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Markeninformationen

Fang den Hut® ist ein Spileklassiker aus dem Ravensburger Verlag, der seit 1927 im Programm ist. Das seit Generationen beliebtes Würfelspiel gehört zum Grundbestand vieler Spielesammlungen. Es geht für 2 bis vier Mitspieler darum, gezielt Hütchen der Gegenspieler zu fangen und nach Hause zu bringen, ohne selbst gefangen zu werden. Angreifen oder lieber abhauen? Nicht jeder der wagt gewinnt auch, denn das Würfelglück ist wichtiger als die Taktik.

Egal, ob sich der Erfinder von „Fang den Hut!®" in Europa oder Südamerika inspirieren ließ: die Wurzeln des Spielprinzips lassen sich heute eindeutig nachweisen und führen zum indischen Nationalspiel „Pachisi" und seinen Varianten. Seit dem 6. Jh. n. Chr. wird „Pachisi" in Indien fast unverändert gespielt. Es ist das meistgespielte Laufspiel der Welt und bildet die Grundlage der europäischen Spielekultur.

Zentrales Element ist die kreuzförmige Spielbahn mit 68 Zugfeldern. Zwei Spieler durchlaufen mit Hilfe von Würfeln mit ihren je 4 Spielsteinen die 4 Kreuzarme und kehren zum Ausgangsfeld, dem Kreuzmittelpunkt zurück. Durch Ruhebänke, Blockaden und Schlagen der gegnerischen Figuren bilden Strategie und Würfelglück eine ausgeglichene Balance.

Englische Reisende bringen das Spiel im 17. Jh. nach Europa, wo es in vielen Varianten eine enorme Verbreitung findet. In Deutschland wird dem abstrakten Spiel, dessen Kreuzbahn in Indien eine spirituelle Bedeutung hatte, zum ersten Mal im 19. Jh. ein Thema unterlegt: der Weg eines Reisenden zur Herberge (Eile mit Weile, Mit Bedacht zum Ziel, Immer vorwärts). Ein besonderer Hit im 20. Jh. wurde jedoch eine ganz einfache Pachisi-Variante – Mensch ärgere dich nicht – 1914 von J. F. Schmidt (München) herausgegeben.

Bei all diesen Ableitungen bleibt die Kreuzbahn zentrales Element, jedoch können nun bis zu 4 Personen mitspielen und statt des Kreuzmittelpunktes gibt es 4 Ausgangsfelder an den Spielplanecken. Doch woher kommt die kreuzumspannende Kreisbahn auf dem „Fang den Hut!®"-Plan? Sie ist keine Idee des Erfinders sondern Bestandteil des Indianerspiel „Partolli“, das auf uralten Maya-Traditionen beruht. Die Ähnlichkeit mit „Pachisi" ist verblüffend. Noch erstaunlicher ist, dass das koreanische Nationalspiel „Nyout" ebenfalls eine Kreisbahn mit Kreuz aufweist und mit den südamerikanischen und indischen Spielen eine enge Regelverwandschaft hat - hatten diese Kulturen eine gemeinsame Wurzel? Beim „Fang den Hut!®" sind es jedenfalls 3 Wurzeln und wo bleiben die Ideen des Erfinders? Entscheidend für die Qualität und den Erfolg dieses Spiels sind zwei neue Ideen: Die Figuren ziehen nicht mehr nur in eine Richtung auf ein bestimmtes Feld zu, sondern sind völlig frei in ihren Bewegungsmöglichkeiten. Dies wird durch die Kreisbahn erleichtert. Die zweite Neuerung sind die stülpbaren Hütchen; die gegnerischen Figuren werden als nicht mehr geschlagen, sondern durch überstülpen gefangen genommen.