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“Die Sprache ist das Haus des Seins“, das erkannte schon der deutsche Philosoph Martin Heidegger. Doch – um im Bild zu bleiben – das Haus ist renovierungsbedürftig. Sprachstörungen sind auf dem Vormarsch: „Bei etwa jedem dritten Kind im Vorschulalter ist die Sprachentwicklung gestört“ so der BARMER GEK Arztreport 2012. Bundesweit sind das 1,1 Mio. Kinder. Vorlesen fördert die Sprachgewandtheit und Sprachfestigkeit. Da Vorlesen so wichtig für eine gesunde Entwicklung ist, gründeten die BARMER GEK und der TESSLOFF VERLAG unter der Schirmherrschaft von MdL Hermann Imhof die „Initiative Lesen & Lernen“. Seit April 2012 werden ein Lesepass, Bücher aus dem TESSLOFF Verlagsprogramm sowie Mal- und Rätselvorlagen mit Motiven aus den Büchern in ca. 80 Kinderarztpraxen und ca. 200 Kindergärten in der Region Mittelfranken verteilt. Ziel der Initiative ist es, Eltern von Vorschulkindern dazu zu animieren, auf spielerische Art an 8 Tagen jeweils mindestens 15 Minuten aus dem Lieblingsbuch des Kindes vorzulesen. 42% der Eltern lesen nur gelegentlich oder nie vor, so eine repräsentative Umfrage der Stiftung Lesen. Dabei ist die Wissenschaft sich einig: Vorlesen leistet einen wichtigen Beitrag für eine gesunde Entwicklung! Je mehr einem Kind vorgelesen wird, desto besser entwickelt es sich – so lautet das Fazit der Vorlese-Studie 2011, die von der Stiftung Lesen, der Deutschen Bahn und der Wochenzeitung DIE ZEIT in Auftrag gegeben wurde. Die Studie zeigt, dass Vorlesen die kindliche Sprachkompetenz sowie auch die aktive Freizeitgestaltung und die Sozialkompetenz positiv beeinflusst: „Vorlesen ist nicht "nice to have", sondern ein zentraler Impuls für die Kompetenzentwicklung in unterschiedlichen Bereichen.“ Fit durch Vorlesen? In vielerlei Hinsicht. Sogar das emotionale Grundgefühl, mit dem ein Mensch sein Leben meistert, kann durch Eltern, die vorlesen, maßgeblich geprägt werden. Bereits 1989 erkannte der amerikanische Psychologe Nathan Caplan den positiven Einfluss des Vorlesens auf die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kindern. Caplan konstituiert, dass Vorlesen zu einer Zunahme von Resilienz führe, also der Fähigkeit, Krisen durch Rückgriff auf innere Ressourcen zu meistern. Demzufolge ist eine sichere emotionale Bindung das Fundament zur Entfaltung sprachlicher Kompetenz. „In den letzten 20 Jahren stieg die Zahl der Versicherten, die wegen psychischer Erkrankungen im Krankenhaus behandelt wurden, um 129%“, so Andreas Haupt, Regionalgeschäftsführer der BARMER GEK in Mittelfranken. „Aus diesen Erkenntnissen heraus setzt die „Initiative Lesen & Lernen" von BARMER GEK und dem TESSLOFF VERLAG auf die frühzeitige Förderung der geistigen und psychischen Stabilität durch den Erwerb von Lese- und Lernkompetenz.“ Darüber hinaus verfolgt die „Initiative Lesen & Lernen“ einen gesellschaftspolitischen Ansatz: Statement des Schirmherrn, MdL Hermann Imhof:
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