Tipp-Kick bekommt die Wirtschaftsmedaille

Edwin Mieg - Dezember 2015
 

 
Simpel, schlüssig, perfekt – Tipp-Kick
 
Große Ehre für die Schwenninger Firma Mieg: Wirtschaftsminister Nils Schmid zeichnete die beiden Geschäftsführer des traditionsreichen Herstellers des bekannten Tipp-Kick-Spiels mit der Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg aus.
 
„Mit der Wirtschaftsmedaille zeichnen wir heute außergewöhnliche Persönlichkeiten und Unternehmen aus, die Baden- Württemberg zu einem starken und lebenswerten Land machen“, würdigte Schmid bei einer Feierstunde im Neuen Schloss in Stuttgart die zehn Persönlichkeiten und fünf Unternehmen. „Sie sind echte Vorbilder, denn die Ausgezeichneten stehen mit ihren ganz eigenen Geschichten und Leistungen für die große Vielfalt in unserem Land.“

In seiner Laudation für die beiden Unternehmenschefs Mathias Mieg und Jochen Mieg outete sich der Minister als großer Fan des bekannten Spiels made in Schwenningen. „Wer kennt sie nicht, die kleinen Männchen mit dem roten Knopf im Kopf. Wenn man ihn drückt, schnellt ein Bein nach vorn, trifft den Ball und bewegt ihn – hoffentlich – in die gewünschte Richtung. Ein filzgrünes Spielfeld, pro Mannschaft ein Spieler und ein Torwart. Wer die meisten Tore schießt, gewinnt. So geht Tipp-Kick und das seit über neun Jahrzehnten. Simpel, schlüssig, perfekt – und natürlich aus Baden-Württemberg“, sagte Schmid. Er erinnerte daran, das die Miegs nun in dritter Generation die Edwin Mieg OHG führen, die ihr Großvater vor über 90 Jahren gegründet hat. Bekanntlich hätte alles auch ganz anders laufen können: Wenn der Großvater seine Wunschanstellung in der Schwarzwälder Uhrenindustrie gefunden hätte. Dass das ein Glücksfall war, bestätigen mehr als sechs Millionen verkaufte Spiele. 1921 kaufte Edwin Mieg dem Möbelfabrikanten Carl Mayer das Patent für dessen „Fußballbrettspiel“ ab. Drei Jahre später wurde die Edwin Mieg OHG gegründet und 1926 wurde Tipp-Kick erstmals „inoffiziell“ im Rahmen der Leipziger Spielwarenmesse vorgestellt. Da die Standgebühren für die junge Firma noch nicht ins „Marketingbudget“ passten, setzte der Großvater auf Pragmatismus und vertrieb das Spiel einfach im Eingangsbereich der Messe. „Jeder Schwabe wäre stolz auf ihn gewesen“, sagte Minister Schmid anerkennend über diese pfiffige Vertriebsidee. Der Durchbruch gelang Tipp-Kick dann mit dem „Wunder von Bern“, der Fußball-Weltmeisterschaft 1954. Über 180 000 Spiele konnten im WM- Jahr abgesetzt werden. Ein weiterer Meilenstein für die Firmengeschichte war dann die Gründung der Fußball- Bundesliga 1963. Denn seither werden die Spielfiguren auch in den Vereinsfarben der Fußballclubs produziert.

Wie es sich für ein echtes Kultprodukt gehört, hat auch Tipp-Kick eine treue und vor allem sportlich ambitionierte Anhängerschaft. Es gibt mehr als 50 Vereine mit mehr als 500 aktiven Spielern in unterschiedlichen Ligen. „Ein besseres Zeigefinger- Training als Tipp-Kick kann man ja auch lange suchen“, meinte Schmid launig.

Die Edwin Mieg OHG habe mit Tipp-Kick nicht nur ein ebenso schönes wie zeitloses Spiel geschaffen, sondern auch einen großartigen Werbeträger für das Land der Tüftler und Macher. Ausdrücklich bedankte sich der Wirtschaftsminister für dieses „kostenlose“ Standortmarketing. Die Verleihung der Wirtschaftsmedaille für die Edwin Mieg OHG bereite ihm daher eine besondere Freude