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Offiziell mit 35.000 ts angegeben, erreichte der am 1. Juli 1936 auf Kiel gelegte Neubau eine Typverdrängung von 42.343 t. Der Rumpf wurde nach dem in der deutschen Marine entwickelten Längsspantensystem konstruiert. Zum Schutz gegen Minentreffer führte man den Großteil des Schiffbodens als wasser- bzw. öldichten Doppelboden aus. Der Rumpf war mittels Querschotten in 18 wasserdichte Abteilungen untergliedert. Die Panzerung des Kommandoturmes, der Rumpfseiten (Gürtelpanzer), der Zitadelle, der Geschütztürme und aller Geschützschilde der mittleren Artillerie erfolgte mit „Krupp Cemented“-Panzerplatten. Insgesamt wurden allein 17.450 t Stahl als Panzerschutz verbaut. Die Wandstärke der Stirnseite eines 38-cm-Turmes betrug beispielsweise 360 mm. Neben einer Vielzahl von optischen Entfernungsmessbasen zur See- und Luftzielerfassung gelangten drei neuartige und streng geheimgehaltene Funkmessgeräte mit abnehmbaren „Matratzen“-Antennen am Vormars und dem vorderen und achteren Kommandostand zum Einbau. Das Funkmessortungsgerät ermöglichte eine Zielverfolgung bei unsichtigem Wetter und bei Nacht bis auf 25 km Entfernung. Nach einer Ausbildungs- und Erprobungsphase in der Ostsee, von einem Werftaufenthalt in Hamburg unterbrochen, verließ die „Bismarck“ Gotenhafen am 19. Mai 1941 zum Unternehmen „Rheinübung“. Zusammen mit dem Schweren Kreuzer „Prinz Eugen“ traf das Schlachtschiff am 21. Mai im Grimstadfjord nahe Bergen (Norwegen) ein, um am 22. Mai die Unternehmung mit dem Durchbruch in den Atlantik zu starten. Der Kampfverband sollte im Nord- und Mittelatlantik Zufuhrkrieg gegen Großbritannien führen. Der Verband wurde bereits am Abend des 23. Mai von den Schweren Kreuzern „Suffolk“ und „Norfolk“ gesichtet, so dass weitere Kräfte der britischen Home Fleet die Verfolgung aufnahmen. Im Seegefecht mit der „Hood“ und der „Prince of Wales“ am 24. Mai 1941 an der Packeisgrenze vor Grönland versenkte die „Bismarck“ mit der 5. Salve seiner 38-cm-Geschütze den britischen Schlachtkreuzer „Hood“ durch Volltreffer in eine Munitionskammer. Von 1.418 Mann an Bord der „Hood“ überlebten drei die Explosion des als „unsinkbar“ bezeichneten Schiffes. Die „Prinz Eugen“ wurde nicht getroffen. Die „Bismarck“ erhielt drei Treffer, davon einen im Vorschiff, der einen Wassereinbruch und ein Leck in einem Ölbunker verursachte. Obwohl die britischen Schiffe und Flugzeuge die „Bismarck“ zeitweise aus den Augen verloren, wurde das nach der Trennung von der „Prinz Eugen“ allein fahrende Schiff von „Swordfish“-Trägerflugzeugen der „Ark Royal“ am Abend des 26.Mai angegriffen. Dabei beschädigte ein Lufttorpedo das Achterschiff und die Ruderanlage. Das nunmehr manövrierunfähige Schiff wurde beim abschließenden Gefecht am Morgen des 27. Mai 1941 von den Schlachtschiffen „King Georg V“ und „Rodney“ um 8.47 Uhr angegriffen. Nach 50 Minuten - es war mittlerweile auch der letzte Turm „Cäsar“ und somit die gesamte Schwere Artillerie zerstört - lag die „Bismarck“ unter Beschuss von vier Kampfschiffen. Um 10.10 Uhr stellte die „Bismarck“ das Feuer ein. Die gegnerischen Schiffe beendeten das Artilleriegefecht fünf Minuten später. Auf der „Bismarck“ wurde der Befehl zur Selbstversenkung gegeben. Gegen 10.30 Uhr näherte sich die „Dorsetshire“ und feuerte drei Torpedos auf das schwer verwüstete, aber schwimmende Schlachtschiff. Die „Bismarck“ sank kurze Zeit später. Von 2.092 Mann an Bord überlebten 115. Auslieferungen November 2007
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