Lima Deutschland: Konzentration der Kräfte

LIMA Deutschland
März 2005

 

LIMA-Fahne vor dem Tagungsort, Komed in Köln

Die Kommunikationsplattform Tag der Lizenzen trifft den Nerv der Branche. Die deutschsprachige Lizenzbranche tagte am 16. März im voll besetzten Saal des Kölner Kommunikations- und Medienzentrums Komed. Die Angst, vor Konkurrenten die eigene Erfolgsstrategie preiszugeben ist dem Wissen gewichen, von einer gemeinsamen Entwicklung nur profitieren zu können

Eröffnungsrede von Heike Winner (Geschäftsführerin LIMA-Deutschland)
Im restlos ausgebuchten großen Saal des Kölner Kommunikations- und Medienzentrums Komed traf sich am 16. März die deutschsprachige Lizenzbranche zum jährlichen Tag der Lizenzen. Mehr als 400 Teilnehmer waren aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Holland und England angereist, um die Lizenz-Präsentationen namhafter Lizenzgeber und –agenturen auf sich wirken zu lassen. Nach der überwältigenden Resonanz auf die Premierenveranstaltung in 2004 hatte Veranstalter und der Lizenzverband LIMA (The International Licensing Industry Merchandisers´Association) extra einen neuen, größeren Tagungsort gewählt, aber der Erfolg hatte sich schnell herumgesprochen. Auch diese Veranstaltung war seit dem Februar ausgebucht. Die neue Kommunikationsplattform für die Lizenzindustrie trifft offensichtlich den Nerv der Branche, wie Heike Winner, Geschäftsführerin der LIMA, bei ihrer Eröffnungsrede betonte: „Der Bedarf an Informationen zum Thema Lizenzen ist enorm groß, das Angebot war bisher nicht ausreichend.“

Aus diesem Grund hatte die LIMA im Jahr 2004 die neue Tagungsform ins Leben gerufen. Neunzehn hochrangige Vertreter der Branche referierten diesmal im Gegensatz zur zweitägigen Veranstaltung des Vorjahrs an einem Tag in zeitlich begrenzten Präsentationen über ihre Lizenzthemen, Vermarktungs-Strategien und –Ziele. Hohe Konzentration fordert dieses anspruchsvolle Programm von Publikum und Rednern. Zehn Stunden geballte Information wurden nur von kurzen Verschnaufpausen unterbrochen. „Die Beschränkung auf einen Tag halte ich für sinnvoll, auch wenn es insgesamt etwas anstrengend war“, meinte Tomas Arteaga, Buena Vista International Television, und plädierte sogar für noch kürzere Zeittakte bei der Präsentation.

Der LIMA Beirat vor der Wolkenburg

Für beste Stimmung der Teilnehmer sorgten nicht nur die interessanten Beiträge, sondern auch der Unterhaltungswert der Lizenzthemen selbst. Axel Kaldenhoven, Geschäftsführer der Schmidt Spiele GmbH, Berlin, sprach mit seinem Urteil den meisten Anwesenden aus dem Herzen: "Dieser zweite Tag der Lizenzen ist äußerst gelungen! Professioneller in Präsentation und Inhalt sowie Auswahl der Lokalität."Auch hier bestätigte sich, was Heike Winner zu Beginn der Veranstaltung postuliert hatte: „Wir haben gute und viel versprechende Properties in Deutschland, einige davon mit großem internationalem Erfolg. Der deutsche Markt wird sichtbar aufgeschlossener, was die Akzeptanz und den Umgang mit Lizenzprodukten angeht. Zum Teil sind es anglo-amerikanische Einflüsse, die uns zugute kommen. Eine Rolle spielt aber auch, dass die deutsche Comedy und der deutsche Film sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt haben. Viele neue Stars haben ihr Können bewiesen. Nicht nur Bully und Co. haben gezeigt, dass die Deutschen auch Witze machen können und vor allem – dass sie auch darüber lachen können.“ Die Lizenzindustrie hat in Deutschland große Entwicklungschancen. Nicht nur in den Bereichen „Kinder und Jugendliche“ oder „Unterhaltungsmedien“ wächst das Angebot stetig. Gleichzeitig stehen die Anbieter in immer stärkerer Konkurrenz und die Lebenszyklen für bestimmte Produkte und Properties werden immer kürzer. „Wir versuchen aus Erfolgen und Misserfolgen zu lernen – unseren eigenen und denen der anderen“, so Heike Winner. Genau aus diesem Grund habe man den Tag der Lizenzen ins Leben gerufen: „Um die richtigen Strategien zum Erfolg zu finden, treffen wir uns und hören anderen zu. (...) Die LIMA hat es sich zum Ziel gesetzt, die Kommunikation zwischen den ganz unterschiedlichen Beteiligten der Lizenzwelt zu fördern. Gemeinsam können wir wachsen und gegenseitig von unserem Wissen profitieren.“

Gespräche am MFA-Stand

Viel zu lernen gab es dann wirklich bei den neunzehn Präsentationen. Da offenbarte die Lizenzagentur Bavaria Sonor ihre Merchandisingstrategien von der Maus über Bernd das Brot bis hin zu Schnappi, Celebrities Entertainment GmbH zeigte die Bedeutung des „Klassikers“ Playboy in Europa und brachte die für manche überraschenden Erkenntnis, wie stark kulturelle und emotionale Bindungen an die ehemalige DDR auch fünfzehn Jahre nach dem Mauerfall noch bestehen, so dass darauf sogar eine eigene Marke „DDR“ aufbauen kann. Aufbau und Pflege von Klassikern einerseits, andererseits immer einen „Riecher“ für die Trends zu haben, das ist das tägliche Brot in Agenturen wie Copyright Promotions, CTM, EM.TV, Euro Lizenzen, Kiddinx, m4e, MM MerchandisingMedia, Playce, ZDF Enterprises, WDR Mediagroup Licensing. Gruner & Jahr beeindruckte mit der Vorstellung der erfolgreichen Markenfamilie „GEO“. Zum breiten Spektrum der Präsentationen trugen ebenso Warner Bros., Super RTL, MR Merchandising & Retail, Walt Disney, Jetix (ehemals Fox Kids Europe) und Kauka bei.

Den höchst gelungenen Abschluss fand der Tag der Lizenzen im wunderbaren Ambiente der Kölner Wolkenburg. Wie Peter Kleinschmidt von CTM zusammenfasste: „Dies war ein rundum sehr gelungener Event in Köln. Es hat nicht nur riesigen Spaß gemacht, sondern war nebenbei auch noch sehr effektiv und informativ. Eine perfekte Veranstaltung für unsere Branche, die von Anfang bis Ende professionell und mit viel Engagement durchgeführt wurde. Vor allem würde ich gerne wissen, wie ihr es mal wieder geschafft habt, den Frühlingsanfang genau auf den Tag der Lizenzen zu legen.“

Das nächste große Präsentationsforum der deutschen Lizenzindustrie findet am 21. und 22. September mit dem licensing.forum 2005 in München statt.