Ein erster Ausblick auf die Highlights zur Modellbahn in Köln

Modellbahn Köln - November 2004

 
Die internationale Ausstellung Modellbahn und -zubehör, Spielzeug und Hobby lockt wieder mit einer Fülle von Neuheiten. Einige von ihnen werden vom 04. bis zum 07. November 2004 in den Kölner Messehallen zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Grund genug für die vielen Fans der kleinen Zugwelten, die internationale Messe zu besuchen.

Rheingold-Züge und nostalgische Loks in H0 und N

Marktführer Märklin macht auf der Internationalen Modellbahn und -zubehör, Spielzeug und Hobby mit einer Fülle von Neuheiten auf sich aufmerksam. Die schönsten neuen H0-Modelle (Maßstab 1:87) sind zweifellos der „Fliegende Hamburger“ SVT 137 und die weinrote Stromlinien-Dampflok 05 der DRG. Einsteiger werden sich über die preisgünstige moderne elektrische Mehrzwecklok der DB AG-Baureihe 185 freuen. Niedlich ist die rote DB-Kleinlok Köf II. Viele vorbildnahe Funktionen hat der digital steuerbare Goliath-Kranzug. Im Mittelpunkt der Demonstrationen am Messestand steht das neue Digitalsystem „Märklin Systems“, das Lokomotiven, Geräusche, Beleuchtungen, Signale und Weichen mit digitalen Impulsen steuert.

Zum ersten Mal ist das deutsche Krokodil der Firma Fleischmann, die 194 der Deutschen Bundesbahn, im Maßstab N (1:160) in Köln zu sehen. Die Elektrolok mit den charakteristischen Schnauzen und sechs Achsen gehört zu den Lieblingen der Modellbahner. Im Mittelpunkt des Interesses dürfte in H0 der Bayernzug stehen, ein schmucker, herrlich nostalgischer Lokalbahnzug der Königlich-Bayerischen Staats-Eisenbahnen. Holländische Besucher werden sich vor allem über die nagelneuen gelben Plan V-Triebwagen der Nederlandse Spoorwegen freuen.

Roco aus Österreich bringt in H0 ein TEE-Zugset an den Rhein, den siebenteiligen, creme-roten „Rheingold“. Der Luxuszug der Wirtschaftswunderzeit fuhr in dieser Farbgebung seit 1965 zwischen Hoek van Holland und Basel. Zu diesem Trans Europ Express passt die Elektrolok der DB-Baureihe 103, zu der sich eine E 32 aus dem badischen Wehratal gesellt. Als Modell aus der „Platinserie“ stellt Roco die Königin der deutschen Diesellokomotiven, die V 200 vor. Sie wird mit den Silberlingen der späten sechziger Jahre in einem exklusiven Startset geliefert. Weiterhin präsentiert Roco die topaktuellen Modelle der Diesellokbaureihe V 65, der E-Lokbaureihe 189 und der Dampflok BR 01.5 der DR mit Boxpok-Rädern.

Liliput gilt als einer der Spezialisten unter den Herstellern von H0-Modellen. In Köln wird zum ersten Mal die schwere Tenderlok der DRG-Baureihe 84 ausgestellt. Hier ist auch das erste Liliput-Fahrzeug für das Wechselstrom-system zu sehen, der DB-Dieselaussichtswagen VT 90.5. Eine Spezialität ist auch der Flakwagen des Reichsregierungszugs. Ein badischer Güterzug-Gepäckwagen und zwei dreiachsige DR-Kesselwagen (Rhenania Ossag und Chemische Fabrik von Heyden) runden das Liliput-Neuheitenprogramm ab.

Brawa bringt als erster Modellbahnhersteller eine Lok mit zwei Soundmodulen auf den Markt. Weil auch das Vorbild zwei Motoren hat! Auf dem Messestand in Köln können die zwei klanglich simulierten Motoren der V 320 getrennt angelassen werden und erzeugen beim Fahren das Klangbild des Vorbilds, der einst größten Diesellok der Deutschen Bundesbahn. Ein Hingucker ist die edle S 2/6 in H0, eine stromlinienförmige bayerische Schnellzugdampflok, die 1907 den Geschwindigkeitsrekord brach und deren Vorbild im DB-Museum Nürnberg steht. Eine ganze Reihe preußischer Personenwagen werden in Köln zum ersten Mal dem Publikum vorgestellt. US-Fans finden bei Brawa eine gigantische Mallet und eine Berkshire-Dampflok.

