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Handel ist Qualitätswettbewerb - Bielefelder stellen „Mehrwertstrategie 2015“ vor „Die EK/servicegroup bietet ihren Handelspartnern mit den sortiments- und branchenübergreifenden Vermarktungskonzepten zur Ausschöpfung aller vorhandenen Potenziale mehr als andere Verbundgruppen.“ Franz-Josef Hasebrink, Vorstandsvorsitzender der EK/servicegroup, sieht viele Möglichkeiten für den Bielefelder Mehrbranchenverbund bei der Erschließung von Zielgruppen und der Rentabilisierung von Standorten. „Nur bei uns können die Händler zum Beispiel alles für die Zielgruppe Baby, Kind und Jugend bekommen, ob Spielwaren, Babybedarf, Schulschreibwaren, Kinderbuch oder Kinderkonfektion.“ Das Statement von Bernd Horenkamp, Vertriebsvorstand der EK/servicegroup, bezieht sich nicht auf die Warenleistungen, sondern auch auf ein breites Leistungsportfolio rund um Vermarktung und Absatzkonzepte. Die Bielefelder haben 2010 eine sehr erfolgreiche Entwicklung hinter sich. Mit einem Gesamtumsatz von rund 1,6 Mrd. Euro legte EK im Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Prozent zu. Dazu trugen sowohl das Zentralregulierungsgeschäft (ZR) als auch das Lagergeschäft bei. Während der ZR-Zuwachs bei 7,5 Prozent lag, erwirtschaftete das EK-Lagergeschäft ein Plus von 3,3 Prozent. Der Umsatzentwicklung folgend verzeichnen die Bielefelder auch eine gute Entwicklung der Ertragslage. Bei erheblichen Investitionen in den Markt knüpfen das Ausschüttungsvolumen und das Jahresergebnis an das hohe Niveau des Vorjahres an. Konkrete Zahlen zu der Ertragslage werden erst nach der Vertreterversammlung am 17. Mai 2011 genannt. Die Verbundgruppe wird aktuell von 2093 Mitgliedern getragen, nach 2133 Mitgliedern im Vorjahr. Mit der Umsatzentwicklung konnte sich die Verbundgruppe einmal mehr deutlich von der Entwicklung im Einzelhandel insgesamt absetzen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Handelsumsätze hier im Jahr 2010 um nur 1,2 Prozent. Nominal lag das Plus bei 2,3 Prozent. Für 2011 erwarten die Experten des Handelsverbandes Deutschland (HDE) und der GfK Geo Marketing (Nürnberg) einen weiteren soliden Aufschwung zwischen 1,5 und 2 Prozent. Wachsende Inflationsängste und ein unsicherer gewordenes internationales Umfeld könnten dieser positiven Entwicklung allerdings Stolpersteine in den Weg legen. Eine Einschätzung, mit der die EK-Verantwortlichen gut leben können. „Die Kauflust ist geweckt und wir sind gut aufgestellt, so dass sie Wirkung in den Kassen unserer Handelspartner erzielen wird“, verdeutlicht Horenkamp die Entwicklung der EK. „Wir sind überzeugt, auch für die EK in 2011 wieder eine positive Umsatzentwicklung zu erzielen“, ergänzt Hasebrink. Kauffreudige Endverbraucher und entsprechende Firmenkonjunkturen im Kreis der Handelspartner verzeichnete EK im vergangenen Jahr in allen fünf Geschäftsfeldern. Die Profilierung der Händler über branchenspezifische Fachgruppen, Systemflächen und Markenstores gewinnt dabei immer stärker an Bedeutung, denn auch im Einzelhandel gilt: Marken machen Märkte! Entwicklung der Geschäftsfelder family (Spielwaren, Babybedarf, Papier, Büro, Schreibwaren, Bücher) Auch im Geschäftsfeld family leisteten die Absatzkonzepte der EK erneut einen großen Beitrag zum exzellenten Abschneiden im vergangenen Jahr. Neben