Einzelhandelsumsatz im Januar 2008 real um 0,6% gestiegen

Statistisches Bundesamt - Februar 2008

Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) lag der Umsatz des Einzelhandels in Deutschland im Januar 2008 nominal um 2,7% und real um 0,6% höher als im Januar 2007. Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im Januar 2007 erstmals die neuen höheren Mehrwertsteuersätze galten. Sie führten in diesem Monat zu deutlichen Rückgängen des Einzelhandelsumsatzes (nominal – 2,3%, real – 2,9% zum Januar 2006). Vergleicht man den Umsatz des Januars 2008 mit dem des Januars 2006, so ergibt sich nominal ein Zuwachs von 0,3% und real ein Rückgang von 2,3%.

Dieses Ergebnis wurde aus Daten von sieben Bundesländern berechnet, in denen circa 76% des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel getätigt werden. Im Vergleich zum Dezember 2007 stieg der Umsatz im Einzelhandel unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten nominal um 1,9% und real um 1,6%.

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Januar 2008 nominal 1,4% mehr und real 1,9% weniger um als im Januar 2007. Bei den Supermärkten, Selbstbedienungs-Warenhäusern und Verbrauchermärkten wurde nominal 1,4% mehr und real 2,0% weniger als im Vorjahresmonat umgesetzt, beim Facheinzelhandel mit Lebensmitteln waren die Umsätze nominal 1,3% höher und real 1,3% niedriger als im Januar 2007.

Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln lagen die Umsätze im Januar 2008 über den Werten des Vorjahresmonats (nominal + 3,7%, real + 2,3%). In fünf der sechs Branchen dieses Bereichs wurde nominal und real mehr als im Januar 2007 umgesetzt. Die größte reale Umsatzsteigerung verzeichnete dabei der Versandhandel mit einem Plus von 4,1% (nominal + 5,1%).

Änderungen ab Berichtsmonat Januar 2008
Grundlage der Erhebung ist eine repräsentative Stichprobe von allen Einzelhandelsunternehmen. Neu gegründete Unternehmen werden seit dem Berichtsmonat Januar 2007 durch jährliche, ebenfalls repräsentative Neuzugangs­stichproben berücksichtigt. Ab dem Berichtsmonat Januar 2008 werden folgende Maßnahmen wirksam, um die Qualität der monatlichen Einzelhandelsstatistik zu steigern:

Die aktuelle Neuzugangsstichprobe bildet alle im Jahr 2005 neu gegründeten Einzelhandelsunternehmen ab. Sie umfasst 1 684 Unternehmen oder rund 6% des Umfangs der aktuellen Stichprobe im Einzelhandel. Umsätze und Beschäftigten­zahlen der neu gegründeten Unternehmen gehen rückwirkend bis zum Januar 2007 in die Ergebnisse ein, um den Vergleich ab Berichtsmonat Januar 2008 gegenüber dem Vorjahresmonat zu gewährleisten.

Damit die früheren Ergebnisse trotz der Neuzugangsstichprobe vergleichbar sind, werden ab sofort verkettete Messzahlen (rückwirkend ab Januar 2006) veröffentlicht. Verkettung bedeutet hierbei, dass ein konstanter Faktor das Niveau der Messzahlenreihe 2008 an das der bisherigen Messzahlenreihe anpasst. Die aktuelle Konjunkturentwicklung bleibt dabei erhalten, Zeitreihen können besser analysiert werden.

Außerdem wird ein Teil des bisherigen Schätzverfahrens für fehlende Unternehmensmeldungen durch eine leistungsfähigere Methode ersetzt, die wirtschaftszweigspezifische, saisonale, kalendarische und regionale Einflüsse auf die Konjunkturentwicklung besser berücksichtigt.

Eine neue Software berechnet zudem die Messzahlen präziser als bisher. Tests haben gezeigt, dass sich die Messzahlen dadurch auf tieferer wirtschaftsfachlicher Ebene um bis zu 0,1 Prozentpunkte verändern können.