Die Kunstkritik-Scheibe - Das Alltagswerkzeug für den Kunstdialog

MeterMorphosen - Juli 2018
 
 

Mit dem Sinnfragen-Kobinator und dem Moral-o-mat hat MeterMorphosen ein neues Kapitel origineller Tischkalender aufgeschlagen, die sich exzellent verkaufen. Das sind analoge Wortmaschinen, die zum Gespräch anregen und erfreuen. "Der Zufall ist manchmal klüger als alle Denker dieser Welt", hieß es dazu in NIDO. Zusätzlich zur Phrasen-Dreschmaschine, die auch schon ein Klassiker ist und das Phrasen-Potential der deutschen Sprache ausschöpft, kommt in diesen Tagen die Kunstkriktik-Scheibe auf den Markt, die die Sprache der Kunstlritiker und Kuratoren aufspießt und ironisiert. An vier Rädchen wird gedreht, und es kommen sage und schreibe 50.000 Aussagen zur Kunst zustande.

Der Pinselduktus evoziert haptisch das Orgiastische. Der Mythos illuminiert fragmentarisch das Erratische. Die Kunstkritik-Scheibe produziert Sätze wie diese, denn sie ist aus dem Vokabular der Kunstkritiker, der Kunsthändler und der Kunstvermittler zusammengesetzt. Durch analoges Drehen der vier Rädchen entstehen in den vier Sehschlitzen der Scheibe aus dicker Pappe immer neue Sätze. 15 x 15 x 15 x 15 Kombinationen führen zur überwältigenden Fülle von 50.625 möglichen Aussagen zur Kunst. Ernst und Ironie als zwei Seiten einer Medaille: Die feinen Unterschiede in der Wortwahl schärfen den Umgang mit Begrifflichkeiten und bieten die Möglichkeit, ein schwer zugängliches Kunstwerk im Nachgang doch noch zu verstehen und sich darüber auszutauschen.