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										 Wohl kaum ein Spielzeug wird in jüngster Zeit so oft lang gezogen, 
											aufgeschnitten und mit diversen Chemikalien traktiert wie die handlichen 
											Wasser-Jo-Jos. Nicht die vielen begeisterten Kindern, die die Gummibälle 
											inzwischen millionenfach zum Fliegen bringen, haben ein Interesse daran, 
											sondern naserümpfende Erwachsene, denen die bunten Glubberkugeln schlichtweg zu 
											sehr stinken oder die das eine oder andere Kind schon von einem bedrohlich eng 
											gezogenen Gummiband um den Hals befreien mussten. In den Prüflabors des Tüv 
											Rheinland kamen Chemiker und Ingenieure zu einem für Kinder traurigen Ergebnis. 
											Christina Reiners, Leiterin der Abteilung Spielzeug im Institut für 
											Produktsicherheit: „Wir empfehlen den Import der Wasser-Jo-Jos nicht mehr.“ 
											Eine Empfehlung, die sich den neuesten Warnhinweisen des Landesamtes für 
											Arbeitsschutz anschließt.
										 
										Für ein generelles Verbot des Spielzeugs reichten die Untersuchungsergebnisse 
											nach ihren bisherigen Erkenntnissen nicht, so Reiners: „Das Problem ist, dass 
											es mehrere Hersteller dieser Wasser-Jo-Jos in Asien gibt. Einige bieten 
											Produkte an, die vollkommen ungiftig sind und von deren Schnur keine 
											Strangulationsgefahr ausgeht. Es gibt aber auch Fertigungen, die giftige 
											Flüssigkeiten beinhalten und deren Gummischnur Erdrosselungsgefahr bietet. Das 
											Problem ist, dass die Unterschiede für Käufer nicht erkennbar sind. Deshalb die 
											allgemeine Warnung.“
										 
										Wollen Spielwarenhändler den Kunden eine Unbedenklichkeit ihres Angebots 
											garantieren, kommen sie kaum darum herum, Waren selber testen zu lassen. Das 
											CE-Zeichen ist kein Sicherheitszeichen, sondern muss seit 1991 von Herstellern 
											auf den Produkten angebracht werden, die in Europa vertrieben werden. Es 
											besteht allerdings keine Prüfpflicht. Dagegen zeigen das GS-Zeichen und das 
											„Tüv-Proof-Zeichen für zertifiziertes Spielzeug“ an, dass die Ware getestet 
											wurde, auch auf vorhersehbare andere Nutzungsmöglichkeiten hin - und die sehen 
											bei jeder anders aus.
										 
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										Eine lange Nase zieht
										 
										Christina Reiners
										 
										diesem Teddy, bevor er
										 
										seine TÜV-Plakette erhält
										 
										 
										  Spaß mit 
										Wasser-Jojo. 
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