Insolvenz der Spiel + Freizeit Handelsbetriebe (SF) GmbH

VEDES AG 16. Januar 2006
 

Andreas und Thomas Burger, die Geschäftsführer der S+F GmbH, haben am Freitag den 13. Januar 2006 Insolvenz angemeldet.

Im Juli 2005 hatte die Alpina Beteiligungsgesellschaft mbH mit Sitz in Bad Mergentheim Anteile (in Form von 15 Spielwarenfachgeschäften) der Verlustreichen SF GmbH von der VEDES AG erworben. Beim Amtsgericht Crailsheim ist nun das Insolvenzverfahren beantragt worden, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Helmut Eisner (Lauda-Königshofen) am Dienstag mit. Betroffen sind 260 Mitarbeiter in 15 SF-Geschäften (Worms, Köln, ...) und bei "Spiel + Freizeit Burger", dass im Sog der Zahlungsunfähigkeit der "SF Spiel + Freizeit Handelsbetriebe GmbH" auch in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten ist. Der Geschäftsbetrieb an den bundesweiten Standorten soll jedoch weiter geführt werden.

"Unerwartet langwierige Abgrenzungsvorgänge gegenüber dem ehemaligen Mutterkonzern Vedes führten dazu, dass die im Rahmen der Warenfinanzierung tätige Bank des Vedes-Einzelhandelsverbandes die Warenkreditlinien überraschend aufgekündigt hat", zitiert die "Tauber-Zeitung" die Geschäftsleitung. Obwohl man sich "auf gutem Wege" befunden habe, sei der Gang zum Insolvenzgericht unvermeidbar gewesen.

"Wir wollen sanieren und versuchen, einen Investor zu finden, der das Unternehmen erwirbt.“ betont Eisner. Zu den Verbindlichkeiten der Gesellschaft, die nach seinen Angaben im vorigen Jahr rund 30 Millionen Euro Umsatz machte, wollte Eisner keine Angaben machen. Der bestellte Insolvenzverwalter hatte bereits am Montag entschieden, dass die 15 SF-Läden genauso wie das Bad Mergentheimer Geschäft vorerst geöffnet bleiben.

Dazu eine Stellungnahme der Vedes AG:
Mit großem Bedauern hat die VEDES AG von dem Insolvenzantrag des VEDES-Mitgliedes, der SF Spiel + Freizeit Handelsbetrieben (SF) GmbH, zum 13. Januar 2006 Kenntnis genommen. Vorangegangen war ein Delkrederestopp der DZB-Bank (DZB Die Zentralregulierungsbank GmbH, Mainhausen) zum 11. Januar 2006, die – wie für alle anderen Mitglieder der VEDES-Gruppe auch – das bankverbürgte Delkredere der SF GmbH gegenüber der Industrie übernommen hatte.

Um Missverständnissen vorzubeugen, wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass die SF GmbH keine Tochtergesellschaft der VEDES AG mehr ist. Die SF GmbH wurde im letzten Jahr veräußert, es gibt also aktuell keine organisatorischen oder gesellschaftsrechtlichen Verbindungen zwischen der VEDES AG und der SF GmbH. Nicht betroffen von der Insolvenz sind die zum 1. Juli 2005 von der mercari AG übernommenen Anteile an Standorten in Stuttgart, Leonberg und München.

Der Wegfall wichtiger Verkaufsfläche von renommierten Spielwarenfachgeschäften wäre ein herber Rückschlag für die gesamte Branche. Aus diesem Grund engagiert sich die VEDES AG als Verbandszentrale dafür, dass die betroffenen Fachgeschäfte durch Unternehmer vor Ort weitergeführt werden können – im Idealfall natürlich von Mitgliedern der VEDES-Gruppe.