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„Jetzt wird gelernt statt gespielt!“, heißt es oft, wenn Kinder in die Schule kommen. Dabei steht Spielen gar nicht im Widerspruch zum Lernen. Ganz im Gegenteil: Kinder lernen im Spiel. „Im Grundschulalter finden entscheidende Phasen der Hirnreifung statt, die durch das Spiel unterstützt werden können“, erklärt Prof. Manfred Spitzer, Leiter des ZNL in Ulm, das 2007 gemeinsam mit dem in Frankfurt am Main ansässigen Verein Mehr Zeit für Kinder die Initiative „Spielen macht Schule“ gegründet hatte. Der Ulmer Hirnforscher weiß: „Spielen macht schlau. Denn Kinder unterscheiden nicht zwischen Lernen und Spielen, sie lernen beim Spiel.“ Ein gutes Spielzeug sollte demnach in der Lage sein, förderlich auf die kindliche Entwicklung einzuwirken. Gute Spiele sind daher eine wichtige Ergänzung des schulischen Bildungsangebots. Vor allem dem immer stärker werdenden Einfluss der Bildschirmmedien, wie Internet, PC-Spiele und Konsolen, auf Kinder möchte „Spielen macht Schule“ entgegenwirken. Hintergrund sind Erkenntnisse der modernen Hirnforschung. Sie zeigen, dass aktive Erfahrungen, wie sie das klassische Spielzeug bietet, förderlicher sind als die passive Erfahrungsvermittlung, wie sie beispielsweise beim Fernsehen stattfindet. Bis zum Jahr 2012 sollen Grundschulen aus ganz Deutschland die Möglichkeit haben, die kostenlose Spielzeugausstattung für ein Spielzimmer zu gewinnen. In diesem Jahr sind Grundschulen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Saarland und Niedersachsen aufgerufen, ein Konzept zur Integration von Spielen in den Schulalltag einzureichen und am Wettbewerb teilzunehmen. Bereits über 560 Schulen haben Materialien für ein Spielezimmer erhalten. Unterstützt wird die Initiative von den jeweiligen Kultusministerien. Gesponsert wird "Spielen macht Schule" von den Mitgliedsunternehmen des Deutschen Verbandes der Spielwaren-Industrie e.V. (DVSI), Stuttgart. |