Geschäftsentwicklung von EM.TV liegt im ersten Halbjahr 2005 weiterhin über Plan

EM.TV - August 2005
 
  • Leichter Konzernüberschuss in saisonal schwächerer erster Jahreshälfte
  • Zweites Quartal mit positivem operativen Ergebnis
  • Ausblick für das Gesamtjahr unverändert
Die EM.TV AG hat in den ersten sechs Monaten 2005 eine Geschäftsentwicklung verzeichnet, die bei Umsatz und Ergebnis über Plan liegt. Das im SDax notierte Medienunternehmen schloss im ersten Halbjahr, das im saisonalen Verlauf beider Geschäftsbereiche Sport und Unterhaltung schwächer ist als die zweite Hälfte des Jahres, mit einem leicht positiven Konzernergebnis nach Steuern. Für das zweite Quartal weist der Konzern ein positives operatives Ergebnis vor und nach Abschreibungen aus. Für das Gesamtjahr bekräftigt der Vorstand die bisherigen Prognosen.

Ergebnisentwicklung Konzern
Der EM.TV-Konzern weist für das erste Halbjahr 2005 einen Umsatz von 100,4 Mio. Euro aus. Im Vorjahreszeitraum waren es 106,6 Mio. Euro gewesen (-5,8 %). Die Differenz ist unter anderem auf im zweiten Quartal 2004 angefallene Einmalumsätze aus der geografischen und inhaltlichen Ausweitung der Beteiligung am internationalen Gemeinschaftsunternehmen Planeta Junior S.L., Barcelona, zurückzuführen. Überdies wirkte sich beim Sportproduktionsunternehmen PLAZAMEDIA der bekannte und eingeplante Wegfall der Produktion für das Basissignal der 1. und 2. Fußball- Bundesliga ab der Saison 2004/05 aus. Im zweiten Quartal 2005 betrug der Konzernumsatz 49,5 Mio. Euro (Vorjahresquartal: 59,0 Mio. Euro; -16,1 %).

Bei einer zum ersten Quartal weitgehend linear verlaufenden Kostenentwicklung belief sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in den ersten sechs Monaten auf 12,3 Mio. Euro, das damit höher ausfiel als erwartet. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte das EBITDA 56,5 Mio. Euro betragen; es war allerdings stark durch einen Einmalertrag (48,2 Mio. Euro) aus der abschließenden Regelung der Geschäftsbeziehungen zwischen der insolventen KirchMedia, Junior.TV und EM.TV („Kirch-Settlement“) geprägt gewesen. Bereinigt um das Kirch-Settlement belief sich das EBITDA im Vorjahreszeitraum auf 8,3 Mio. Euro. Im zweiten Quartal 2005 betrug das EBITDA 4,5 Mio. Euro (zweites Quartal 2004: 53,7 Mio. Euro, bereinigt: 5,5 Mio. Euro). Nach Berücksichtigung der Abschreibungen errechnet sich ein Halbjahresergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,0 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 49,9 Mio. Euro, bereinigt: 1,7 Mio. Euro).

Das Finanzergebnis des ersten Halbjahres belief sich auf -2,9 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: -3,7 Mio. Euro). Darin ist gemäß IFRS ein Sonderaufwand von rund 1 Mio. Euro enthalten, der aus der im zweiten Quartal erfolgten vorzeitigen Rückzahlung eines Teilbetrages von 10 Mio. Euro der 8 Prozent Optionsschuldverschreibung 2004/2009 resultierte.

Vor Steuern weist der Konzern für die erste Jahreshälfte einen Gewinn von 2,1 Mio. Euro aus. Im Konzernergebnis des Vorjahreszeitraums von 140,6 Mio. Euro ist der buchtechnische Gewinn von 94,4 Mio. Euro aus der Restrukturierung der Wandelschuldverschreibung 2000/2005 zu berücksichtigen. Bereinigt um diesen Restrukturierungsgewinn und um das Kirch-Settlement betrug das Vorsteuerergebnis im ersten Halbjahr des Vorjahres –2,0 Mio. Euro.
Nach Steuern und Minderheitenanteilen belief sich das Halbjahresergebnis des EM.TV-Konzerns auf 0,1 Mio. Euro nach 135,8 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2004 (bereinigt um Restrukturierungsgewinn und Kirch-Settlement: -6,8 Mio. Euro). Auf das zweite Quartal entfiel dabei ein Ergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen von -2,2 Mio. Euro, unter anderem aufgrund der Sonderbelastung im Zinsergebnis (Vorjahresquartal: 42,3 Mio. Euro, bereinigt um Kirch-Settlement: -5,9 Mio. Euro).

