EM.TV nach neun Monaten 2005 mit planmäßiger Geschäftsentwicklung

EM.TV - November 2005
 
  • Leichte Umsatzsteigerung im erwartungsgemäß schwachen dritten Quartal
  • Positiver Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt

Das Medienunternehmen EM.TV AG hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2005 eine Geschäftsentwicklung im Rahmen der Planungen verzeichnet. Das dritte Quartal war erwartungsgemäß durch eine schwache operative Ertragslage und Kosten für den UEFA Cup beeinflusst. Zudem wurde das Ergebnis durch die Vorbereitungskosten für das Thema Sportwetten und durch eine Forderungswertberichtigung beim TV-Sender DSF belastet. Ungeachtet dessen bekräftigt der Vorstand die Prognosen für das Gesamtjahr.

Ergebnisentwicklung Konzern
Der Konzernumsatz des Medienunternehmens erreichte 146,5 Mio. Euro nach 151,6 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen 2004 (-3,4 Prozent). Die Differenz ist – wie bereits nach dem zweiten Quartal erläutert – unter anderem auf im Vorjahreszeitraum angefallene Einmalumsätze (aus der Neuordnung des Gemeinschaftsunternehmens Planeta Junior) und auf den Wegfall der Produktion für das Basissignal der 1. und 2. Fußball-Bundesliga ab der Saison 2004/05 zurückzuführen. Im dritten Quartal steigerte der Konzern den Umsatz gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal von 45,0 Mio. Euro um 2,4 Prozent auf 46,1 Mio. Euro.

Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich in den ersten neun Monaten auf 8,8 Mio. Euro. Das vergleichbare, um einen Einmalertrag aus dem so genannten Kirch-Settlement bereinigte EBITDA des Vorjahreszeitraums betrug 13,9 Mio. Euro (unbereinigt: 62,1 Mio. Euro). Das EBITDA lag im dritten Quartal bei -3,5 Mio. Euro (drittes Quartal 2004: 5,7 Mio. Euro). Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Planung für das Berichtsquartal von vornherein einen schwachen operativen Ergebnisbeitrag vorsah. Dies ist zum einen auf den üblichen saisonalen Verlauf der EM.TV-Geschäfte zurückzuführen, vor allem im Segment Unterhaltung. Zum anderen führte der im Mai dieses Jahres erfolgte Erwerb der UEFA-Cup-Rechte durch das DSF wie angekündigt zu Kosten, denen im dritten Quartal noch keine entsprechenden Umsätze entgegenstanden. Die Vorbereitungen für den beabsichtigten Einstieg ins Sportwettengeschäft belasteten das Segmentergebnis in Höhe eines niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Betrages zusätzlich. Darüber hinaus nahm das DSF im dritten Quartal eine Wertberichtigung von 2,4 Mio. Euro auf eine Forderung gegenüber einem Dienstleistungspartner vor. Nach Berücksichtigung der Abschreibungen errechnet sich ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der ersten neun Monate von -2,4 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 50,4 Mio. Euro, bereinigt: 2,2 Mio. Euro).

Das Finanzergebnis konnte im Neun-Monats-Zeitraum von -4,7 Mio. Euro auf -4,0 Mio. Euro verbessert werden. Darin enthalten ist der im zweiten Quartal angefallene Sonderaufwand von rund 1 Mio. Euro, der aus der vorzeitigen Rückzahlung eines Teilbetrages von 10 Mio. Euro der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 resultierte.

Vor Steuern erreichte EM.TV in den ersten neun Monaten ein Konzernergebnis von -6,4 Mio. Euro. Das vergleichbare Vorjahresergebnis, das um das Kirch-Settlement und einen hohen Restrukturierungsgewinn bereinigt ist, belief sich auf -2,5 Mio. Euro (unbereinigt: 140,1 Mio. Euro). Nach Steuern und Minderheitenanteilen weist der Konzern ein Neun-Monats-Ergebnis von -4,5 Mio. Euro aus (Vorjahreszeitraum bereinigt um Kirch-Settlement und Restrukturierungsgewinn: -9,3 Mio. Euro, unbereinigt: 133,3 Mio. Euro). Das Ergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen im dritten Quartal belief sich auf -4,6 Mio. Euro (drittes Quartal 2004: -2,5 Mio. Euro).

Bilanz und Cash-Flow Konzern
Die Bilanzsumme des EM.TV-Konzerns per 30. September 2005 belief sich auf 308,7 Mio. Euro und lag damit um 117,9 Mio. Euro unter dem Wert zum Jahresende 2004. Grund ist im Wesentlichen der im ersten Quartal erfolgte Vollzug des Verkaufs der 45- Prozent-Beteiligung an der Tele München Gruppe (TMG).

Das Konzerneigenkapital lag Ende September mit 145,2 Mio. Euro um 7,9 Mio. Euro unter dem Wert zum 31. Dezember 2004 (153,1 Mio. Euro), vor allem aufgrund geringerer Eigenkapitalanteile anderer Gesellschafter als Folge der Aufstockung der EM.TV-Beteiligungen an DSF und Sport1 auf jeweils 100 Prozent. Die Eigenkapitalquote erreichte zum Stichtag 30. September 47,0 Prozent (31. Dezember 2004: 35,9 Prozent).