der etablierten Tochtergesellschaft SPIEL & SPASS hat sich auch die jüngste Tochter baby & family GmbH von ihrer besten Seite gezeigt. Gefragt sind hier u. a. starke Absatzkonzepte wie HappyBaby und proBaby. Das Systemgeschäft HappyBaby wird 2011 plangemäß weiter ausgebaut – noch in diesem Jahr kommen einige neue Standorte dazu. Auch die vor etwa einem Jahr gegründete Tochtergesellschaft Buch & Marketing GmbH, die den Ausbau und die weitere Entwicklung des Buchgeschäfts vorantreibt, hat sich hervorragend entwickelt und profiliert den unabhängigen Sortimentsbuchhandel im EK-Mitgliederkreis. Ein echter Klassiker ist ''kurz suchen – gut finden''. Beim mehr als 50 Mal umgesetzten PBS-Flächenkonzept „Kurz suchen – gut finden!“ ist die einfache Orientierung das oberste Gebot. 2010 legten die Bielefelder beim family-Umsatz um satte 20,1 Prozent zu. Der Anteil am Gesamtumsatz erhöhte sich entsprechend auf 34,9 Prozent. comfort (Elektrogroß- /-kleingeräte, Küchen, Lampen, Leuchten, Elektro-Installationen) Im Geschäftsfeld comfort verzeichneten die Bielefelder 2010 einen Umsatzrückgang von insgesamt 4,5 Prozent. Das Minus sehen die EK-Verantwortlichen in erster Linie der Entwicklung in den Bereichen Elektroinstallationen, Kamine/Öfen und Elektrokleingeräte geschuldet. Doch wo Schatten ist, gibt es auch viel Licht: Im EK-Fachhandel angekommen sind mittlerweile die neuen Konzepte „Küchen-Update“ – eine überzeugende Lösung zur Küchenmodernisierung – und „Grüne Küche“ rund um die aktuellen Themen Energiesparen und Umweltschutz. Beide Themen werden 2011 die Branche treiben. Überragend präsentiert sich nach wie vor das Erfolgskonzept electroplus. Das Konzeptversprechen „Wir machen das Leben leichter“ richtet sich dabei in erster Linie an den Endverbraucher, gilt aber genauso für die EK-Fachhändler im Elektro-Bereich. „Gute Systemlösungen wie electroplus sind konsequent auf die Wünsche der Kunden ausgerichtet und unterstützen die Händler vor Ort in allen Belangen. Außerdem sorgen sie natürlich dafür, dass die Erträge spürbar steigen.“ Bernd Horenkamp, verantwortlicher Vorstand der EK/servicegroup, hat sich genau deshalb den konsequenten Ausbau der EK-Systemkompetenz auf die Fahne geschrieben. Und das nicht nur im Bereich comfort, der mit einem Anteil von 21,1 Prozent am Gesamtumsatz zweitgrößter Geschäftsbereich der EK ist. living (Glas/Porzellan/Keramik, Geschenkartikel, Haushaltswaren) Andreas Lück, zuletzt Leiter Key Account Management bei glaskoch Leonardo (Bad Driburg), hat zum 1. April 2011 die Bereichsleitung im Geschäftsfeld living übernommen. Hier lag die EK-Umsatzentwicklung mit einem Plus von 3,4 % deutlich über der des Marktes. Einer der Gründe liegt hier im Ausbau des EK-Handelsmarkenangebotes. Mit my basics (funktionale Produkte), my choice (Aktionsware und Saisonales) und my style (bezahlbares Design) verfügt EK über trendige und gefragte Marken mit Alleinstellungsmerkmal und attraktiven Spannen für die Händler. Als echter Renner hat sich auch die System-Fläche „Lust auf Zuhause“ erwiesen. Die EK-Komplettlösung ist bereits 9 Mal im Einsatz, im laufenden Jahr werden sechs bis acht Lösungen neu dazukommen. In Frankreich laufen die beiden Erfolgskonzepte Ambiance & Styles und Culinarion bereits über 100 Mal erfolgreich. Jetzt gibt es Culinarion, das französische EK-Erfolgsmodell