzem im Pilotbetrieb und sollen nach der Feinabstimmungsphase multipliziert werden.

Blick auf die Geschäftsfelder
Das Geschäftsmodell der EK ist durch die klare Ausrichtung auf die fünf strategischen Geschäftsfelder living, comfort, hobby, family und fashion gekennzeichnet.

Die positive Umsatzentwicklung 2007 ist dabei auch auf das gute Abschneiden im Geschäftsfeld family (Spielwaren, Babybedarf und Papier, Büro, Schreibwaren) zurückzuführen. Motor war hier der Bereich Spielwaren mit einem Umsatzplus von rund zehn Prozent. Auch die 2007 an den Start gegangene Tochtergesellschaft IGEKA Baby-GmbH für den Baby- und Kleinkindbedarf war am Aufschwung des Geschäftsfeldes spürbar beteiligt.

Im Bereich living (Glas/Porzellan/Keramik, Hausrat, Geschenkartikel) verlief die allgemeine Marktentwicklung leicht negativ und bestimmte auch die EK-Situation in den entsprechenden Warenbereichen. Zu den Gewinnern zählten profilierte Fachgeschäfte, die sich mit einem starken Markenauftritt auf die veränderten Kaufgewohnheiten der Konsumenten eingestellt haben.

Die Marktsituation im Geschäftsfeld comfort (Haushalttechnik, Elektrogeräte/-installation, Lampen/Leuchten, Küchen) war 2007 vor allem bei Elektro-Großgeräten von den Vorzieheffekten der Mehrwertsteuererhöhung geprägt. Die Umsätze im Küchenbereich bewegten sich leicht unter Vorjahresniveau.

Im Geschäftsfeld hobby, das vom Thema „Wohnen im Garten“ bestimmt wird, erreichte der Umsatz 2007 das Niveau des Vorjahres. Ein besseres Jahresergebnis verhinderte der mäßige Hochsommer, der die Kauflust der Verbraucher im Vergleich zum Frühjahr gedämpft hat. Bei Gartenmöbeln (+ 7 %) konnte vor allem im hochwertigen Segment ein gutes Ergebnis erzielt werden.

An der allgemeinen Marktsituation rund um das EK-Geschäftsfeld fashion (Mode und Bekleidung, Heimtextilien, Lederwaren, Schmuck, Uhren, Parfüm) hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert. Der mäßige Sommer und der zu warme Winter hinterließen ihre Spuren. Nach rückläufigen Tendenzen in 2006 legte der Bereich fashion 2007 leicht zu.

Wachstum durch strategische Allianzen
Die EK/servicegroup bewegt sich in einem Markt, der von der fortschreitenden Intensivierung des Wettbewerbs bei gleichzeitig stagnierender Kaufkraft geprägt ist. Die Bündelung von Kompetenzfeldern auf der Mittelstandsplattform zum Nutzen der Handelspartner bleibt deshalb fester Bestandteil der Ausrichtung.

Beispiele für erfolgreiche Verbindungen in 2007 sind die Allianz mit der ModeRing MEM GmbH & Co. KG (Graz), die Kooperation mit der IGEKA eG, aus der die Tochtergesellschaft IGEKA Baby-GmbH entstanden ist, und die Zusammenarbeit mit Hertie.

Die Beteiligung an der ZEUS Zentrale für Einkauf und Service GmbH & Co. KG, Soltau, hat sich auch 2007 ausgezahlt. Als eine der führenden Kooperationen der Baumarkt- und Gartencenterbranche bündelt die ZEUS die Einzelhandelsaktivitäten in Deutschland und Österreich. Zusätzlich zu den rund 650 Systemstandorten hagebaumarkt (Baumärkte), Werkmarkt (Fachmärkte) und Floraland (Garten-Fachmarkt-Center) betreut das Unternehmen rund 900 inhabergeführte, individuell profilierte Fachgeschäfte und Gartencenter.

Die 1998 gegründete Tochtergesellschaft der Verbundgruppen hagebau (Soltau), E/D/E (Wuppertal) und EK hat sich auch 2007 besser als die DIY-Branche entwickelt.

Auslandsaktivitäten
Als „European Player“ ist die EK/servicegroup außerhalb Deutschlands auch in vielen weiteren Ländern aktiv. Der hier erzielte Jahresumsatz lag 2007 deutlich über dem Wert des Vorjahres. Entsprechend positiv verliefen die Auslandsaktivitäten.

Die französische Tochtergesellschaft EK France konnte ihre Position als Marktführer im Geschäftsfeld living weiter ausbauen. Das etablierte Marken-Store-Konzept AMBIANCE & STYLES wurde bereits 58 Mal umgesetzt. Zusammen mit ''CULINARION'', das vier Mal realisiert wurde und klar auf Expansionskurs liegt, verfügt die EK damit über zwei echte Erfolgskonzepte im Nachbarland.

