LGB stellt erneut Insolvenzantrag

Brandora Redaktion - April 2007

 
Hermann Schöntags Geld ist aufgebraucht

Wie die Nürnberger Zeitung berichtet, hat LGB erneut einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.

Hermann Schöntag, der im Dezember das Unternehmen, aus der ersten Insolvenzmasse heraus, in eine neu gegründete GmbH übernommenen hatte, ist damit wohl endgültig gescheitert. Er hat, eigenen Angaben zufolge, bereits 1,5 Mio. Euro in den Anschub und den laufenden Betrieb des angeschlagenen Modellbahnbauers gesteckt. Schöntag, der auf der Insel Rügen die Kleinbahn "Rasender Roland" betreibt, hatte allerdings wohl nie genügend Geld um einen reibungslosen Betrieb dauerhaft zu gewährleisten. Mitinvestoren hatten sich schnell zurückgezogen.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Michael Wirth aus der Kanzelei Dr. Schmitt & Kollegen in Lauf bestimmt. Der Anwalt muss zunächst prüfen, ob die junge GmbH genügend Masse hat, damit das Insolvenzverfahren überhaupt eröffnen werden kann. Bis zu einer Entscheidung kann leicht ein Monat vergehen, was den knapp 140 Mitarbeitern enorme Probleme bereitet, denn Insolvenzgeld wird erst ab diesem Zeitpunkt rückwirkend gezahlt.

Seit Wochen ruht im Werk die Produktion, seit drei Monaten warten einige Mitarbeiter auf Lohn. Ein Hoffnungschimmer war aufgekommen, als in der letzten Woche der fränkische Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl einen Sanierungsvorschlag vorgelegt hatte. Gescheitert war das Angebot jedoch letztendlich am Veto der Banken, denen das LGB-Werksgelände in Nürnberg gehört. Der gebotene Kaufpreis wurde "als zu niedrig" abgelehnt. Ob die Banken damit zu hoch gepokert haben, wird sich zeigen. Die Verhandlungen sollen wohl wieder aufgenommen worden sein.