Der operative Cash-Flow des Konzerns belief sich bei einem deutlichen Forderungsaufbau in den ersten neun Monaten 2005 auf -3,9 Mio. Euro nach 20,2 Mio. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Cash-Flow der Berichtsperiode erreichte -51,2 Mio. Euro, wesentlich bedingt durch die Beteiligungserwerbe im Bereich Sport. Der positive Wert des Vorjahreszeitraums (55,8 Mio. Euro) war durch den Effekt aus der Entkonsolidierung, im Wesentlichen der TMG-Anteile, geprägt gewesen.

Entwicklung der Geschäftssegmente Im Segment Sport (TV-Sender DSF, Produktionsunternehmen PLAZAMEDIA, Online- Plattform Sport1, Vermarktungsrechte im Merchandising an der FIFA WM 2006™) erreichte EM.TV in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 128,1 Mio. Euro nach 130,3 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum.

Das Segmentergebnis belief sich auf 6,3 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 16,8 Mio. Euro). Die Rückgänge sind im Wesentlichen Folge des Wegfalls des Produktionsauftrages der PLAZAMEDIA für die 1. und 2. Fußball-Bundesliga, von Kosten für den UEFA Cup und für Vorbereitungen im Bereich Sportwetten sowie der Wertberichtigung auf eine Forderung beim DSF.

  • Das DSF lag in einem weiterhin schwierigen TV-Werbemarkt bei den klassischen Netto-Werbeerlösen im dritten Quartal 2005 leicht unter den Erwartungen. Im Bereich T-Commerce war aufgrund des erhöhten Wettbewerbs mit anderen Fernsehsendern ein Erlösrückgang zu verzeichnen. Mit 2,1 Prozent Marktanteil in der Kernzielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre erzielte das DSF im dritten Quartal den besten Wert seit fünf Jahren (Vorjahreszeitraum: 1,6 Prozent). Zu dieser erfreulichen Steigerung trugen Top-Events wie die 1. Fußball-Bundesliga, der UEFA Cup oder die Basketball-EM in Serbien und Montenegro bei.
  • Deutschlands größtes Online-Sportportal Sport1.de konnte im dritten Quartal 2005 den positiven Trend des ersten Halbjahres fortsetzen. Mit knapp 48 Mio. Besuchen (Visits) wurde der Wert des dritten Quartals des Vorjahres um 31 Prozent übertroffen.
  • Eine wieder steigende Nachfrage im deutschen Fernsehmarkt nach Produktionsdienstleistungen führte bei PLAZAMEDIA im dritten Quartal zu einer guten Auslastung sowohl im Bereich Innenproduktion als auch im Bereich Außenproduktion. So ist PLAZAMEDIA mit der Produktion und Abwicklung des Auktionskanals arena beauftragt, der seit September täglich 17 Stunden live sendet und bei dem der Zuschauer derzeit via Telefon, künftig auch per SMS und Internet den Preis bestimmen kann. PLAZAMEDIA hält einen Anteil von 25 Prozent an der arena media GmbH.
  • EM.TV beabsichtigt unverändert den Einstieg in den Bereich Sportwetten, da dieser Bereich ein großes Umsatz- und Renditepotenzial bietet. Im Vorgriff auf die zu erwartende Liberalisierung des Sportwettmarktes in Deutschland hat der Konzern in den vergangenen Monaten intensive Vorbereitungen getroffen, um den Einstieg ins Wettgeschäft kurzfristig vollziehen zu können. Dazu gehörten insbesondere die Konzeption und der Aufbau einer technischen Infrastruktur.

Das Segment Unterhaltung (Produktion, Vermarktung und Vertrieb von Charakteren und Programmen für Kinder und Jugendliche) erreichte in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 17,3 Mio. Euro. Im Vorjahreswert von 21,4 Mio. Euro hatten sich Einmalumsätze aus der Neuordnung von Planeta Junior ausgewirkt. Das Segmentergebnis im Neun-Monats-Zeitraum betrug -1,7 Mio. Euro gegenüber 43,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum (bereinigt um das Kirch-Settlement -4,7 Mio. Euro).

Ausblick 2005
Der Planung entsprechend erwartet EM.TV einen starken Umsatz- und Ergebnisbeitrag im vierten Quartal. Für das Gesamtjahr 2005 geht der Vorstand somit unverändert von einem Wachstum des Konzernumsatzes (2004: 206,6 Mio. Euro) im einstelligen Prozentbereich und von einem leicht positiven Ergebnis vor Steuern, vorbehaltlich der Aufwendungen im Bereich Sportwetten, aus.

Werner E. Klatten, Vorstandsvorsitzender der EM.TV AG: „Die Entwicklung der ersten neun Monate und auch des plangemäß schwachen dritten Quartals entspricht im Großen und Ganzen unseren Erwartungen. Unser Ziel lautet weiterhin, 2005 erstmals seit Jahren wieder ein leicht positives Konzernergebnis vor Steuern ohne Sonder- und Einmaleffekte auszuweisen. Ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingen wird.“