BVS: Mit dem Kinderwagen auf dem Laufsteg

Bundesverband des
Spielwaren-Einzelhandels e.V.
- 30. August 2006


Das Markenbewusstsein ist bei den Babys angekommen: Egal ob ESPRIT-Buggy oder MEXX-Dreieckstuch – deutsche Eltern setzen auch bei Baby- und Kinderausstattung zunehmend auf die beliebten Lifestyle-Marken. Willy Fischel, Geschäftsführer des BVS: „Die jungen Eltern von heute wollen Baby- und Kinderausstattung genauso unverkrampft mit Modebewusstsein verbinden wie Kindererziehung mit Berufstätigkeit. Kein Wunder, dass die Baby- und Kinderausstatter-Branche dem Trend der Zeit bereits folgt und verstärkt Ware mit In-Labels wie adidas, ESPRIT und s.Oliver anbietet.“ Auch die Eigenmarken des Handels gewinnen parallel hierzu an Bedeutung.

Willy Fischel - BVS
Angesichts der rückläufigen Geburtenrate verbuchte die Baby- und Kinderausstattungs-Branche in 2005 ein respektables Ergebnis: Flächenbereinigt blieben die Umsätze im Durchschnitt eher stabil, dabei profitierten insbesondere die flächen- und werbestärkeren Unternehmen. Die Firmenkonjunkturen bewegten sich im Jahr 2005 je nach Handelsunternehmen zwischen –3 bis +14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit vermeldet die Branche trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des Geburtenrückgangs um 20.000 (–2,8 Prozent) auf 686.000 Kinder in 2005 weitestgehend Stabilität. Fischel: „Bei weniger Kindern wird trotzdem gleich viel Geld ausgegeben. Das heißt, für die junge Familie darf es dann auch einmal ein Marken-Kinderwagen oder Marken-Strampler sein.“

Baby- und Kleinkindspielzeug bleibt weiterhin sehr gefragt. Im Gegensatz zum Gesamtspielwarenmarkt, der sich im vergangenen Jahr leicht rückläufig entwickelte, wurde für die Kleinsten wieder mehr Spielzeug verkauft. Dabei ist neben Klassikern wie Schaukelpyramide, Stoffball und Rassel vor allem auch Spielzeug mit eingebautem Lerneffekt gefragt. „Egal ob es um das Lernen von Farben und Formen, Interaktion oder Bewegungsspiel geht – in vielen Innovationen steckt modernste Elektronik. Puppen, die tanzen oder englisch sprechen, sind der neueste Schrei und erst durch massenmarktfähige Elektronik-Module möglich geworden“, so Fischel. Entscheidend ist der Spielwert – und über diesen stimmen die Kleinsten mit ihren Füßen bzw. Händen ab.

Kinder spielen mobil

Auch zuletzt ein großes Thema bei Kleinkindern: Mobilität. So erfreuen sich Dreiräder, Roller und Go-Karts zunehmender Beliebtheit. Nach Angaben der BBE Unternehmensberatung in Köln stieg der Umsatz bei Kinderfahrzeugen (nach Endverbraucherpreisen) um 9 Prozent auf 152 Millionen Euro.
 

 
Die Sicherheit fährt mit

Seit 1993 dürfen Kinder bis 12 Jahre bzw. bis 1,50 Meter Körpergröße nur noch im Autokindersitz mitfahren. Auch wenn die Autokindersitz-Tests in aller Munde sind und auch das Kaufverhalten der Konsumenten sehr stark beeinflussen, ist die größte Gefahrenquelle eine andere. Fischel: „Nach wie vor wird jedes zweite Kind nicht vorschriftsmäßig gesichert. Dieser Umstand ist umso brisanter, wenn man bedenkt, dass die meisten Kinder unter sechs Jahren nicht als Fußgänger oder Radfahrer, sondern zu 59 Prozent als PKW-Mitfahrer verunglücken. Damit das Kind beim Zusammenprall nicht durch die Frontscheibe geworfen wird, kommt es deshalb darauf an, nicht nur den richtigen Sitz zu kaufen, sondern sich auch mit der richtigen Bedienung des Sitzes vertraut zu machen.“ Der gut sortierte Baby-Fachhandel bietet dem Konsumenten nicht nur zahlreiche Modelle, sondern dort kann der Sitz auch zur Probe eingebaut werden und das richtige Anschnallen trainiert werden. Gebrauchte Autokindersitze sollten nur aus verlässlicher Quelle übernommen werden und der neuesten Kindersitznorm ECE R 44-04 (am Sitz vermerkt) entsprechen. Autokindersitze, die älter als 10 Jahre sind bzw. durch einen Unfall oder unsachgemäße Behandlung – auch nur leicht – beschädigt sein könnten, sollten auf keinen Fall weiterverwendet werden. In diesem Zusammenhang begrüßt der BVS den Marktplatz der Informationen auf der Kind+Jugend. Unter dem Motto „Mit Sicherheit mehr verkaufen“ dreht sich dort vom Vortragsprogramm über eine Produktausstellung und diverse Informationsangebote alles um den Kinderunfallschutz.