In Österreich ist die EK/servicegroup nach wie vor in drei Geschäftsfeldern stark vertreten: Die Konzeptionsstärke der SPIEL & SPASS GmbH und der Fachgruppe TISCH & TREND hat dazu beigetragen, dass EK hier die Nr. 1 im Fachhandel für Spielwaren und Haushaltwaren ist. Die 2006 gestartete Kooperation mit der Textilverbundgruppe Modering, Marktführer in Österreich, hat ebenfalls ihren Beitrag zum guten Abschneiden geleistet.

Die Anpassung des deutschen Erfolgskonzeptes „Haus & Co.“ an die spezifischen Gegebenheiten der Nachbarstaaten verläuft weiterhin erfolgreich. Nach Belgien, Österreich und der Schweiz geht die Systemlösung 2008 als „Hjem & Bord“ auf die Reise nach Dänemark.

In der Schweiz wurden außerdem die Wachstumschancen genutzt, die in der Zusammenarbeit mit dem eidgenössischen ZEEV (Zentralschweizerischer-Eisenhändler-Einkaufsverband) liegen, der u. a. 50 GPK/Hausrat-Fachgeschäfte betreut.

Kennzahlen des Geschäftsjahres 2007
Trotz eines von Kaufzurückhaltung geprägten wirtschaftlichen Umfeldes verlief das Geschäftsjahr 2007 der EK/servicegroup erfolgreich.

Das Leistungsvolumen – als zentraler Erfolgsmaßstab einer Verbundgruppe – betrug für das Geschäftsjahr 2007 28,7 Mio. € (Vorjahr 27,6 Mio. €). Der Anstieg um 4 % liegt deutlich über dem des Umsatzes (+1,6 %). Damit wurde das hohe Niveau der Vorjahre erneut übertroffen.

Der Anteil des Eigenkapitals an der Finanzierung der Aktiva stellt sich im Geschäftsjahr 2007 um 1,9 %-Punkte auf 30,2 % zur Bilanzsumme verbessert dar. Das Eigenkapital finanziert das Anlagevermögen und die Vorräte in voller Höhe.

Die nachhaltige Cash-Flow-Größe beträgt 2,8 Mio. €. Der Cash-Flow lag somit deutlich über dem Volumen des neu begründeten längerfristigen Finanzbedarfs und hat sich entsprechend positiv auf die Finanzierungsstruktur ausgewirkt.

Im Jahr 2007 haben sich 147 Unternehmer für die Mitgliedschaft bei der EK entschieden. Darunter befinden sich auch zahlreiche Häuser, die mit Unterstützung der EK durch eine gelungene Nachfolgeregelung die Basis für eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft geschaffen haben. Ursachen für die insgesamt 179 Abgänge liegen im anhaltenden Wettbewerbsdruck sowie in altersbedingten Geschäftsaufgaben. Zum 31. Dezember 2007 gehören der EK/servicegroup damit 2.200 Mitglieder an.

Ausblick 2008
Während 2007 das Jahr der Industrie war, bahnt sich nach Meinung vieler Ökonomen und Analysten für 2008 ein Rollentausch an: Der Aufschwung der letzten Jahre verliert durch nachlassende Inlandsinvestitionen, eine schwächere Weltwirtschaft und dem Höhenflug des Euro an Kraft. Gleichzeitig soll der wachsende private Konsum mit dafür sorgen, dass die Gesamtwirtschaft auch im laufenden Jahr ein relevantes Plus hinlegt. Da die Preissteigerungen im Einzelhandel jedoch aufgrund der Warenstruktur und des Wettbewerbsdrucks in der Branche seit Jahren niedriger sind als der Anstieg der Lebenshaltungskosten, dürfte der erhoffte Umsatzzuwachs real einmal mehr gering ausfallen. So erwartet der HDE für den Einzelhandel ein nominales Umsatzplus von 2 %, real entspricht das einem Zuwachs von etwa 0,5 %.

Für die EK hat die Sicherung und Unterstützung des mittelständischen Einzelhandels in Bezug auf seine Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit weiterhin oberste Priorität. Neben den Kernkompetenzen der effizienten Warenbeschaffung und -distribution sowie dem Ausbau des Kompetenz-Netzwerkes, in dem sich alles um die marktgerechte Qualifizierung und Positionierung der Handelspartner durch Austausch, Beratung und Dienstleistung dreht, sehen die EK-Verantwortlichen eine Vielzahl von Positionierungschancen für den mittelständischen Fachhandel im Systemgeschäft. Hier liegt auch 2008 ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit.

Darüber hinaus wird der Ausbau der Mittelstandsplattform fortgesetzt. Am 1. April 2008 startete die Zusammenarbeit mit der Prisma Fachhandels AG in Haan. Prisma ist mit rund 800 Fachhandelsgeschäften eine der führenden Verbundgruppen in der Branche PBS (Papier/Büro/Schreibwaren).

Bereits im März präsentierte sich die EK auf der Leipziger Buchmesse (13.-16.03.2008) als neuer Partner der Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Buchhandlungen (AUB). Zur AUB gehören aktuell 30 selbstständige Buchhandlungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Beide Verbindungen stehen dabei exemplarisch für die wachstumsorientierte Ausrichtung der EK.