Bilanz und Cash-Flow Konzern
Die Bilanzsumme des EM.TV-Konzerns per 30. Juni 2005 betrug 305,4 Mio. Euro und lag damit um 121,2 Mio. Euro unter dem Wert zum Jahresende 2004. Der Rückgang ist im Wesentlichen durch den Vollzug des im Dezember 2004 vereinbarten Verkaufs der 45-Prozent-Beteiligung an der Tele München Gruppe (TMG) bedingt. Das Konzerneigenkapital erreichte Ende Juni dieses Jahres 149,2 Mio. Euro. Der leichte Rückgang gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2004 (153,1 Mio. Euro) ist auf die Reduzierung der Eigenkapitalanteile anderer Gesellschafter zurückzuführen als Folge der im zweiten Quartal vollzogenen Übernahme der Anteile von KarstadtQuelle und Dr. Hans-Dieter Cleven an DSF und Sport1. Die Eigenkapitalquote blieb zur Jahresmitte mit 48,9 % auf einem hohen Niveau (31. Dezember 2004: 35,9 %). Der Kauf der Anteile an beiden Sportgesellschaften sowie die vorzeitige Teilrückzahlung der Optionsschuldverschreibung 2004/2009 führten zur Verringerung der liquiden Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und kurzfristig verzinsliche Wertpapiere) auf 64,4 Mio. Euro (31. Dezember 2004: 106,0 Mio. Euro).

Der operative Cash-Flow des Konzerns belief sich in den ersten sechs Monaten 2005 auf 0,7 Mio. Euro nach 16,0 Mio. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Cash- Flow der Berichtsperiode erreichte im ersten Halbjahr -42,1 Mio. Euro, wesentlich bedingt durch die Beteiligungserwerbe im Bereich Sport. Der positive Wert des Vorjahreszeitraums (53,6 Mio. Euro) war durch den Effekt aus der Entkonsolidierung, im Wesentlichen der TMG-Anteile, geprägt gewesen.

Entwicklung der Geschäftssegmente
Im Segment Sport hatte EM.TV im ersten Quartal 2005 die Beteiligung am Free-TVSender DSF und an der Online-Sport-Plattform Sport1 auf 100 % erhöht; diese Transaktionen wurden am 23. Mai vollzogen. Das Segment erreichte im ersten Halbjahr trotz schwacher Werbemärkte einen Umsatz von 88,5 Mio. Euro nach 91,4 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum (-3,2 %). Das Segmentergebnis belief sich auf 9,5 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 12,2 Mio. Euro). Die Rückgänge sind im Wesentlichen Folge des Wegfalls des Produktionsauftrages der PLAZAMEDIA für die 1. und 2. Fußball-Bundesliga.

  • Das DSF konnte im ersten Halbjahr aufgrund der starken und konjunkturunabhängigen Erlössäule T-Commerce die verhaltene Entwicklung der Werbemärkte weitestgehend abfedern. Mit 1,2 Prozent bei den Zuschauern gesamt und 1,9 Prozent in der Kernzielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre erreichte das DSF im zweiten Quartal exakt die Marktanteile des 2. Quartals 2004.
  • Sport1 erzielte im Zeitraum April bis Juni 2005 erneut massive Reichweitenzuwächse. Damit setzte sich der positive Trend der ersten drei Monate fort.
  • Der Sport-Produktionsdienstleister PLAZAMEDIA konnte durch Neukunden den Verlust des Bundesliga-Auftrags weitgehend kompensieren. Das Ergebnis lag im zweiten Quartal leicht über Plan.
  • Die Vermarktung der Merchandisingrechte an der FIFA Fußball- Weltmeisterschaft 2006TM wurde von April bis Juni mit acht neuen Lizenzverträgen fortgesetzt.
Das Segment Unterhaltung (Produktion, Vermarktung und Vertrieb von Charakteren und Programmen für Kinder und Jugendliche) erreichte in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 11,0 Mio. Euro. Der Rückgang gegenüber dem Wert des Vorjahreszeitraums (15,2 Mio. Euro) ist durch den Wegfall der Einmalumsätze aus der Neuordnung von Planeta Junior bedingt. Auch im zweiten Quartal 2005 setzte sich beim Handel mit Kinder- und Jugendprogrammen der sich bereits in den Vorquartalen vorsichtig abzeichnende Aufwärtstrend fort. Sowohl national als auch international ist die Nachfrage nach neuen Produktionen sowie bestehender Programmware leicht gestiegen.

Das Segmentergebnis des ersten Halbjahres betrug 0,2 Mio. Euro. Der Vorjahreswert von 42,7 Mio. Euro war durch den Einmaleffekt aus dem Kirch-Settlement (48,2 Mio. Euro) geprägt gewesen.

Ausblick 2005
Nach der leicht über Plan liegenden Geschäftsentwicklung der ersten sechs Monate bekräftigt der Vorstand die bisherigen Prognosen zum Gesamtjahr 2005: Beim Konzernumsatz (2004: 206,6 Mio. Euro) wird eine Steigerung zumindest im einstelligen Prozentbereich angestrebt. Ziel ist es, erstmals ohne Sonder- und Einmaleffekte ein positives Konzernergebnis vor Steuern auszuweisen. Diese Ergebnisaussage steht unverändert unter dem Vorbehalt etwaiger Anlaufkosten bzw. Investitionen, die im Zusammenhang mit dem Einstieg in den Bereich Sportwetten entstehen können. EM.TV prüft in diesem Zusammenhang verschiedene strategische Optionen; eine Entscheidung ist in der zweiten Jahreshälfte 2005 geplant.

Werner E. Klatten, Vorstandsvorsitzender der EM.TV AG: „Obwohl eine Belebung des TV-Werbemarktes unverändert auf sich warten lässt, haben wir unsere Planung für die ersten sechs Monate übertroffen. Mit den Ergebnissen des ersten Halbjahres hat EM.TV eine gute Grundlage, um die wirtschaftlichen Ziele für das Gesamtjahr 2005 zu erreichen.“