Für den Spielwarenhersteller Lego zahlt sich die Rückkehr zum Kerngeschäft mit den klassischen Plastikbausteinen in diesem Jahr aus. «2007 wird für Lego ein sehr gutes Jahr», sagte der Geschäftsführer von Lego Zentraleuropa, Dirk Engehausen, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa am Lego-Deutschland-Sitz in München. Mit einem Schlussspurt im vierten Quartal könne der Umsatz in diesem Jahr um mehr als fünf Prozent wachsen. Lieferengpässe im Weihnachtsgeschäft wie im vergangenen Jahr seien diesmal aber nicht zu befürchten. «Wir sind in unseren Logistikketten besser aufgestellt», sagte er. Im vergangenen Jahr war der dänische Spielwarenkonzern nach jahrelangen Problemen vom eigenen Erfolg überrascht worden und konnte bei den klassischen Bausteinsystemen Duplo und Lego City nicht alle Wünsche der Kunden erfüllen. «In diesem Jahr sind alle Bestellungen ausgeliefert worden», sagte Engehausen. Innerhalb Europas entwickle sich das Geschäft vor allem in Spanien, Portugal und Italien gut. In Deutschland sieht sich Lego mit einem Marktanteil von knapp 12 Prozent als Marktführer bei Spielwaren. Weltweit steigerte Lego den Umsatz im ersten Halbjahr um rund 20 Millionen Euro auf 398 Millionen Euro.
Die Krise hat Lego nach Einschätzung von Engehausen endgültig überwunden. Nach massiven Problemen in den vergangenen Jahren hatte Lego die Zahl der Arbeitsplätze weltweit von 10 000 auf 4500 reduziert, vier Legoland-Freizeitparks verkauft und die Produktion nach Mexiko und Osteuropa verlagert. Seitdem konzentriert sich der Konzern wieder auf die klassischen Bausteine, ohne diese immer weiter mit komplizierter Elektronik zu vernetzen.
Das Selbstmachen und Bauen steht nach Einschätzung von Engehausen bei den Kindern heute wie vor 40 Jahren hoch im Kurs. «Es ist eine Mär, dass die Kinder heute nur noch vor dem Computer sitzen.» Daher sei es wichtig, Kindern Freiräume zu lassen. «Wir stellen eine Rückbesinnung auf die Kreativität fest.» Wichtigste Zielgruppe bleiben für Lego dabei Jungen. Bei der Vorschulreihe Duplo werde zwar noch fast die Hälfte für Mädchen gekauft. Mit steigendem Alter wird Lego aber immer mehr zur «Männersache»: Die Spielwaren für Kinder ab sieben Jahren werden zu 90 Prozent für Jungen gekauft. |