Wirtschaftliche Entwicklung Horst Brandstätter Group

Playmobil - Juni 2022

Unternehmensgruppe stellt Weichen für die Zukunft/Umsätze bei PLAYMOBIL wegen Pandemie und Ukrainekrieg leicht zurückgegangen

Die Horst Brandstätter Group hat im Geschäftsjahr 2021/2022 einen großen Schritt bei der Umsetzung ihrer ambitionierten Nachhaltigkeitsziele gemacht. Die Unternehmensgruppe mit den Marken PLAYMOBIL und LECHUZA will bis zum Jahr 2027 klimaneutral sein. In den kommenden Jahren werden 50 Millionen Euro in den Klimaschutz investiert. Die Unternehmensgruppe plant bis 2030 geschlossene Materialkreisläufe in der Produktion. „Verantwortung zu übernehmen und ihr nachhaltig gerecht zu werden, sichert die Zukunftsfähigkeit unserer unterschiedlichen Unternehmen. Speziell PLAYMOBIL als weltweite Marke hat eine besondere soziale und ökologische Verantwortung. Wir wollen den Kindern nicht nur nachhaltig gefertigte Produkte in die Hand geben, sondern ihnen auch von klein auf vermitteln, wie wichtig der Schutz unseres Planeten ist“, betont Steffen Höpfner, Vorstandsvorsitzender der Horst Brandstätter Group.

Wie nachhaltig die Business Unit PLAYMOBIL schon heute agiert, zeigt sich beim Blick auf ein Produkt-Highlight, das im Juli 2022 auf den Markt kommen wird. Die neue Spielwelt WILTOPIA steht für das Aufwachsen in einer Welt, in der Tiere und die Natur geschätzt und geschützt werden und vermittelt Spielspaß kombiniert mit Lerneffekt und Wissensvermittlung. Alle Figuren und Spielsets bestehen im Schnitt aus 80 Prozent nachhaltigen Materialien.

Zum Einsatz kommen bei WILTOPIA Post-Consumer Recyclingmaterialien sowie biobasierte Kunststoffe. Ein großer Teil besteht aus Rezyklat, das aus ausgedienten Kühlschränken gewonnen wird.

Die Investitionen der Horst Brandstätter Group in Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden ungeachtet der schwierigen Gesamtwirtschaftslage konsequent fortgeführt. Die Zahlen des Geschäftsjahres (01. April 2021 bis 31. März 2022) hatten sich nach anfänglich guter Entwicklung im Lauf des Jahres verschlechtert. Die Gründe sind vielfältig: Lieferkettenengpässe bei Verpackungsmaterialien, Elektronikteilen oder Werkzeugen, stark steigende Kunststoffkosten sowie extreme Steigerung der Frachtkosten. Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr der Horst Brandstätter Group betrug der weltweite Gesamtumsatz 736 Mio. Euro (-2,8%).

Die Business-Unit PLAYMOBIL inklusive den Bereichen Licensing und Freizeit blieb mit einem Minus von 4,3 Prozent leicht unter dem Vorjahresumsatz. Besonders die PLAYMOBIL FunParks hatten auch im vergangenen Geschäftsjahr wegen Lockdowns und Corona-Beschränkungen starke Einbußen.

Dagegen wurde bei LECHUZA mit einem Zuwachs von 16,3 Prozent erneut ein Rekordumsatz erzielt. LECHUZA war von der schwierigen Marktsituation nicht betroffen, weil Bestellungen für das wichtige Frühjahrsgeschäft bereits im Spätherbst getätigt wurden. Der Experte für vielfach preisgekrönte Designpflanzgefäße, Pflanzsubstrate und Accessoires hat damit zum zweiten Mal seit der Markteinführung im Jahr 2000 einen positiven Beitrag zum Konzernergebnis geleistet. Auch bei LECHUZA gibt es mannigfaltige Nachhaltigkeits-Initiativen. Neben der Verwendung von recycelten Kunststoffen plant das Unternehmen schon bald ein Rückgabesystem einzuführen.

Adäquate Preiserhöhungen waren angesichts der schwierigen Gesamtwirtschaftslage nur schwer umsetzbar, was zu einem entsprechenden Druck bei den Margen geführt hat. „Die aktuelle Situation stellt auch für uns eine große Herausforderung dar. Über alle Branchen hinweg wird die Abhängigkeit von Lieferketten weltweit immer sichtbarer. Die Kosten für Rohstoffe haben sich in den beiden letzten Jahren verdoppelt – Tendenz weiter steigend – und belasten zusammen mit den Kostensteigerungen bei Energie und Fracht unser Ergebnis erheblich“, so Steffen Höpfner.

Neben den großen Herausforderungen durch Corona wirkte sich im ersten Quartal 2022 der Krieg Russlands gegen die Ukraine negativ auf Absatz, Umsatz und Bilanz aus. Der GfK-Konsumklima-Index befindet sich im Frühsommer 2022 auf einem historischen Tiefpunkt.

Die Horst Brandstätter Group hat als eines der ersten deutschen Unternehmen einen Lieferstopp nach Russland verkündet und verzichtet dadurch im Jahr 2022 auf einen Umsatz von rund 10 Millionen Euro.

CEO Höpfner: „Das Zusammentreffen von Pandemie, Krieg und Verknappung von Rohstoffen, große Herausforderungen bei den Lieferketten und nicht zuletzt die aktuelle Inflation hat die globale Wirtschaft so noch nie erlebt. Auch wir können uns dem nicht entziehen.“

Die Horst Brandstätter Group ist mit den Marken PLAYMOBIL und LECHUZA weltweit tätig, produziert aber – anders als Mitbewerber – ausschließlich in Deutschland und Europa. Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig der bereits laufende Transformationsprozess innerhalb der Gruppe ist. Proaktives Nutzen von Chancen und Innovationen und damit verbunden die schnelle Anpassung oder Neuausrichtung von laufenden Prozessen sind die wichtigsten Aufgaben dieser Transformation, die Konsequenzen für alle Bereiche der Gruppe haben wird.

Die Horst Brandstätter Group wird auch im Jahr 2022 ihren Fokus weiter auf die Konsumenten und ihre Bedürfnisse legen. Das Leistungsspektrum wird erweitert und es werden spezifische Lösungen für die unterschiedlichen Zielgruppen entwickelt. Außerdem plant die Gruppe neue Businessfelder zu erschließen und Kooperationen mit langfristigen Erfolgsaussichten einzugehen. „Durch Corona haben sich die Freizeitaktivitäten der Kinder stark verändert. Die Zeit, die Kinder mit digitalen Medien verbracht haben, hat deutlich zugenommen. Dies halten Experten für gefährlich. PLAYMOBIL wird als Hersteller von haptischem Spielzeug in nächster Zeit viele neue Spielerlebnisse auf den Markt bringen, die bei den Kindern Kreativität und soziale Kompetenzen fördern. Fantasie und Inspiration sind für die Entwicklung der Kinder wichtig, denn Spielen findet bekanntlich im Kopf statt”, betont Roger Balser, Leiter der Business Unit PLAYMOBIL.