BVS: Stimmung im Spielwaren-Facheinzelhandel hellt sich auf

Bundesverband des
Spielwaren-Einzelhandels e.V.
- 9. November 2006

 
Fitnessprogramme machen Handelsstrukturen zukunftsfähig

Themen wie Kaufzurückhaltung, Wettbewerbsdruck, Rabattaktionen, Lohnentwicklung, Ladenschluss und Strukturenverschiebungen belasten die Bilanzen und prägen nach wie vor die Ergebnisschwäche im Spielwaren-Facheinzelhandel. Der gesunkene Ölpreis und die verbesserte Stimmung der Konsumenten nähren allerdings die Hoffnung auf einen guten Jahresendspurt. Auch die Erfolgsfaktoren in der Branche sind bemerkenswert: Die Innovationskraft der Industrie ist ungebrochen. Kein Kinderzimmer ist groß genug, die Neuheiten der Nürnberger Spielwarenmesse zu fassen. Die Handelsstufen investieren gezielt in eine Verbesserung der Warenversorgung, strategische Allianzen maßgeblicher Verbundgruppen bündeln Marktpotentiale und schaffen tragfähige zukunftsorientierte Plattformen, Facheinzelhändler aller Unternehmensgrößen bauen erfolgreich Verlustquellen ab, investieren in neue Standorte und Betriebstypen und setzen auf Modernisierungsmaßnahmen.

2006: BVS erwartet 3,2 Milliarden Euro Umsatz bei Spielzeug und Videospielen

Die Deutschen lassen sich auch in unsicheren Zeiten den Spaß am Spielen nicht nehmen. In den letzten Monaten wurde sogar wieder mehr Spielzeug gekauft. Willy Fischel, Geschäftsführer Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS): „Seit September 2006 spüren wir den positiven Trend. Die Konsumenten beginnen wieder, sich für Spiele, Spielzeug und Freizeitartikel zu begeistern. Wenn die Nachfrage weiter so anhält, schafft der Spielwaren-Einzelhandel den Vorjahresumsatz.“

Nach BVS-Prognose werden die Deutschen in 2006 für Spielzeug und Videospiele (nur Konsolen und Software, ohne PC-Spiele) mit rund 3,2 Milliarden Euro so viel ausgeben wie im Vorjahr (Spielzeug 2,3 Mrd. Euro, Videospiele 0,9 Mrd. Euro). Angesichts der Mehrwertsteuererhöhung rechnet der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels nicht mit vorgezogenen Einkäufen, da Spielwaren und Freizeitartikel meist anlassbezogen gekauft werden. Ebenso rechnet der Verband nicht mit Preiserhöhungen bei Spielzeug.

Entwicklung der Einkaufsstätten im Einzelhandel

Der BVS geht davon aus, dass sich die Absatzwege in 2006 wie folgt verändert haben: Spielwaren-Facheinzelhandel 33 %, Warenhäuser 14 %, Versandhandel 5 %, Verbrauchermärkte 13 %, Cash & Carry 1 %, Discounter 4 %, Sonstige 30 %. Damit bleibt der Anteil des Spielwaren-Fachhandels im Vergleich zum Vorjahr stabil. Nicht zuletzt aufgrund der Umsatzentwicklung im Videospiele-Bereich legen die „Sonstigen Vertriebswege“ (Internethandel, Tchibo etc.) um 2 Prozentpunkte zu.

Kinder wollen Action-Effekte und TV-/Kino-Hits zum Nachspielen

Weil die Konsumenten bis zu 40 Prozent des Spielzeugs zu Weihnachten kaufen, hat sich der Handel auf die kommende heiße Phase gut vorbereitet. In diesem Jahr werden bei den Konsumenten besonders „Action-Effekte am Spielzeug“ und „TV- und Kino-Hits zum Nachspielen“ gefragt sein. Fischel: „Ob selbständig reitendes Spielzeugpferd oder interaktive Holzeisenbahn – modernste Elektronik in klassischem Spielzeug sorgt für Überraschungen bei längst bekannten Spielzeugen. Kein Wunder, dass die Kinderzimmer bei Kids und Teenagern trotz Konkurrenz von Gameboy & Co. voller Spielzeug sind.“ Neue Brettspiele – ob im XXL-Format zum Spielen auf dem Fußboden oder zur ZDF-Fernsehshow „Wetten dass ..? – bringen zur dunklen Jahreszeit wieder Spielspaß in die deutschen Haushalte. Die Spielbegeisterung der Deutschen hält an und sorgt hier bereits seit Jahren für wachsende Umsätze.

Kids erhalten für 300 Euro Spielzeug

Mit fast 6 Milliarden Euro (+ 7 %) verfügen 6- bis 13-Jährige in Deutschland über eine ungeheure Finanzkraft. Eltern, Großeltern und Co. zeigen sich besonders zu Weihnachten spendabel: Inklusive Weihnachtsgeld bekommen die Kids im Durchschnitt für knapp 300 Euro Spielzeug. Erstmals in 2006 haben die knapp sechs Millionen 6- bis 13-Jährigen beim Pro-Kopf-Geldvermögen die 1000-Euro-Grenze geknackt: Taschengeld, Geburtstags- und Weihnachtsgeld sowie Sparguthaben stiegen unterm Strich laut KidsVerbraucherAnalyse 2006 um 10 %. Die Top-Sparziele der Jungs heißen Spielzeug, Fahrrad, Computerspiel und Handy. Die Mädels sparen für Klamotten, Handy und Spielzeug.