Spiele-Abenteuer am anderen Ende der Welt

Jumbo Spiele - Oktober 2018
 

 
Einige der bekanntesten Spieleautoren der Welt veröffentlichen in diesen Tagen ihre Neuheiten im Jumbo-Verlag. Das vielfach preisgekrönte Duo Wolfgang Kramer / Michael Kiesling verwandelt in „Okavango“ die Spieler in Ranger, die in der Savanne des afrikanischen Südens im Einsatz sind. Starautor Reiner Knizia entführt uns hingegen nach China, wo es gilt den Einfluss im Kaiserpalast, der „Forbidden City“, zu vergrößern. Fans von ausgeklügelten Taktik- und Strategiespielen kommen dabei voll auf ihre Kosten.

 

Okavango
Trinkwasser ist Mangelware in der heißen Region des Okavango, die Tiere drohen zu verdursten. Immerhin gibt es noch acht Wasserstellen, und in den Deltaarmen des Flusses befinden sich auch noch Reste vom kühlen Nass. Aufgabe der Spieler ist es, als Ranger in ihren Reservaten die Herden so zusammenzustellen und zum Wasser zu treiben, dass diese sich dort durchsetzen. Während im Delta alle Tiere Platz finden, dürfen an den Wasserstellen nämlich immer nur Tiere gleicher Rasse verweilen. Größere Herden verdrängen kleinere, die Stärkeren die Schwächern, ganz wie im richtigen Leben.

Und währenddessen drängen immer wieder neue Tiere in ihrem Überlebenskampf vom Okavango in die Reservate. Das dramatische Szenario wurde vom Jumbo-Verlag authentisch, mitreißend und optisch anspruchvoll umgesetzt. Taktik ist, wie bei allen Kramer / Kiesling-Spielen, auch am Okavango Trumpf. Dazu kommt das Gespür fürs richtige Timing: Wer ungeduldig kleine Herden gleich zu Spielbeginn zum Wasser führt, bekommt nur wenige Punkte. Verpasst man aber den richtigen Moment, ist an den Wasserlöchern plötzlich kein Platz mehr frei.

Forbidden City
In Pekings „Verbotener Stadt“ regiert ein neuer Kaiser. Wie schon sein Name „Wei Zu Yang“ andeutet, ist er aber viel zu jung, um die Geschichte des riesigen Reiches selbst zu lenken. Somit ist die Stunde der Berater gekommen, die versuchen den größten Einfluss auf den jungen Regenten auszuüben. Aus dieser Ausgangssituation macht Reiner Knizia ein klassisches Legespiel, das seine typische Handschrift trägt.

In den Räumlichkeiten rund um den Kaiserpalast legen die Spieler reihum bunte Fliesen an. Sobald ein Raum geschlossen ist, wird dessen Wert, inklusive unmittelbar angrenzender Räume, ermittelt. Dieser bemisst sich an der Anzahl der Fliesen, aber auch an der Zahl der Drachen, die sich dort eingenistet haben. Wer die meisten Berater in diesem Raum platzieren konnte, erhält dafür eine entsprechende Anzahl an Münzen. Und wer am Ende das meiste Geld hat, geht in der Verbotenen Stadt, wie überall auf der Welt, als Sieger aus dem Wettstreit hervor.

„Forbidden City“ bringt erstaunlich viel asiatisches Brettspielflair auf den Spieltisch. Das beginnt beim Spielmechanismus, der entfernt an asiatische Spieleklassiker a la „Go“ erinnert, und endet bei der liebevollten Beachtung von Kleinigkeiten – etwa, dass die chinesischen Münzen tatsächlich in der Mitte ein Loch haben.