1.148 Euro für die Kleinsten - Geburtenzahl konsolidiert sich nach Corona-Boom

8.9.2023 BVS
Spielwaren

Der Markt für Baby- und Kinderausstattung konsolidiert sich auf hohem Niveau. Im Jahr 2022 gaben Eltern für ihre Kleinsten in den ersten 3 Lebensjahren umgerechnet ca. 1.148 Euro pro Kind und damit 43 Euro mehr als im Vorjahr aus. Unterm Strich sind das nach Einschätzung des IFH Köln rund 2,6 Mrd. Euro – ähnlich wie im Vorjahr. Die Geburtenzahl normalisiert sich jetzt nach dem Corona-Boom: Laut vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes erblickten im letzten Jahr 738.819 Kinder das Licht der Welt. Das sind rund 57.000 (oder 7 %) weniger Neugeborene als im Boom-Jahr 2021, dem geburtenreichsten Jahr seit 1997.

Wie geht es dem Handel für Baby- und Kinderausstattung? „Die Kundenfrequenz im stationären Handel ist momentan etwas ruhiger. Die Kunden, die kommen, kaufen jedoch mehr", so Franziska Köster, stv. Geschäftsführerin des Handelsverband Spielwaren (BVS). „Ein Baby verändert für junge Eltern alles. Verkäuferinnen und Verkäufer haben Antworten auf ihre Fragen und beraten vertrauensvoll von Schnullerkette bis Kinderwagen."

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Kinderwagen: Es grünt so grün

Grau war gestern: Grün ist die Farbe der Hoffnung und somit die perfekte Wahl für den Kinderwagen. Das sehen auch viele werdende Eltern so und greifen immer häufiger zu stylischen Grüntönen. Neben dem Design sind natürlich die Qualität und Praktikabilität ausschlaggebende Verkaufsargumente. Allradfederung, belüftete Matratzen oder ein Snacktablett für Kleinkinder sind nur einige der Gadgets, die jungen Eltern und ihrem Nachwuchs das Leben erleichtern. Laut dem Marktforschungsunternehmen Interconnection Consulting kauften die Deutschen in 2022 insgesamt 682.975 Kinderwagen (inkl. Buggys). Das entspricht einem Minus von 5,2 % zum Vorjahr. Der Umsatz ist in diesem Zeitraum um 5,4 % zurückgegangen.

Autokindersitze: Innovation pur

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Die Deutschen kauften letztes Jahr laut Interconnection Consulting rund 2,1 Millionen Autokindersitze – 4,8 % weniger als im Vorjahr. Der Umsatz ging gleichzeitig um 4,3 % zurück. Das hält die Hersteller jedoch nicht davon ab, bahnbrechende Innovationen auf den Markt zu bringen. Viele Eltern haben sich beim Herausheben des Kindes schon einmal einen verrenkten Rücken oder eine Beule am Kopf zugezogen. Dank der neuartigen Schiebesitztechnologie gehört das jetzt der Vergangenheit an. Der Autokindersitz lässt sich zunächst drehen und dann wie auf Schienen herausziehen. Das Ein- und Aussteigen wird so buchstäblich zum Kinderspiel. Ein weiteres Highlight ist ein Sitz mit integriertem ISOFIX-System ohne Basistation. Ob im Wagen der Großeltern, im Taxi oder im Mietauto, der Sitz lässt sich überall in Sekundenschnelle sicher installieren.

Manuelle Brustpumpen im Plus

Gemessen an den von GfK erhobenen Warengruppen wie Sauger, Baby-Fläschchen, Stillzubehör & Co. entwickelt sich der deutsche Markt für Babycare nach einem negativen ersten Halbjahr 2022 ein weiteres Mal rückläufig (vgl. 1. Halbjahr 2022 vs. 1. Halbjahr 2023). Eine Ausnahme ist für manuelle Brustpumpen zu beobachten, die etwa 5 % Absatzsteigerung zeigen. Das Wachstum resultiert hier vor allem aus Onlineverkäufen. Der Absatz von elektrischen Brustpumpen, gemessen am GfK Panelmarkt, weist hingegen einen zweistelligen Absatzrückgang auf. Hier lässt der Markt eine Wende beobachten. In den letzten beiden Vorjahren ging der Trend hin zu elektrischen Brustpumpen.

Baby- und Kleinkindspielzeug: - 2 %

In 2022 haben die Deutschen etwas weniger Geld für Baby- und Kleinkindspielzeug ausgegeben. Laut dem Verbraucherpanel Spielwaren der Circana (ehemals npdgroup deutschland) sank der Umsatz bei Spielzeug für unter 3-Jährige um 2 %: Zählt man alles, was laut Circana-Statistik für unter 3-Jährige gekauft wird, wie Sandspielzeug, Lego duplo, Brettspiele oder Bobby Cars, gaben die Deutschen 2022 rund 714 Mio. Euro aus.

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