Tillig bringt im Bereich rollendes Material in der Nenngröße TT unter anderem die BR 52 im Steifrahmentender heraus. Außerdem dabei: mehrere TT-Formneuheiten im Wagenbereich, zum Beispiel der Speisewagen WR 132 (Deutsche Bundesbahn), der Kühlwagen „Berlin“, Quarzsandwagen und Kalkkübelwagen. Außerdem das neue TT-Modell (Maßstab 1:120) der modernen DB-Ellok 101 mit Werbebeschriftung.

Große Spuren

Das Ernst Paul Lehmann Patentwerk (LGB) stellt in Köln die ersten Serienmodelle der schweren Harzbahn-Dampflok 99 7222 aus, die von Großbahnfans weltweit sehnsüchtig erwartet werden. Lehmanns teuerstes Ausstellungsstück ist die mächtige US-Elektrolok GG1 im Stromlinien-Design von Raymond Loewy Sie kostet 3999 Euro und wurde von Fachhändlern vorbestellt. Neben einem Sondermodell als Messeüberraschung ist ein Gepäckwagen der Arosabahn zu sehen. Außerdem zeigen die Nürnberger eine neue Version der sächsischen VI k.

Märklin macht in Köln richtig Dampf, und zwar mit der ehemals bayerischen S 3/6 als Baureihe 18 der Deutschen Bundesbahn. Als Reminiszenz an die große Zeit der Spielzeug-Dampfmaschinen stellt Märklin die Wiederauflage einer hochwertigen Dampfmaschine aus den dreißiger Jahren vor.

Lenz zeigt die ersten Muster des zur Spielwarenmesse im Februar angekündigten Spur O Programms, welches eine Renaissance dieser traditionellen Spurweite einläuten soll.

Zubehör, das (sich) bewegt

Faller-Häuschen sind ein stehender Gattungsbegriff wie Tempo-Taschentücher oder Tesafilm. Faller aus Gütenbach im Schwarzwald ist Marktführer beim Modellbahnzubehör und bringt, wie immer, Leben und Bewegung auf die Anlage. Größten Anklang dürfte das brennende Finanzamt finden - denn wer zahlt schon gerne Steuern. Die rauchende und flackernde Wiederauflage des früheren Pola-Bausatzes ist, wie die meisten Attraktionen auf dem Faller-Stand, im dominierenden Maßstab H0 (1:87) gehalten. Richtig was los ist auf der Baustelle, die als Exklusivmodell nur 2004 zu haben ist: Baggerarme schwenken, Lastwagen heben und senken die Ladefläche und Planierraupen bewegen sich über die Straße, wie von Geisterhand gelenkt. Der Clou ist ein magnetisch gesteuerter Gartentraktor, der mit seinem Miniaturfahrer den Rasen mäht. Steilwandfahrer machen die Kirmes noch interessanter, und für's Bahnhofviertel gibt es den Nachtclub „Lila Eule“. Ein Riesending ist die wetterfeste holländische Windmühle der Faller-Marke Pola im Gartenbahn-Maßstab 1:22,5.

Auhagen aus dem Erzgebirge hat sich norddeutschen Gebäuden verschrieben. In Köln ist Premiere für den H0-Eichenhof in gelbem Ziegelmauerwerk, den es auch in Rot bzw. Weiß für die Modellbahner in Belgien und den Niederlanden geben wird. Eine preußische Lokleitung im Backstein-Look und die prächtigen Gründerzeithäuser der Schmidtstraße sind weitere H0-Neuheiten. Aber auch modernisierte Plattenbauten in TT (1:120) werden präsentiert.

