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Verbraucher können sich ab sofort im Internet deutlich einfacher über gefährliches Spielzeug informieren. Die Internetseite eu-info.de bietet eine Übersicht über Spielwaren, die giftig sind oder eine andere Gefahr für Kinder darstellen können. Die Spielzeuge sind nach Kategorien geordnet und mit Fotos versehen. Die neue Datenbank basiert auf dem Rapex-Warnsystem der EU. In diesem melden die Mitgliedsländer alle Verbraucherprodukte außer Lebensmitteln, die als gefährlich eingestuft werden. Bislang gab es allerdings nur eine wöchentliche Liste aller aktuell entdeckten gefährlichen Produkte. Eine systematische Kategorisierung fehlte. Allein in diesem Jahr tauchten auf den Listen laut eu-info.de 600 Spielzeuge auf. Neben der Übersicht über gefährliches Spielzeug, geordnet nach Spielzeugarten, bietet eu-info.de auch Informationen zum Rapex-System, einen Überblick über Sicherheitssiegel und weitere Tipps zum Einkauf von sicherem Spielzeug. Die Spielzeug-Datenbank soll in den kommenden Wochen weiter aktualisiert werden, die weitere Zukunft ist aber noch unklar. Das Portal eu-info.de ist nach eigenen Angaben unabhängig und finanziert sich durch Werbung. Im Internet: Übersicht über gefährliche Spielzeuge: www.eu-info.de
So arbeitet das europäische Spielzeug-Warnsystem Zu viel Blei in der Farbe, gefährliche Weichmacher im Kunststoff oder Magnete, die sich von der Spielzeugpuppe lösen: mit diesen Vorwürfen musste sich im Sommer 2007 ein großer US-Spielzeughersteller auseinander setzen. 21 Millionen Spielzeuge, die in China hergestellt wurden, rief der Konzern daraufhin zurück. Der Rückruf von Spielzeugen aus der bekannten Barbie-Serie oder aus dem Sortiment von Fisher-Price war gleichwohl nur die Spitze des Eisbergs. Bei genauerer Überprüfung fanden europäische Produktkontrolleure noch viel mehr gefährliches Spielzeug. Das zeigen die wöchentlichen Rapex-Listen der Europäischen Kommission. Für diesen Dienst arbeiten Produktprüfer aller Mitgliedstaaten zusammen. Ziel von Rapex ist eine bessere Zusammenarbeit zwischen den nationalen Kontrollstellen. Entdecken die Kontrolleure in einem Land ein gefährliches Produkt, so werden die anderen Mitgliedsstaaten über Rapex schnell informiert. Das System wurde 2001 eingeführt und umfasst neben den EU-Mitgliedsstaaten auch Island, Liechtenstein und Norwegen. Rapex-Berichte beschäftigen sich mit allen Verbraucherprodukten außer Lebensmitteln. Das können Waschmaschinen mit Brandgefahr sein, wirkungslose Fahrradbremsen oder schlecht isolierte Elektro-Geräte, die einen Stromschlag verursachen. Immer häufiger geriet zuletzt Kinderspielzeug in das Visier der Kontrolleure. Von Januar bis November 2007 hat Rapex über 400 Spielzeuge als gefährlich eingestuft. Insgesamt fielen etwa 1000 Artikel auf - viel mehr als in den Vorjahren. Der Anstieg ist aber nicht unbedingt auf eine schlechtere Produktqualität zurückzuführen, sondern auch ein Zeichen dafür, dass Rapex immer besser funktioniert. Die Durchführung der Kontrollen bleibt dabei jedem Mitgliedstaat selber überlassen. In Deutschland ist dies eine Aufgabe der Bundesländer. Sie koordinieren sich über den Arbeitsausschuss Marktüberwachung, in dem auch Vertreter der zuständigen Bundesministerium (zum Beispiel für Verbraucherschutz) sitzen. Jede Woche gibt die aktualisierte Rapex-Liste Aufschluss über neue Warnungen. In erster Linie sind daraufhin die Hersteller gefragt: sie müssen entscheiden, wie die Sicherheit zu gewährleisten ist. Manche Firmen entscheiden sich für den Rückruf der verkauften Produkte, andere stellen einfach nur den Verkauf ein oder ändern die Konstruktion. Doch je mehr Gefahr von dem Produkt ausgeht, um so weniger nachsichtig sind die Kontrolleure. Im Extremfall werden sie auch gegen den Willen des Herstellers den Rückruf anordnen. Besonders intensiv befassen sich die Produktkontrolleure mit Waren aus China. Für den speziellen RAPEX-China-Dienst arbeiten EU-Ermittler gemeinsam mit chinesischen Kontrolleuren, um die genaue Herkunft der gefährlichen Produkte zu ermitteln und die Ausfuhr zu verhindern. Trotz aller Bemühungen ist nicht auszuschließen, dass sich weiterhin gefährliche Spielzeuge in den Läden befinden. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte also besser selber kontrollieren. Dazu müssen Sie nicht einmal die Rapex-Listen der letzten Wochen durchsuchen. EU-Info.de hat gefährliche Spielzeuge nach Produktkategorien sortiert und bietet diese Listen druckfertig für den Weihnachtseinkauf an. |