rund um das Thema Kochen, auch in Deutschland. Am 31. März eröffnete der erste Pilotstore im westfälischen Paderborn. Mosaiksteine des Erfolgs-Puzzles sind auch die Fachgruppe TISCH & TREND und das Markenstore-Konzept Haus & Co. Beide bewiesen eindrucksvoll, dass sich Profilierung lohnt! Der Anteil des Geschäftsfeldes living am EK-Gesamtumsatz lag 2010 bei 19,3 Prozent. fashion (Mode und Bekleidung, Heimtextilien, Lederwaren, Schmuck, Uhren, Parfüm) Peter Bierhake (44) hat am 1. März 2011 die Geschäftsführung der EK-Tochtergesellschaft sütegro im Geschäftsfeld fashion übernommen. Das Geschäftsfeld legte 2010 um 9,7 Prozent zu und steigerte damit seinen Anteil am Gesamtumsatz der EK auf ebenfalls 9,7 Prozent. Motoren dieser Entwicklungen waren hier u. a. die starken Handelsmarken der Textil-Tochtergesellschaft Sütegro „St. Barth“, „katestorm“, „Oskar´s“ und „ferli“. Für Bernd Horenkamp zeigt sich am Beispiel Sütegro exemplarisch die Bedeutung der EK als Mehrbranchenverbund. „Aus der engen Verbindung zur baby & family GmbH resultiert ein breites Cross-selling-Spektrum von Spielwaren über Baby-Mode, Textilien und Lederwaren bis hin zu Schreibwaren und Büchern – inklusive der entsprechenden Cross-over-Konzepte. Diese werden auch in Zukunft für Einkaufs-Erlebnisse in den Fachgeschäften sorgen, denn sie verführen zu Spontan-Käufen und bringen neben Umsatzvorteilen auch positive Image-Effekte und neue Kontakte.“ Und das selbstverständlich in allen Geschäftsfeldern. hobby (Gartenmöbel, Bauen/Heimwerken, Eisenwaren) Im Geschäftsfeld hobby lagen die Umsätze mit 0,5 Prozent leicht über dem guten Niveau des Vorjahres. Einen großen Anteil hatte hier der Bereich Gartenmöbel, der sich weiterhin überzeugend entwickelt, denn der Garten ist nicht nur ein Ort der aktiven Freizeitgestaltung, sondern längst erweiterter Wohnbereich. EK bildet dieses Thema unter dem Motto „drinnen ist draußen und draußen ist drinnen“ u. a. mit der erfolgreichen Systemfläche „Lieblingsplatz Garten“ ab. Auslandsaktivitäten gewinnen weiter an Bedeutung Als europaweit tätige Verbundgruppe konzentriert sich die EK/servicegroup auch auf die Märkte in den Nachbarländern. Der hier mit über 600 Handelspartnern erwirtschaftete Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 13,1 Prozent auf insgesamt rund 137 Mio. €. Der Anteil am Gesamtumsatz der EK-Gruppe lag damit bei 8,7 Prozent (Vorjahr 8,2 Prozent). Ausblick 2011 Im Zuge der ebenso dynamischen wie flexiblen Ausrichtung der EK-Unternehmenspolitik befassen sich die EK-Verantwortlichen kontinuierlich mit den Veränderungen der Märkte. Auch für 2011 gilt: Reaktionen sind nicht genug – es kommt darauf an, Entwicklungen und Strömungen zu antizipieren und die eigenen Pläne, Handlungsweisen und Konzepte darauf auszurichten. „Dies ist eine der wesentlichen Aufgaben der EK. Als Verbundgruppe haben wir dafür zu sorgen, dass die unternehmerische Existenz unserer Handelspartner eine tragfähige Basis hat. Diesen Weg gehen wir auf der Grundlage einer kooperativen Partnerkultur, die uns allen Qualitätsleistungen abverlangt, Ideen und Motivation fordert und sich an Vielfalt und Trends orientiert“, nennt Franz-Josef Hasebrink die grundsätzliche Ausrichtung der EK. Entsprechend haben sich die Bielefelder für das laufende Jahr und für die Zeit danach viel vorgenommen. Eine hohe