Kleinkindspielzeug gefragt wie nie

BVS - 5. September 2007
 
  • Handel setzt auf Aufschwung bei Baby- und Kinderausstattung
  • Änderung des Sicherheitsstandards bei Autokindersitzen ab 2008

Laut einer Umfrage des BVS bei Baby- und Kinderausstattern im Handel stehen die Zeichen trotz Mehrwertsteuererhöhung und stagnierender Geburtenrate auf Wachstum. Baby- und Kinderausstatter setzen dabei verstärkt auf Spielzeug für 0-3 Jahre. Spezielle Sortimentsmodule, die die maßgeblichen Verbundgruppen ihren Mitgliedern anbieten, haben den Spielwaren-Umsatz der Händler zum Teil zweistellig wachsen lassen.

Angesichts der hervorragenden Marktentwicklung bei Baby- und Kleinkindspielzeug freut sich der Spielwaren-Einzelhandel über die gestiegene Bedeutung dieses Sortiments auch auf der Kind+Jugend 2007. Willy Fischel, BVS-Geschäftsführer: „Die Deutschen gönnen ihren Jüngsten wieder etwas. Dabei haben Qualität und Marke deutlich die Nase vorn: So gaben die Deutschen für Kleinkindspielzeug - von der Rassel bis zum Schmusetier - mit 270 Millionen Euro ein Drittel mehr aus als noch vor 2 Jahren – trotz stagnierender Geburtenraten. Viele Hersteller haben deshalb spezielle Kleinkindsortimente entwickelt und Händler ihr Sortiment ausgeweitet.“ Der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels begrüßt das Engagement von Top-Herstellern wie Playmobil und Simba Dickie in Köln und beglückwünscht die Koelnmesse zu ihrer Sonderschau „World of Baby Toys“, da sie den Stellenwert von Spielzeug für die kindliche Entwicklung und damit für das Sortiment der Baby- und Kinderausstatter widerspiegelt.

Änderung des Sicherheitsstandards ab 2008
BVS fordert Vorfahrt für sichere Autokindersitze

Uraltkindersitze, die vor 1995 hergestellt wurden, dürfen ab 8. April 2008 nicht mehr verwendet werden, um Kinder im Kraftfahrzeug zu transportieren. Das schreibt die Änderung der Straßenverkehrs-Ordnung vom 11.05.06 vor, die die EU-Richtlinie 2003/20/EG umsetzt. Fischel: „In vielen deutschen Autos ticken Zeitbomben. Und auch aktuell wechseln immer noch Autokindersitz-Dinosaurier zum Beispiel per Zeitungsannonce oder auf Flohmärkten ihren Besitzer. Oft werden auch Sitze ohne Bedienungsanleitung verkauft oder schlimmstenfalls mit Beschädigungen.“ Fischel weiter: „Wer solche ‚Antiquitäten’ weiter nutzt, gefährdet die Sicherheit seines Kindes.“ Der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels, der auch die Baby- und Kinderausstatter vertritt, empfiehlt den Eltern, die aktuell genutzten Kindersitze im Fahrzeug zu überprüfen. Jeder Kindersitz verfügt über ein sogenanntes ECE-Prüfzeichen: Die achtstellige Prüfnummer muss dabei mit einer „3“ oder „4“ beginnen. Beginnt sie mit einer „1“ oder „2“, entspricht der Kindersitz nicht mehr dem aktuellen Sicherheitsstandard und darf ab 8. April 2008 nicht mehr verwendet werden. Der Verband rät zum Austausch der alten Kindersitze, weil sonst Bußgelder in Höhe von 40 bzw. 50 Euro und ein Punkt im Flensburger Verkehrszentralregister drohen. Fischel: „Wer auf den höchsten Sicherheitsstandard setzt, kauft gleich einen aktuellen Sitz mit einer 4er Prüfnummer, wie er heute standardmäßig im deutschen Fachhandel angeboten wird.“ Die ECE-Norm 44-03 ist dagegen auch schon in die Jahre gekommen – sie trat bereits vor über 10 Jahren in Kraft.