Natur pur bietet Busch auf seinen H0-Dioramen. Erntedank: Ein Verkaufsstand am Kürbisfeld lockt passend zur Jahreszeit mit prächtigen Kürbissen. Vor einem Weinberg wird auf dem nächsten Diorama bereits Wein eingeschenkt und gefeiert. Premiere in Köln hat das neue Schaustück „Knobi-City“, in dem die Modellbauer von Busch alte und neue Architektur, Penthouse und Hochhaus, Friedhof und das älteste Gewerbe der Welt vereint haben. Lebensnahe Kontraste, die den Modellbau-Freunden gefallen werden.

Kleinserie für Anspruchsvolle

Den teuersten Modell-Zug präsentiert die schwäbische Firma Dingler in Halle 14.1. Der sechsteilige Hofzug von Kaiser Wilhelm II. kostet als Spur 1-Modell 23.500 €. Die blattgefederten Wagen sind mit Mahagoniholz ausgelegt, die Leuchter vergoldet. Nur 15 Garnituren des alten Luxuszuges wurden gebaut, auf dem Messestand stehen die letzten Exemplare des ausverkauften Zugs. Schmalspurig, aber größer im Maßstab 1:22,5 ist eine dreiachsige Borsig-Dampflok mit originalgetreuen Geräuschen. Ihr Vorbild war als Ts3 in Württemberg und Baden unterwegs.

Wunder Präzisionsmodelle hat sich die Paradezüge der Deutschen Bundesbahn vorgenommen: Für Spur 0 und 1 (Maßstäbe 1:43 und 1:32) präsentiert Wunder die schwere Elektrolok der Baureihe 103, ein inzwischen ausgemusterter Oldtimer aus den Glanzzeiten der DB. Für Spur 0 wird die Altbau-01 der DB in fünf Ausführungen erstmals vorgestellt. Auch in 1:43 gibt es den legendären Rheingoldzug.

Digitaltechnik zum genauen Rangieren

Digitalspezialist Lenz präsentiert die neuen Gold-Decoder, die den Fahrbetrieb von digital gesteuerten Modellbahnen noch realistischer machen: einstellbare konstante Bremswege, ein Rangiergang für punktgenaues Rangieren, Pendelzugsteuerung und viele Lichteffekte, etwa für amerikanische Lokomotiven, erleichtern dem Modellbahner den Betrieb. Und mit Energiespeicher sind verschmutzte Schienen kein Hindernis mehr: Die Lok rollt einfach weiter. Hightech macht's möglich.

Fleischmann stellt mit Train Navigation eine Digitalsteuerung vor, die über Infrarotsender im Gleis die einzeln identifizierbaren Lokomotiven steuert. So kann ein Triebwagenzug immer auf sein spezielles Bahnsteiggleis fahren, Weichenstraßen automatisch gestellt und vor und nach dem Tunnel das Licht ein- und ausgeschaltet werden. Die digitale Steuerung der Anlage wird durch Fleischmanns Train Navigation noch einfacher und ermöglicht eine schnelle Automatisierung von Betriebsabläufen, und das ganz ohne PC. Auch Märklin und Tillig präsentieren neue, noch leistungsfähigere Generationen ihrer Digitalsteuerungen für Modelleisenbahnen vor.

Modellautos mit lokalem Bezug

Bei Brekina ist es schon Tradition, mit einem Sondermodell nach Köln zu kommen. Diesmal ist es aus der Domstadt, denn der Krupp-Lastzug in 1:87 trägt den Schriftzug „Zucker aus Köln“. Außerdem stellt Brekina drei neue Editionen vor: Fahrzeuge des Circus Krone, Nutzfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn und die Helfer der Fahrzeugindustrie, darunter Servicewagen von Volkwagen und Lieferwagen der Moped-Firma Kreidler.

Zubehörspezialist Busch bringt wieder etwas für Modellautosammler mit: Messebesucher können bei Busch die Sonderauflage des nagelneuen Smart ForFour in „messegrün“ zu bestaunen.

Die Modellbahn und das 3. Kölner Echtdampf-Treffen sind vom 04. bis zum 07. November 2004 täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 9,50 Euro. Schüler, Studenten und Auszubildende zahlen 6,50 Euro. Weitere Informationen unter Tel.: 0221-821-3065 oder im Internet unter: www.modellbahn-koeln.de.