Priorität hat dabei die Fortsetzung der bereits 2010 forcierten Offensive am Point-of-sale. „Wir werden hier die Wirkung aller EK-Aktivitäten noch stärker auf die Bedürfnisse der Verbraucher ausrichten, denn Emotionalität und Abwechslung sind nun mal die besten Kauflust-Wecker“, so der verantwortliche Vorstand Bernd Horenkamp. Dabei konzentriert sich die EK vor allem auf effiziente Lösungen wie die erfolgreichen Systemgeschäfte und Fachgruppenkonzepte. Von Aktionismus hält der EK-Vorstand allerdings auch hier nichts: „Wir wollen durch evolutionäres Vorgehen wachsen, also durch schrittweise Fortentwicklung und legen den Fokus auf Rentabilität beim Handelspartner und bei der EK selbst.“ Das gilt auch für die im vergangenen Jahr gestartete Leistungsoffensive im Bereich Multichannel. EK-Mehrwertstrategie 2015: Der Weg zur Nummer 1 im Qualitätswettbewerb Wer agieren will, braucht klare Vorstellungen davon, was auf ihn zukommt. Zum Beispiel in Sachen Konsumverhalten. Stichworte sind hier die demografische Entwicklung, der Wertewandel in Richtung Ökologie, Homing, Energie und Qualitätsbewusstsein, der Multichannel-Konsum, der Wunsch nach emotionalisierten Erlebniswelten sowie viele andere Faktoren mehr. Der Handel hat sich auf einen zunehmenden Verdrängungswettbewerb und fortschreitende Globalisierungstendenzen einzustellen. Die Bedeutung des Multichannel-Handelns wird ebenso wachsen wie die der Systemgeschäfte. Sortimentsgrenzen verschwimmen und fachhandelsrelevante Sortimente werden in fast allen Kanälen zu haben sein. Unter dem Strich wird der Qualitätswettbewerb ganz neue Dimensionen erreichen, in denen sich die EK/servicegroup die Pole-Position einnehmen wird. „Niemand weiß genau, was die nächsten Jahre bringen. Trotzdem gibt es fortlaufende Entwicklungen, klare Tendenzen und fundierte Prognosen, die Orientierung bieten. Und es gibt nicht zuletzt die Erkenntnisse, die aus eigenen und kollektiven Erfahrungen entstehen – wie zum Beispiel innerhalb der EK-Gruppe.“ Für Franz-Josef Hasebrink ist das geballte Wissen der Händlergemeinschaft ein echtes Faustpfand für eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung. Dem Ausbau des Kompetenz-Netzwerkes der EK wird deshalb in den nächsten Jahren ein hoher Stellenwert eingeräumt. Im Mittelpunkt aller Überlegungen wird bei der EK auch weiterhin der Endverbraucher stehen, denn niemand sonst entscheidet über Sein oder Nicht-Sein im Handel. Und der Kunde der Zukunft will vor allem anderen eins: Qualität in jeder Beziehung. „Genau hier liegen die Chancen des Fachhandels im Verdrängungs-Wettbewerb. Dafür setzen wir in enger Zusammenarbeit mit den Handelspartnern auf Attraktivität durch starke Marken, Positionierung durch Profil statt Preis, Leistung mit intelligenten Konzepten und Kundenbindung durch emotionalen Mehrwert und Nähe – und das auf allen Kanälen“, sind sich die Vorstände Franz-Josef Hasebrink und Bernd Horenkamp bei den Antworten auf die Fragen des Marktes der Zukunft einig. Daher sind die Überschriften der Mehrwertstrategie auch klar fokussiert: Mehr Branche, mehr Kanäle, mehr Marktpräsenz, mehr Profit und mehr Verbund. Unter der Prämisse der strategischen Ausrichtung am EK-Dreiklang aus Beschaffungsverbund, Systemgeber und Kompetenz-Netzwerk werden die EK-Verantwortlichen dafür alle notwendigen Schritte einleiten. |