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Deutliche Ergebnisverbesserung im Rumpfgeschäftsjahr 2007 – bereinigtes EBITDA der operativen Bereiche steigt um 666 Millionen Euro auf 602 Millionen Euro
Die Arcandor AG (Essen) verzeichnete ein starkes 3. Quartal 2007 und erreichte deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerungen. So stieg der bereinigte Konzernumsatz – nicht zuletzt durch die stärkere Gewichtung des Touristikgeschäftes von Thomas Cook – um 131 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro (3,2 Milliarden Euro im Vorjahr). Das Ergebnis konnte in allen operativen Bereichen verbessert werden. Das bereinigte EBITDA der operativen Bereiche belief sich im 3. Quartal auf 700 Millionen Euro (73 Millionen Euro im Vorjahr). Dies entspricht einer Verbesserung um 627 Millionen Euro, das Ergebnis wurde damit nahezu verzehnfacht. Auch das Rumpfgeschäftsjahr 2007 (1. Januar bis 30. September) verlief für Arcandor sehr erfolgreich. So stieg der bereinigte Konzernumsatz in neun Monaten um 72 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis (bereinigtes EBITDA) der operativen Bereiche – ohne das wichtige Weihnachtsquartal in den Handelssegmenten – stieg um 666 Millionen Euro auf 602 Millionen Euro. Im Vorjahr war noch ein Verlust in Höhe von 64 Millionen Euro ausgewiesen worden. Arcandor ist unter Einbeziehung des vereinbarten Verkaufs des 49 Prozent Anteils an der Immobiliengesellschaft Highstreet frei von Nettofinanzverbindlichkeiten. Der Konzern zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäftes zufrieden. Alle Prognosen werden bestätigt. Das sind die Kernaussagen im Rahmen der Präsentation vorläufiger Zahlen zum 3. Quartal und zum Rumpfgeschäftsjahr 2007 am Dienstag in Essen. „Der erfolgreiche Konzernumbau wird immer stärker auch in unserem Zahlenwerk sichtbar. Darüber hinaus sind wir nach dem vereinbarten Abschluss unseres Immobilienverkaufes finanzschuldenfrei. Das ist in der aktuellen Verfassung der Kreditmärkte ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Wir können die Marktkonsolidierung in unseren Kerngeschäftsfeldern aus einer Position der Stärke aktiv vorantreiben“, sagte Thomas Middelhoff, Vorstandsvorsitzender der Arcandor AG. „Arcandor ist heute wieder ein ganz normaler, wachstumsstarker Konzern. Alle Unternehmensbereiche – Thomas Cook Group, Karstadt und Primondo – entwickeln sich besser als der Markt. Wir sind auf dem richtigen Weg und sehen unsere Ziele für das Wirtschaftsjahr 2008/09 bestätigt.“ Durch die Konsolidierung der Thomas Cook Group plc (Konsolidierungszeitraum 1. Juli bis 31. Oktober 2007) erhöht sich der einbezogene Umsatz des Touristikkonzerns im 3. Quartal auf 5,4 Milliarden Euro (1,3 Milliarden Euro im Vorjahr). Das einbezogene bereinigte EBITDA belief sich im 3. Quartal des Arcandor-Konzerns auf 723 Millionen Euro (111 Millionen Euro im Vorjahr). Neben der guten Geschäftsentwicklung schreitet auch die Integration von Thomas Cook und MyTravel erfolgreich und sehr zügig voran. Deshalb wurde inzwischen das Volumen der erwarteten Synergien um gut 40 Prozent auf 200 Millionen Euro angehoben. Die Primondo Gruppe entwickelte sich auch im 3. Quartal deutlich über Vorjahr und erneut besser als geplant. Primondo konnte so die im zweiten Quartal erreichte Trendwende eindrucksvoll untermauern und weist im 3. Quartal einen Umsatzzuwachs (bereinigt) in Höhe von 14,6 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro aus. Alle Teilsegmente haben zu diesem Erfolg beigetragen. Das Primondo Auslandsgeschäft mit dem Schwerpunkt Mittel-Ost-Europa wächst ebenfalls weiter stark und konnte mit 25 Prozent deutlich zweistellig zulegen. Der neu fokussierte, margenstarke Spezialversand erreichte einen Umsatzzuwachs von 14 Prozent. HSE24 ist weiter auf der Erfolgsspur und weist vergleichbar einen Umsatzzuwachs um 15 Prozent aus. Ein starker Beleg für die erfolgreiche Neuausrichtung des Marktführers Quelle ist der Umsatzzuwachs in Höhe von 2 Prozent im Universalversand Deutschland. Ausschlaggebend war insbesondere das neue Marketing-Konzept mit den Monatskatalogen, die anhaltend starke E-Commerce Performance und die nachhaltige Verbesserung der Key Performance Indicators (z. B. Kundenzahl, Lieferfähigkeit, Retourenquote). Primondo unterstreicht die positive Dynamik auch durch eine deutliche Ergebnisverbesserung. Das bereinigte EBITDA lag saisonal bedingt bei minus 23 Millionen Euro (minus 38 Millionen Euro im Vorjahr). Damit konnte das Ergebnis um 15 Millionen Euro oder rund 40 Prozent verbessert werden. Karstadt hat die Neupositionierung auch im 3. Quartal 2007 konsequent vorangetrieben. Durch umfangreiche Filialmodernisierungen wurde Umsatz in Richtung höhermargiger Konsumfelder verlagert; niedrigmargiger Umsatz wurde gezielt zurückgeführt. Die Kern-Warenhäuser (Premium Group und Karstadt) erreichten einen Umsatz in Höhe von 0,8 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang um 2,2 Prozent. Der Vorjahresvergleich ist nur eingeschränkt möglich. Er wird unter anderem durch die Mehrwertsteuererhöhung, den erhöhten Umsatz durch das 125-jährige Karstadt-Jubiläum im Vorjahr sowie durch die Schließung bzw. den Verkauf von unrentablen Häusern beeinträchtigt. Positiv wirkten sich die monatlichen Themen-Inszenierungen und die fortgesetzt gute Entwicklung der Premium-Häuser (plus 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr) aus. Die Umsatzentwicklung bei KarstadtSports mit minus 11,9 Prozent ist durch den Wegfall der Fußball-WM bedingten hohen Sportumsätze im Vorjahresquartal geprägt. Der gesamte Geschäftsbereich Karstadt erreichte im 3. Quartal einen bereinigten Umsatz in Höhe von 1,0 Milliarden Euro. Karstadt konnte das Ergebnis als Folge der Konzentration auf qualitativ bessere Umsätze und die erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen im 3. Quartal leicht verbessern. Das Ergebnis (bereinigtes EBITDA) stieg leicht auf 0,9 Millionen Euro (0,1 Millionen Euro im Vorjahr). Aufgelaufen im Rumpfgeschäftsjahr 2007 des Konzerns (Zeitraum 1. Januar bis 30. September) erreichte der bereinigte Konzernumsatz nach vorläufigen Zahlen 14,3 Milliarden Euro (8,3 Milliarden Euro im Vorjahr). Dies entspricht einem Zuwachs um 72 Prozent. Das Ergebnis (bereinigtes EBITDA) der operativen Bereiche stieg signifikant um 666 Millionen Euro auf 602 Millionen Euro (minus 64 Millionen Euro im Vorjahr). Die Nettofinanzverbindlichkeiten des Arcandor-Konzerns beliefen sich zum 30. September 2007 auf 0,6 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung des im 4. Quartal 2007 vereinbarten Verkaufs der 49-Prozent-Beteiligung an der Immobiliengesellschaft Highstreet hat der Konzern keine Netto-Finanzverbindlichkeiten. Der Arcandor-Konzern weist ein negatives Working Capital in Höhe von 0,6 Milliarden Euro (plus 0,8 Milliarden Euro im Vorjahr) aus. Dies entspricht einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür sind die neue Portfoliostruktur, die die Working Capital Ströme ideal vernetzt sowie die operativen Fortschritte. Dabei wirkt sich die erfolgreich angelaufene Kooperation mit Li & Fung bereits positiv aus. Hier konnten die Zahlungsziele deutlich ausgedehnt werden. Die Verbesserung des Working Capitals durch rein operative Maßnahmen belief sich auf 26 Prozent. Ausblick "Unsere Kern-Geschäftsbereiche entwickeln sich gut. Wir sehen mit Optimismus in die Zukunft“, so Middelhoff. „Besonders freue ich mich über den Turnaround bei Primondo. Wer hätte uns vor einem Jahr geglaubt, dass der Universalversand in Deutschland wieder wachsen könnte.“ Das Arcandor Management hat durch die vereinbarte strategische Allianz mit La Rinascente und Printemps den Einstieg in die Warenhaus-Marktkonsolidierung in Europa vollzogen. „Auf europäischer Ebene sehen wir insbesondere Vorteile im Ausbau des Premium-Segments sowie durch Einkaufsvorteile bei Produkten im Markenbereich und in den Luxussegmenten“ so Middelhoff. Mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäftes ist der Arcandor-Konzern bisher zufrieden. Beim Umsatz ist allerdings zu berücksichtigen, dass das Vorjahresquartal durch vorgezogenen Käufe anlässlich der Mehrwertsteuererhöhung und das Jubiläum im Warenhaus außergewöhnlich profitiert hat. „Nun gilt es, an den umsatzstarken Tagen unmittelbar vor und nach den Feiertagen noch einmal Gas zu geben“, sagte Middelhoff. „Im Mittelpunkt steht für uns Umsatz, der einen guten Beitrag zum Ergebnis liefert.“ Middelhoff wies darauf hin, dass im Zeitablauf immer mehr Visibilität bezogen auf die Konzern-Ziele für das Geschäftsjahr 2008/09 entstanden sei. Er stellte dar, dass der Konzernumsatz 2006/2007 auf pro-forma-Basis bereits bei etwa 21 Milliarden Euro liege und der Konzern bereits wie geplant frei von Nettofinanzverbindlichkeiten sei. Das EBITDA erreiche 2006/2007 (pro-forma) bereits rund 700 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der von der Thomas Cook Group plc angekündigten Ergebnisverbesserung durch Realisierung der Synergien in Höhe von 200 Millionen Euro erhöhe sich das Konzern-EBITDA bereits auf rund 900 Millionen Euro. Dementsprechend wird von den drei Kerngeschäftsbereichen zur Erreichung des veröffentlichten Konzern-EBITDA-Zieles in Höhe von mehr als 1,3 Milliarden Euro in den beiden Geschäftsjahren 2007/08 und 2008/09 eine operative Verbesserung um gut 400 Millionen Euro erwartet. „ Ich bin diesbezüglich sehr zuversichtlich,“ sagte Middelhoff und erläuterte in Anlehnung an die bereits auf dem Arcandor-Investorentag in Berlin am 27. September 2007 dargestellten Überleitungen, mit welchen Maßnahmen und Fortschritten die drei operativen Einheiten in diesem Zeitraum zur Zielerreichung betragen werden. Middelhoff bekräftigte abschließend, er fühle sich durch den erfolgreichen Verlauf der Neuausrichtung bestätigt und bekräftigte ausdrücklich die für das Geschäftsjahr 2008/09 genannten Ziele. |